Am Montagabend ging es für Steven Zuber und den auf der Bank Platz nehmenden Djibril Sow mit der Schweiz zur Sache. Die Eidgenossen trafen in Bukarest auf den amtierenden Weltmeister Frankreich. Zuber stand erneut in der Startelf und zeigte bereits in der 15. Minute seine Vorlagenqualitäten: Der Frankfurter flankte kurz vor der Grundlinie butterweich in den Sechzehner, wo sich der Ex-Adlerträger Haris Seferovic gegen die französische Verteidigung durchsetzen konnte und per Kopf zur Führung für die Schweiz traf. Für Zuber war es bereits die vierte Vorlage bei dieser EURO, noch nie traf jemand häufiger während einer Europameisterschaft! Zudem bedeutete der Treffer die erste Führung für die Schweiz in einem Pflichtspiel gegen Frankreich überhaupt. Zuber und Co. zeigten sich im Anschluss auch weiterhin von ihrer stärksten Seite, sodass Frankreich in der ersten Halbzeit zu keinem einzigen Torschuss kam.
Führung wechsle dich und Drama bis zum Schluss
In der 55. Minute hatte Schweiz die Chance zum 2:0 durch einen Foulelfmeter, da Benjamin Pavard Zuber innerhalb des Strafraums zu Fall brachte. Lloris hielt den Elfer von Rodriguez allerdings sicher, wodurch die Schweiz den vierten Länderspielelfmeter in Folge vergab. Die Franzosen nutzten die kurze Phase der Unsicherheit der Nati gnadenlos aus und drehten innerhalb von zwei Minuten das Spiel. Obwohl Frankreich noch zum 3:1 erhöhen konnte, ließen die Schweizer sich nicht unterkriegen und schafften es tatsächlich durch ein weiteres Tor von Seferovic und den Ausgleichstreffer von Gavranovic in die Verlängerung. Der in der 79. Minute ausgewechselte Topvorlagengeber dieses Turniers Zuber verfolgte das Comeback seiner Kollegen fortan von draußen.
Unverändert kam es wie bereits in der zweiten Halbzeit zu zahlreichen Torchancen, das Spektakel in Bukarest steigerte sich ins Unermessliche. Es blieb jedoch auch nach 120 Minuten beim 3:3, sodass das Elfmeterschießen entscheiden musste. Dort verwandelten beide Teams die ersten vier Elfer sicher, die Schweiz legte durch den Wolfsburger Mehmedi zum 5:4 vor. Dann die Sensation: Nati-Keeper Yann Sommer, der letzte Keeper, gegen den die Eintracht in der Bundesliga einen Elfmeter verschossen hat (2017 von Marco Fabián), hielt den Schuss von Kylian Mbappé, womit die Schweiz nach einem unnachahmlichen Kraftakt ins Viertelfinale einzieht und dort am Freitag, 18 Uhr, auf Spanien trifft.
Am Dienstagabend steht im vorletzten Achtelfinale dieser EURO für Kevin Trapp und Deutschland in Wembley der Klassiker gegen England an. Anstoß ist um 18 Uhr, die ARD überträgt live.
