19.03.2019
eSports

eSports bei der Eintracht: Was bisher geschah

In ihrer Premierensaison stehen die eSportler von Eintracht Frankfurt in den Playoffs der VBL. Selbstverständlich ist diese Leistung nicht.

Die Anfänge

Nachdem Eintracht Frankfurt vor etwa einem Jahr bereits mit der eAdler-Challenge und der darauffolgenden Teilnahme an der Virtuellen Bundesliga der Deutschen Fußball-Liga (DFL) gute Erfahrungen gemacht hatte, gab der Verein Anfang 2019 den Entschluss bekannt, einen eigenständigen eSports-Bereich zu etablieren. Als erster Schritt stand die Verpflichtung von eSports-Koordinator Max Brömel sowie der ehrenamtlichen eSportler Maik „Sn0wGoogles“ Kubitzki und Marko „Makibest“ Mihaljevic. Die beiden Frankfurter Jungs standen sinnbildlich für den sich von vielen professionellen eSports-Abteilungen anderer Vereine unterscheidenden Ansatz – nämlich sich „von der Breite in die Spitze“ zu entwickeln, lokale Talente fördern und auszubilden statt Profispieler einzukaufen.

Die Teilnahme an den Virtual Bundesliga Club Championship sollte den ersten sportliche Prüfstein für das neue Konzept darstellen. Im direkten Vergleich mit 21 Vertretern von Fußballvereinen aus der ersten und zweiten Bundesliga konnten sich die beiden Youngster einen Platz unter den ersten 16 und die damit verbundene Teilnahme an den Playoffs zum Grand Final der ersten virtuellen Fußballmeisterschaft in Deutschland sichern.

Die Highlights

Der Start verlief auf verschiedenen Ebenen holprig: Zum einen aufgrund der naturgemäßen Findungsphase der Frankfurter Jungs, die, nach einer überschaubaren Ausbeute zum Start, sich selbst die größten Kritiker zu sein schienen. Zum anderen, weil gerade auf der Gegenseite oftmals technische Probleme auftraten, die die Hessen zu Beginn manches Mal auf eine Geduldsprobe stellten, ihnen aber auch Punkte am Grünen Tisch bescheren sollten. Umgekehrt ließen derlei Erfahrungen die technische Infrastruktur im Sportleistungszentrum am Riederwald in einem umso professionelleren Licht erscheinen.

Einige Wochen und Trainingseinheiten später kamen die Adlerträger immer besser in Fahrt und ließen es an Höhepunkten nicht mangeln. Der Knoten platzte am fünften Spieltag gegen den SV Sandhausen, als das Duo erstmals „alle Neune“ abräumen konnte. Die VBL ermittelt die Sieger eines Spieltags  nämlich gleich dreifach: An der PlayStation 4 und der Xbox One jeweils im 1vs1 sowie im 2vs2 an einer durch die Heimmannschaft gewählte Konsole. Somit  sind mit drei Siegen insgesamt neun Punkte möglich. Am 31. Januar traten die Adler im Featured Match, das live zur Primetime auf ProSieben Maxx ausgestrahlt wurde, gegen die beiden eSportler des FC Schalke 04 an. Hier mussten sie sich noch knapp gegen den Favoriten geschlagen geben, kurz darauf konnten sie allerdings dem Spitzenreiter und späteren Club-Championship-Gewinner SV Werder Bremen die seinerzeit erste Niederlage zufügen. Abseits des virtuellen Rasens begegneten „Makibest“ und „Sn0wGoogles“ ihren analogen Helden, als sie Danny Da Costa und Luka Jovic ihre FUT-Karten überreichten.

Die Perspektiven

Dem Höhenflug, der zeitweise sogar Hoffnungen auf die direkte Qualifikation für die Endrunde schürte, folgte gegen Rundenende eine nicht abreißen wollende Pechsträhne. Doch mit vereinten Kräften ließen die gerade im 2vs2 auftrumpfenden Frankfurter in ihrer Premierensaison letztlich selbst erfahrene Spieler aus Nürnberg, Leverkusen und Kiel hinter sich und sicherten sich mit 77 Punkten den 16. Platz.

Doch ausruhen möchten sich die Eintracht-eSportler in ihrer ersten längeren Pause seit Beginn der VBL nicht. „Wir werden in dieser Woche sicher intensiv am Riederwald trainieren, um bestens vorbereitet ins Wochenende zu gehen“, kündigte Marko mit Blick auf die nächste Herausforderung an: Am 23. und 24. März spielen die beiden in Dortmund die Playoffs für das Grand Final. Die Endrunde um die erste virtuelle deutsche Fußballmeisterschaft wird dann am 11. und 12. Mai ausgetragen.