24.08.2024
Bundesliga

„Es ist ärgerlich“

Sportvorstand Markus Krösche, Cheftrainer Dino Toppmöller sowie Mario Götze, Ansgar Knauff und Kevin Trapp ordnen den Bundesligaauftakt in Dortmund ein.

Sportvorstand Markus Krösche: Diese eine Minute hat das Spiel entschieden. Wir müssen das Tor machen, der BVB schaltet dann schnell um und macht es gut zum 1:0. Es geht um Kleinigkeiten in diesen Spielen. Der BVB ist nach 30 Minuten besser geworden. Wir haben es gut gemacht bis dahin, sind danach aber passiver geworden. In der zweiten Halbzeit hat Dortmund mehr Druck gemacht. Wir müssen die Konter besser ausspielen. Trotzdem haben wir eine Riesenchance. So viele kriegst du nicht, solche Dinger musst du machen. Defensiv haben wir es sehr gut gemacht. Insgesamt habe ich ein gutes Gefühl. Natürlich haben wir noch Luft nach oben. Gerade wenn der Gegnerdruck höher wird, müssen wir aktiv bleiben und früher stören. Wenn wir Ballgewinne haben, müssen wir es ruhiger ausspielen und mehr Torchancen herausspielen.

Cheftrainer Dino Toppmöller: Wir haben einen mutigen Auftritt gefordert und das hat die Mannschaft auch gut umgesetzt. Gerade die erste halbe Stunde war richtig gut. Dann hat man Dortmunds Qualität gesehen, sie konnten uns dann irgendwann hintenreindrängen. Wenn wir das 1:0 machen und diese Spieler mit dem Tempo auf dem Platz haben, gehen wir hier vermutlich als Sieger vom Feld. Im direkten Gegenzug bekommen wir durch eine tolle Einzelleistung das Gegentor. Man muss auch anerkennen, dass das ein Traumtor war. Wir kennen die Stärken von Spielern wie Gittens oder Malen, aber das ist dennoch wahnsinnig schwer zu verteidigen.Ingesamt waren wir gut drin, haben viele gute Ansätze gezeigt, dann aber nicht die großen Chancen herausspielen können in der Box. Nun fahren wir mit einem 0:2 nach Hause, das sich nicht ganz verdient anfühlt – auch wenn Dortmund mehr Ballbesitz und Abschlüsse hatte. Es ist ärgerlich, wir hatten uns vorgenommen, hier etwas mitzunehmen. Wichtig ist, dass wir uns in der nächsten Woche nicht auf Schultern klopfen und sagen, dass es ja eigentlich ganz gut war. Wir legen den Finger in die Wunde.

Wenn du hier was mitnehmen willst, musst du die Chancen machen und aus wenigen Gelegenheiten das Bestmögliche herausholen.

Mario Götze

Mario Götze: Für uns ist es bitter, dass wir hier heute nichts mitgenommen haben. Wenn wir das Tor machen, gewinnen wir das Spiel. Letztlich haben wir zu wenig Ballbesitz, um hier zu gewinnen. Der Ball von Farès Chaibi ist gar nicht so leicht zu verwerten, wie es aussieht. Den musst du technisch sehr sauber treffen, da er etwas hoch springt – kein Vorwurf an Farès. Am Ende ist es immer schwierig, in Dortmund zu spielen. Wenn du hier was mitnehmen willst, musst du die Chancen machen und aus wenigen Gelegenheiten das Bestmögliche herausholen. Hinten musst du sehr gut stehen und vorne eiskalt sein. Viele Chancen bekommst du hier in der Regel nicht, das war auch heute wieder so. Nach 60 Minuten, wenn du schon viel gelaufen bist und gearbeitet hast, wird es noch mal wichtiger, die Räume eng zu machen und hinten weiter gut zu stehen. Das ist uns heute nicht bis zum Schluss gelungen.

Kevin Trapp: Heute ist es bitter gelaufen für uns. Das war eines unserer besten Spiele in Dortmund. Wir haben es lange offen gehalten. Nach der Pause haben wir vielleicht zu tief gestanden, was während eines Spiels aber immer passieren kann. Vor dem 0:1 haben wir die große Chance, selbst in Führung zu gehen. Das Gegentor ist dann schwer zu verteidigen. Am Ende war es dennoch ein gutes Spiel von uns. Uns fehlt aber immer noch die Zielstrebigkeit. Wir hatten einige gute Aktionen, sind aber zu selten zum Abschluss gekommen. Das war in Braunschweig schon so, daran müssen wir arbeiten. Dass es nach unserer Großchance direkt das Gegentor gibt, ist Fußball. Der BVB hat heute wenige gebraucht, in der ersten Hälfte hatten sie nur einen Torschuss. Aber wenn sie die Chance bekommen, machen sie sie dann halt fast immer.

Wir können auf dieser Leistung aufbauen.

Ansgar Knauff

Ansgar Knauff: Das Ergebnis ist bitter, es war mehr drin. Wir haben die Chance zur Führung und kassieren durch eine tolle Einzelaktion den Rückstand. Sonst haben wir wenig zugelassen und sind weiter aufs 1:1 gegangen. Dann haben wir wieder eine gute Szene mit Igor [Matanovic] und kriegen den Konter. Wir können auf dieser Leistung aufbauen. Wir hatten eine Phase bis zur Pause, in der wir uns zu tief haben fallen lassen. Das haben wir nach der Halbzeitpause besser gemacht und alles auf dem Platz gelassen. Das letzte Quäntchen Glück war nicht auf unserer Seite. Wir wollten mit mir nochmal Power nach vorne bringen, aber insgesamt hat der letzte Kontakt für ein Tor gefehlt. Daran müssen wir weiter arbeiten.

Nuri Sahin (Cheftrainer Borussia Dortmund): Wir hatten das Spielglück und das Momentum in der entscheidenden Szene vor dem 1:0 auf unserer Seite. Wir haben schwer ins Spiel gefunden: neue Saison, neuer Trainer, neue Spieler. Die Stimmung war sehr gut, dem wollten wir auf dem Platz gerecht werden. Wir waren dominanter in der zweiten Halbzeit, aber es war nicht alles gut. Diesen Prozess wollen wir nun mit Siegen beschleunigen. Das Spiel heute hätte in beide Richtungen gehen können, zum Glück ging es in unsere Richtung.