22.02.2024
Europapokal

„Enttäuschung ist riesig“

Krösche, Toppmöller und Chandler gehen selbstkritisch mit der Art des Ausscheidens um: „Das war nicht Eintracht Frankfurt international“.

Sportvorstand Markus Krösche: Die Enttäuschung ist riesig. Wir hatten eine super Europapokalatmosphäre im Stadion. Auf dem Platz war davon nicht viel zu sehen. Über beide Spiele gesehen sind wir verdient ausgeschieden. So wie in der ersten Halbzeit können wir nicht Fußball spielen. Es geht darum, sich in den einzelnen Zweikämpfen durchzusetzen und Durchsetzungswillen zu zeigen. So gewinnst du kein Bundesligaspiel und erst recht nicht international. Wir müssen so selbstkritisch mit uns umgehen, dass das nicht Eintracht Frankfurt international war und nicht das, was wir uns grundsätzlich vorstellen. Wir müssen am Wochenende ein anderes Gesicht zeigen!

Cheftrainer Dino Toppmöller: Wir sind alle extrem enttäuscht. Vor allem darüber, wie wir aufgetreten sind. Jeder hat seinen Anteil daran. Wir sind nicht gut in die Zweikämpfe gekommen, die Abstände waren zu groß. Wir hatten Probleme, die Intensität aufzubauen und das Publikum mitzunehmen. Das haben wir nur die letzten 15 Minuten geschafft. Die Fans haben uns das ganze Spiel unterstützt. Wir sind vereinzelt vorne angelaufen, haben aber nicht gut nachgeschoben und waren dann immer einen Schritt zu spät. Da hat die Synchronität gefehlt. Auch mit Ball war das zu wenig, das ist unser Hauptmanko in den vergangenen Wochen. Wir haben nicht genug gefährliche Situationen herausgespielt und haben die gute Offensivleistung von Freiburg nicht weiterführen können. Daran müssen wir arbeiten und müssen Konstanz reinbekommen. Wir wussten um die Bedeutung der Partie, haben das aber nicht auf Platz gekommen. Wir wollen am Sonntag eine Reaktion zeigen und Punkte sammeln, um nächste Saison wieder Europa zu erreichen – gerade aufgrund dieses Supports von den Rängen.

Die Fans waren da, wir haben es nicht auf den Platz gebracht.

Timothy Chandler

Timothy Chandler: Das Ausscheiden ist sehr, sehr hart. Wir hatten unsere Ziele, wollten sehr weit kommen. Die Träume sind alle geplatzt. Wir haben uns in zwei Spielen gegen Saint-Gilloise nicht durchsetzen können und verdient verloren. Wir sind sehr träge ins Spiel gekommen, das Feuer hat gefehlt. Die Fans waren da, wir haben es nicht auf den Platz gebracht. Zum Ende war es ein offenes Spiel, aber da war es zu spät. Wir sind eigentlich eine Kämpfermannschaft, kommen über viel Energie und wollen den Funken überspringen lassen. Wir wollten eine tolle Nacht feiern, das hat nicht geklappt.

Alexander Blessin (Cheftrainer Royale Union Saint-Gilloise): Auf unsere Leistung bin ich sehr stolz. Wir waren ruhig, haben die passenden Räume gesucht und waren sehr zielstrebig. Wir waren mutig in allen Bereichen. Ich hatte immer das Gefühl, dass wir Kontrolle über das Spiel haben. Nach zehn Minuten habe ich gewusst, dass hier etwas zu holen ist. Zwei Mal habe ich fast einen Herzinfarkt bekommen, da hat Anthony Moris gut gehalten. Wenn man das gesamte Spiel sieht, war es ein verdienter Sieg, wir hatten noch einige Möglichkeiten und Konterchancen. Nach dem 1:2 hat man gesehen, wie verrückt und laut die Fans hier sein können. Wir haben 60 Minuten im Hinspiel, 85 Minuten im Rückspiel kontrolliert und sind verdient in der nächsten Runde. Niemand hat vorab auch nur einen Cent auf uns gesetzt, ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft.