Friedhelm Funkel änderte gegenüber dem Spiel in Essen die Taktik und stellte anstelle einer zweiten Spitze einen dritten Innenverteidiger auf. Der hieß Kyrgiakos und kam ebenso in die Mannschaft wie Huggel. Takahara rückte aus dem Angriff zurück auf die linke offensive Außenbahn.
Die Eintracht, die in Russ und Streit ihre besten Akteure hatte, begann gut, stand hinten kompakt und erarbeitete sich bis zum Gegentreffer sogar ein klares Chancenplus. Amanatidis prüfte Kahn in der 19. Minute mit einem harten Schuss aus 25 Metern. Nach einer Freistoßflanke von Streit bekam Takahara 5 Meter vor dem Kasten den Fuß an Ball, aber Kahn konnte den Schuss mit einem tollen Reflex parieren.
Anschließend nahm das Verhängnis jedoch seinen Lauf, die Bayern zeigten einmal mehr, dass sie auch kleinste Fehler sofort bestrafen. So durfte Schweinsteiger den Ball 25 Meter zentral vor dem Tor unbedrängt führen und dem genauso freien Santa Cruz zuspielen. Jener zog ab und Nikolov machte einen Fehler, indem er den Ball in die Mitte prallen ließ. Dort war der überragende Makaay frei und staubte ab.
Der Holländer bereitete auch den zweiten Treffer der Bayern vor, als er Vasoski, der später mit gelb-rot vom Feld musste, auf der rechten Seite austanzte. Mit viel Übersicht bediente er seinen Landsmann van Bommel, der mit einem satten Schuss aus 14 Metern unhaltbar für Nikolov ins Tor traf. Frankfurt, bis zum ersten Gegentreffer gleichwertig bis besser, verlor nun bis zur Pause die spielerische Linie und hätte in dieser Phase noch den ein oder anderen Treffer kassieren können.
Insbesondere Pizarro rückte in den Blickpunkt, als er ein ums andere Mal im Frankfurter Strafraum zu Fall kam. Ab und zu hätte er durchaus einen Elfmeter verdient gehabt - ausgerechnet als der Peruraner eine klare Schwalbe hinlegte, bekam er dann den Pfiff. Pech für die Gastgeber, dass der Angreifer auch unbedingt selber schießen wollte und Makaay den Ball wegschnappte. So scheiterte er am glänzend reagierenden Nikolov, der damit seinen Schnitzer vom 1:0 wieder wettmachte. Die Eintracht-Keeper konnten damit bisher alle 4 Elfmeter der Saison parieren.
In der zweiten Hälfte taten sich beide Teams nicht mehr viel. Die Bayern schienen sich etwas zu schonen, so dass die Eintracht trotz des Platzverweises zu ebenso vielen und guten Chancen kam wie München. Die beste Gelegenheit vergab Amanatidis, als er nach einem Traumpass des eingewechselten Meier aus spitzem Winkel mit links an Kahn scheiterte.
So waren die Hessen nur 20 Minuten des gesamten Spiels tatsächlich unterlegen. Dieser Abschnitt Ende der ersten Hälfte genügte aber den Bayern, um die Serie von 10 national ungeschlagenen Spielen sowie 9 ungeschlagenen Auswärtsspielen der Eintracht humorlos zu beenden.
