12.06.2025
Team

„Es ist die größte Bühne“

Rasmus Kristensen freut sich auf das „next level“ Champions League, spricht freudig über Stadt und Verein und blickt auf die Saison 2024/25 inklusive persönlicher Zeitreise.

Rasmus, wie würdest du deinen Anteil am Erfolg in der zurückliegenden Saison beschreiben?
Es ist natürlich der Traum eines jeden Fußballers, ein wichtiger Spieler zu sein und die Ziele mit der Mannschaft zu erreichen. Ich freue mich einfach, dass ich dem Team helfen konnte.

Mit dem AFC Ajax und Salzburg warst du bereits mittendrin, nun mit der Eintracht: Was bedeutet es für dich, in der UEFA Champions League spielen zu dürfen?
Es ist die größte Bühne, Königsklasse. Es ist überragend, next level – das Beste, was es im Klubfußball gibt.

Wir geben in jedem Spiel alles, die Fans geben alles – gemeinsam haben wir eine super Saison hingelegt.

Rasmus Kristensen

Die Eintracht und der Europapokal, das ist bekanntlich eine ganz besondere Beziehung – auch auf Grund der Fans, die euch überall hinbegleiten. Inwieweit beflügelt euch das als Team?
Was soll ich sagen? Die Unterstützung, die wir in der vergangenen Saison erlebt haben, ist einfach überragend. Diese Art Support erlebt man im Fußball nicht sehr häufig. Wir als Mannschaft haben, glaube ich, eine spezielle Verbindung zu unseren Fans. Wir wissen, dass wir immer alles geben müssen. Wir geben in jedem Spiel alles, die Fans geben alles – gemeinsam haben wir eine super Saison hingelegt. An Champions-League-Abenden kann das in der kommenden Saison, insbesondere in unserem Stadion, sehr besonders werden.

Am letzten Spieltag seid ihr in Freiburg über die Ziellinie marschiert – 3:1 gewonnen, Tabellenplatz drei sicher. Wie habt ihr euch denn in den Wochen zuvor auf diese entscheidenden Matches vorbereitet, war es ein besonderes Gefühl?
Natürlich hat man es gespürt. Aber wir versuchen, auch wenn das jetzt etwas langweilig klingen mag, einfach unseren Job zu machen. Die Spiele spielen und nicht zu viel nachdenken. Wir wissen: Wenn wir unseren Job machen, dürfen wir feiern. Aber wir gehen die Spiele mit Blick auf unsere Mentalität an wie jedes andere auch. Natürlich ist im Kopf der Gedanke, dass man nun sehr viel erreichen kann. Die Vorbereitung ist aber genau gleich.

Midtjylland, Rom und Amsterdam: Für dich war die Europapokalsaison 2024/25 auch eine persönliche Zeitreise. Wie war es?
Das war schon sehr besonders. Als nach der Ligaphase mit Midtjylland und Rom auch noch Ajax gezogen wurde, habe ich laut gelacht. Es war schön, an diese drei Orte zurückzukommen – es waren tolle Momente dabei.

Wie wichtig Identifikation für dich ist, konnte man vor allem Ende November beim Europa-League-Gastspiel der Eintracht gegen deinen Heimatklub FC Midtjylland spüren, als du eingewechselt wurdest. Das Stadion hat sich erhoben und deinen Namen gerufen. Was hat dir dieser Abend bedeutet und was sagt das über den Spieler Rasmus Kristensen?
Ich bin ein Spieler, der für seinen Verein immer alles gibt. Ich hatte an diesem Tag das glückliche Erlebnis, Liebe von den Midtjylland-Fans zurückzubekommen. Es ist mein Heimatverein, ich bin dort geboren und aufgewachsen und kenne jeden. Deswegen war es ein sehr spezieller Augenblick für mich. Ich hoffe, wenn ich irgendwann mein letztes Spiel für die Eintracht mache, bekomme ich den gleichen Applaus (lacht).

Würdest du denn sagen, dass du berühmt in Dänemark bist?
Nein, überhaupt nicht. In der Nationalmannschaft bin ich Rechtsaußen, das ist niemals der populärste Spieler (lacht).

EintrachtTV: Adlerträger Rasmus Kristensen

Bevor das Saisonfinale richtig an Fahrt aufnahm, hast du bei der Eintracht bis 2029 unterschrieben.
Es ging von beiden Seiten aus, von mir und vom Verein – es hat von Beginn an einfach super gepasst. Ich fühle mich richtig wohl hier; meine Familie ebenfalls. Das ist das Wichtigste. Entsprechend leicht fiel mir die Entscheidung. Es passt alles: menschlich, fußballerisch, die Mentalität des Vereins und die Fans. Ich hoffe, dass ich es in den kommenden Jahren gut machen werde. Auch bin ich hier in Frankfurt, direkt zu Saisonbeginn, zum ersten Mal Vater geworden – er ist auch ein Frankfurter! (lacht)

Was macht die Eintracht denn besonders?
Wie schon gesagt, die Fans sind überragend. Ich wusste schon vor meinem Wechsel, dass die Eintracht eine große Fanbase hat. Aber dass die Stimmung so sein würde, hatte ich nicht erwartet. Als Außenstehender könnte man meinen: „Okay, Frankfurt ist Flughafen“ (lacht). Aber Frankfurt ist so, so viel mehr. Dass auch der Fußball in dieser Stadt so wichtig ist, war ebenfalls ein Grund, weshalb ich unbedingt hierbleiben wollte. Was ich ebenfalls an Frankfurt liebe: Ich spüre im Stadion die Liebe der Fans, doch wenn ich privat in der Stadt rumlaufe, ist alles normal und ich bin wie alle anderen – alles ruhig, das ist super.

In seinem Element: Rasmus Kristensen.

Du hast den direkten Vergleich zwischen Premier League, Serie A, Eredivisie und Bundesliga. Wie bewertest du das deutsche Fußballoberhaus?
Die Bundesliga ist sehr ausgeglichen mit vielen guten Vereinen. Die Spiele sind taktisch offener, es geht einen Tick öfter hin und her. Für mich ist es perfekt: stets hohes Tempo mit vielen Läufen und Zweikämpfen, alles auf einem hohen Niveau. Der größte Unterschied zu den genannten Ligen ist wahrscheinlich das Tempo – Vollgas über 90 Minuten. In der Premier League ist es phasenweise ruhig, doch dann explodiert es und es geht ab; in Italien ist das Spiel ruhiger und taktisch mehr abgestimmt. Das ist mein Gefühl.