13.04.2024
Bundesliga

„Erste Halbzeit verschlafen“

Sportvorstand Krösche, Cheftrainer Toppmöller sowie Hasebe, Trapp und Koch ordnen die Niederlage in Stuttgart ein und sparen nicht an selbstkritischen Tönen.

Sportvorstand Markus Krösche: Wir haben verdient und in der Höhe zurecht verloren. Stuttgart war sehr effizient in der ersten Halbzeit, wir lassen aber auch viel zu einfache Gegentore zu. In der zweiten Halbzeit hat es Stuttgart dann runtergeschraubt. Natürlich haben wir auch Aderlass gehabt, der eine oder andere hat gefehlt, aber darauf will ich es nicht schieben. Es war einfach kein gutes Spiel von uns, vor allem in der ersten Halbzeit. In der zweiten Hälfte haben wir noch einmal alles versucht. Wenn man so frühe Gegentore bekommt, ist es nicht einfach – wir mussten uns sammeln. Stuttgart macht es in allen Bereichen sehr gut. Klar müssen wir uns deutlich besser durchsetzen, hatten zu wenig Durchschlagskraft. An diesen Themen müssen wir weiter arbeiten.

Cheftrainer Dino Toppmöller: Glückwunsch an den VfB und Sebastian für einen verdienten Sieg. Wir haben die erste Halbzeit verschlafen, was extrem ärgerlich ist. Zwei Dinge waren ausschlaggebend: Zu viele einfache Ballverluste plus das Fehlen einer gewissen Grundschärfe. Mit zwei Aktionen laden wir den Gegner ein, der so schnell 2:0 führt. Danach hat der VfB den Ball gut durch die eigenen Reihen und uns hinterher laufen lassen. Ein guter Angriff führt zum 0:3, danach war das Spiel gelaufen. Nichtsdestotrotz haben wir uns für die zweite Halbzeit vorgenommen, eine andere Schärfe im Anlaufen zu zeigen. Die Reaktion der Mannschaft war gut, am Ende haben wir das Spiel in der ersten Halbzeit verloren. Der Support der Fans war unglaublich. Das möchten wir am Freitag zurückgeben.

Makoto Hasebe: Es ist eine bittere Niederlage, ich bin enttäuscht. Wir haben in der ersten Halbzeit geschlafen, das darf nicht passieren. Die ganze Woche haben wir darüber gesprochen, dass wir von Anfang an bereit sein müssen, dennoch haben wir das nicht gezeigt. Es ist schwer zu erklären. In der zweiten Halbzeit haben wir eine bessere Leistung gezeigt, doch dann war es natürlich zu spät. Es haben einige Spieler gefehlt, aber wir suchen nicht nach Ausreden. Jetzt liegt unser voller Fokus auf Freitag und das Spiel gegen Augsburg. Da müssen wir auf dem Platz zeigen, was wir können – und das nicht nur fußballerisch, sondern auch hinsichtlich Einstellung, Emotionen und Bereitschaft.

Wir waren nicht da, waren nicht in den Zweikämpfen und nicht aggressiv genug.

Robin Koch

Kevin Trapp: Wir waren nicht bereit. Die Tore fallen viel zu billig. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht, Stuttgart hat aber auch einen Gang zurückgeschaltet. Wenn man so früh mit 0:2 hinten liegt, dann wird es für den Kopf sehr schwer. Die Art und Weise der Gegentore ist einfach unnötig. Wir waren immer einen Schritt zu spät und sind nicht in die Zweikämpfe gekommen, wir mussten viel hinterherlaufen. Wir haben nun ein Spiel gegen einen direkten Konkurrenten, spielen zu Hause. Es liegt nur an uns. Was heute im Gästeblock los war, ist nicht normal – sie klatschen und benehmen sich, als hätten wir gewonnen.

Robin Koch: Nach der ersten Halbzeit geht das Ergebnis absolut in Ordnung. Wir waren nicht da, waren nicht in den Zweikämpfen und nicht aggressiv genug. Wir sind nicht reingekommen. Dann bekommt man gegen Stuttgart, die aktuell überragend drauf sind, auch drei Dinger bis zur Pause. Individuelle Fehler kamen leider auch noch hinzu. In der zweiten Halbzeit haben wir noch einmal versucht reinzukommen und haben Spielanteile bekommen. Wir sind aber nicht zwingend vors Tor gekommen. Stuttgart hat es dann runtergespielt. Wir müssen schauen, dass wir die Punkte einfahren. Gerade jetzt gegen Augsburg gegen einen direkten Mitkonkurrenten um Platz sechs müssen wir punkten.

Sebastian Hoeneß (Cheftrainer VfB Stuttgart): Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit auf unsere Seite gezogen und es gewonnen. Wir haben gut gespielt, waren scharf und haben Frankfurt früh unter Druck gesetzt. Auch der einen oder anderen Balleroberung ist das eine oder andere Tor gefallen. Es hat viel gepasst. Wir waren effizient und haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Das Ergebnis geht wahrscheinlich in Ordnung. In der zweiten Halbzeit hätte ich mir mehr Kontrolle und bessere Konter gewünscht. Ich muss aber auch den Frankfurtern Respekt zollen dafür, wie sie bis zum Schluss gefightet, nichts abgeschenkt und uns alles abverlangt haben.