25.05.2021
Team

Ereignisreiche Jahre

Nach fünf Spielzeiten mit drei Europapokal-Teilnahmen und dem Gewinn des DFB-Pokals geht die Ära Fredi Bobic bei Eintracht Frankfurt zu Ende. Ein Rückblick.

Exakt 1819 Tage leitete Fredi Bobic als Sportvorstand die sportlichen Geschicke der Frankfurter Eintracht, bevor er in der Aufsichtsratssitzung am Dienstagnachmittag verabschiedet wurde. 1819 Tage, in denen der 49-Jährige mit seinen Taten Zahlreiches bei der SGE bewegt hat.

Zum 1. Juni 2016 als neuer Sportvorstand nach dem Ausscheiden des damaligen Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen berufen, erreichte die Eintracht in Bobics erster Saison direkt das DFB-Pokalfinale, das die Adlerträger gegen Borussia Dortmund knapp verloren. Schon in der ersten Spielzeit zeigte sich, was sich bis zuletzt wie ein roter Faden in Bobics Amtszeit durchzog: das Gespür für die richtigen Spieler.

Der größte Erfolg in der Amtszeit Bobics: der DFB-Pokal-Triumph 2018.

Einhergehend damit und der Tatsache, dass gute Leistungen Begehrlichkeiten wecken, wurden Bobic und sein Team vor die Aufgabe gestellt, Saison für Saison Leistungsträger zu ersetzen und wirtschaftlich vernünftig eine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen. Das Paradebeispiel hierfür sollte in der Saison 2017/18 folgen: Die Eintracht formte einen Kader mit Neuzugängen wie Sébastien Haller, Luka Jovic oder Prince Boateng und dem schon seit einer Saison in Frankfurt spielenden Ante Rebic – der Rest ist Frankfurter Geschichte! Die Eintracht erreichte erneut das Finale des DFB-Pokals, gegen den haushohen Favoriten FC Bayern München gelang die Sensation und der Pokal kehrte nach 30 Jahren zurück nach Frankfurt. Für Bobic war es zudem der erste Sieg in seiner Karriere als Spieler und Sportvorstand gegen den Rekordmeister.

Einer der viel beachteten Transfers von Fredi Bobic war die Verpflichtung von Prince Boateng.

Generell ging es für die Eintracht unter Bobic sportlich kontinuierlich nach oben. Vor seinem Amtsantritt noch in der Relegation gegen Nürnberg gerettet, starteten die Adlerträger unter Bobic mit einem elften Platz in der Bundesliga. In den darauffolgenden vier Spielzeiten rangierte die Eintracht immer unter den Top 10 der Bundesliga und spielte in drei von fünf Saisons international. Neben dem sportlichen Erfolg waren auch die Ruhe und Kontinuität der SGE unter Bobic Gründe für das Fachblatt kicker, ihn zum Mann des Jahres 2018 zu küren. „Ich betrachte diese Ehrung nicht nur als Auszeichnung für mich persönlich, sondern vor allem als Anerkennung für das Mitarbeiter-Team, das ich zusammengestellt habe“, teilte er die Auszeichnung mit seinem Mitarbeiter-Stab.

Auch aufgrund der stets wirtschaftlich profitablen und besonnenen Transferpolitik konnte die Eintracht trotz der Auswirkungen der Coronapandemie in den zurückliegenden zwei Spielzeiten den sportlichen Erfolg auf nationaler Ebene in neue Höhen schrauben. Mit dem fünften Platz in dieser Spielzeit und der erneuten Qualifikation für den europäischen Wettbewerb verabschiedet sich Bobic mit der besten Platzierung seit der Saison 1993/94. Nach fünf ereignisreichen Jahren mit vielen sportlichen Höhepunkten trennen sich nun die Wege von Bobic und Eintracht Frankfurt. Markus Krösche wird als Nachfolger ab dem 1. Juni die sportlichen Fäden in der Hand halten – und die erfolgreiche Arbeit von Bobic fortsetzen.