11.08.2022
Historie

„Es wird sehr emotional“

Berlins Kevin-Prince Boateng freut sich auf das Wiedersehen mit der Eintracht, schwärmt unverändert vom Pokalsiegerjahr und macht sich auf eine schwere Aufgabe gefasst.

Prince, bevor wir zum Sportlichen kommen: wie geht’s dir zurzeit?
Mir geht’s sehr gut, dankeschön!

Du bist 2018 mit der Eintracht Pokalsieger geworden und hast hier einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wie sind deine Erinnerungen an Frankfurt?
Durchweg positiv. Ich spreche sehr oft darüber, weil das einfach ein überragendes Jahr war. Es hat alles funktioniert, es hat alles geklappt. Viele sprechen mich auch noch darauf an, es gibt sogar viele Menschen, die aus Frankfurt hier zum Training kommen. Das Jahr, das ich in Frankfurt erlebt habe, ist noch sehr präsent und wird es auch immer bleiben, weil der Verein in meinem Herzen ist.

Seit Sommer 2021 zurück in seiner Heimatstadt Berlin: Kevin-Prince Boateng.

Bei der Hertha ist der Saisonstart nicht ganz so gelaufen, wie ihr euch vorgestellt habt. Wie nimmst du die aktuelle Situation als Spieler wahr?
Früh aus dem Pokal zu fliegen und das Derby zu verlieren ist natürlich nicht das, was wir uns vorgenommen haben. Aber das kann im Fußball passieren, man muss nur die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Das haben wir getan. Wir haben viel geredet und analysiert, was in den Spielen gefehlt hat. Am Samstag haben wir die Möglichkeit, es besser zu machen – auch, wenn es gegen meine alte Heimat geht.

Du warst ein entscheidender Faktor in den Relegationsspielen gegen den HSV. Siehst du dich selber als Leader?
Ich werde immer als Leader dargestellt. Ob ich mich selber so sehe, das sei mal dahingestellt. Jeder Verein hat einen Spieler, der vorangeht. Ich glaube, dass ich diese DNA in mir habe. Ich nehme das auch gerne an, so habe ich das auch bei all meinen bisherigen Vereinen gemacht.

Wie schätzt du das Duell zwischen der Hertha und der Eintracht ein?
Schwieriges Spiel (schmunzelt). Nach der Niederlage in Madrid sind die Frankfurter jetzt vielleicht ein bisschen müde. Ich habe gehofft, dass sie gegen Madrid gewinnen und nächste Woche gerne auch wieder, aber wir wollen die drei Punkte natürlich hierbehalten. Das wird sehr schwer, denn Frankfurt hat eine sehr intensive und aggressive Mannschaft. Sie spielen einen super Fußball. Es wird auf jeden Fall nicht einfach, aber wir freuen uns auf unser erstes Heimspiel und ich freue mich, dass ich viele alte Gesichter wiedersehen kann. Ich freue mich auch auf Mario Götze, ihn habe ich länger nicht mehr gesehen. Es wird auf jeden Fall sehr emotional, ich freue mich riesig.

Das Interview erschien als Erstes exklusiv bei „Im Herzen von Europa“