Letztmals in der Commerzbank-Arena hatte die Eintracht am 1. September nicht gepunktet, im ersten Heimspiel der aktuellen Bundesliga-Saison gegen Bremen. Die Mannschaft von Adi Hütter steht damit nach dem 13. Spieltag auf Rang fünf, unabhängig vom Ausgang des Montagspiels. 48.000 Zuschauer sahen die kampfbetonte Partie, in der die Eintracht nicht wie gewohnt zur Geltung kam. Der Anschlusstreffer durch Luka Jovics zehnten Saisontreffer (88.) kam letztlich zu spät.
Personal: Russ für Abraham
Nachdem Cheftrainer Adi Hütter gegen Marseille rotiert und experimentiert hatte, gab es gegen Wolfsburg keine Überraschungen. Im Vergleich zur Partie in Augsburg (3:1) begann Marco Russ für David Abraham, der Routinier hatte den Argentinier bei den bayerischen Schwaben nach dessen Verletzung schon früh ersetzt. Erstmals nach seinem am zweiten Spieltag gegen Bremen erlittenen Syndesmosebandriss stand der mexikanische Verteidiger Carlos Salcedo wieder im Kader.
De Guzman trifft Pfosten
Die Gäste hielten von Beginn an gut dagegen und machten es der Eintracht durch bissig geführte Zweikämpfe und kompaktes Abwehrverhalten schwer. Die Adlerträger hatten zwar mehr Ballbesitz und erspielten sich auch Möglichkeiten, doch es fehlte die letzte Konsequenz. De Guzman traf den Pfosten (14.), Jovic köpfte vorbei (25.) – das waren die besten Szenen der Hütter-Elf, die es immer wieder über die linke Seite probierten. Die Wölfe hatten nach vorne noch nicht viel anzubieten – bis zur 27. Minute. Weghorst ließ nach einem Konter Russ aussteigen und visierte aus 18 Metern die Latte an. Vier Minuten später machten es die Gäste nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte besser. Admir Mehmedi wurde von Ginczek angespielt, hatte auf der linken Seite freie Bahn und schoss flach aus 14 Metern ins lange Eck zum 0:1 ein (31.). Die Adlerträger fanden danach kaum Lösungen, um die Abwehr der Gäste zu knacken. Bis zur Halbzeit gelang kein nennenswerter Abschluss mehr, die vier Ecken insgesamt resultierten aus den ersten 18 Minuten.
Jovics Anschluss zu spät
Die Eintracht begann hochengagiert, doch nach etwa fünf Minuten hatte Wolfsburg wieder die Lücken geschlossen und verhinderte in den entscheidenden Momenten den letzten Pass oder die gute Schussposition für die Gastgeber. Hütter reagierte mit einem Doppelwechsel, Gacinovic und Willems sollten im Mittelfeld die Oberhand gewinnen. Dies gelang nicht wie gewünscht, denn in der 68. Minute fiel das 0:2. Wieder spielten die Wölfe schnell, Rexhbecaj flankte und am langen Pfosten verwandelte Daniel Ginczek per Direktabnahme. Fünf Minuten danach verzeichneten die Adlerträger den ersten nennenswerten Abschluss nach der Pause, und erstmals wurde Koen Casteels geprüft. Rebic zog aus 17 Metern ab, der VfL-Kapitän wehrte sehenswert ab. Der Belgier war auch gegen Gacinovics Direktabnahme nach Kostic-Flanke mit etwas Glück zur Stelle (81.). Machtlos war der Wolfsburg-Keeper kurz vor Schluss, als Luka Jovic nach einem Willems-Freistoß und Hallers Kopfballablage aus drei Metern einschob (88.). Die verbleibende Spielzeit inklusive fünf Minuten extra brachte nichts Zählbares mehr ein, obwohl die Eintracht freilich alles nach vorne warf. Kostic und Rebic per Freistoß zielten vorbei, auf der anderen Seite rettete Trapp gegen Weghorst.
Fazit: Nicht so zwingend wie zuletzt
Die Gäste verdienten sich den Erfolg mit effizienter Chancen- und Fehlerverwertung und cleverer Spielweise, zudem hatten sie bei zweiten Bällen zumeist die Oberhand. Bei der Eintracht kam der letzte Pass zu selten an, nach der ersten Viertelstunde wurden kaum noch Tormöglichkeiten erarbeitet. Vielleicht musste die Mannschaft den Strapazen der vergangenen (englischen) Wochen Tribut zollen. Die Fans munterten die Spieler danach mit Sprechchören auf, an fehlendem Einsatz hatte es nicht gelegen.
So spielte die SGE:
Trapp - Russ, Hasebe, Ndicka - Da Costa, Kostic – Fernandes (63. Gacinovic), de Guzman (63. Willems) - Rebic - Haller, Jovic.
Tore:
0:1 Mehmedi (31.)
0:2 Ginczek (68.)
1:2 Jovic (88.)