29.08.2024
Eintracht

Europa League „ist und bleibt unser Wettbewerb“

Vorstandsmitglied Philipp Reschke spricht über den neuen Modus, hinzugekommene Herausforderungen und verrät sein Wunschlos.

Philipp, endlich wieder Europa League! Mit welchen Gedanken und Gefühlen blickst du auf den Wettbewerb, in dem die Eintracht zuletzt am meisten Eindruck hinterlassen hat?
Mit großer Vorfreude! Das ist und bleibt unser Wettbewerb, auch wenn sich der Modus etwas verändert haben mag.

Das klassische Losverfahren gehört der Vergangenheit an, ein Computersystem ermittelt innerhalb weniger Sekunden die Gegner der Ligaphase. Was verspricht sich die UEFA vom neuen Hybridmodell?
Ich glaube, was sich die UEFA davon verspricht, ist die falsche Fragestellung. Vielmehr geht es um eine notwendige computergestützte Unterstützung, ohne die diese Auslosung zeitlich und organisatorisch kaum durchführbar wäre.

Acht statt drei verschiedene Gegner und somit Ansprechpartner, dazu eine Auswärtsreise mehr – lässt sich der organisatorische Mehraufwand schon ungefähr absehen?
Zunächst mal ächzen unsere Fans unter dem Mehraufwand. Bank- und Urlaubskonto strapaziert das schon ordentlich. Und natürlich wird es für alle ein enormer organisatorischer Mehraufwand, acht Spiele mit acht unterschiedlichen Organisationen, Ansprechpartnern, Regeln, Rechtslagen und Kulturen durchzuführen. Wir sind auch gespannt, wie es sich auswirkt, dass es kein Hin- und Rückspiel mehr geben wird in der Ligaphase. Das hat im alten System in der Vorbereitung und Organisation bei Themen wie Ticketkontingenten, Sicherheit, Fanutensilien et cetera schon für eine gewisse Balance und Waffengleichheit gesorgt.

Je nach Szenario steht erst Ende Januar fest, ob es und wann es in der K.-o.-Runde weitergeht. Die Play-offs würden schon zwei Wochen später starten. Inwiefern helfen hier Erfahrungen aus der jüngeren Vergangenheit?
Organisatorisch sind wir auf alle Kurzfristigkeiten und Szenarien vorbereitet. Sportlich, aber auch für die Anhänger wäre es sicher wünschenswerter, auf zwei weitere Termine in den Play-offs verzichten zu dürfen.

Wie hoch wird international die maximale Kapazität im Deutsche Bank Park sein?
Die entspricht der Kapazität in nationalen Wettbewerben, denn Stehplätze bleiben auch im kommenden internationalen Jahr erlaubt. Wir reden also von gut 58.000 Zuschauern minus etwaiger Sicherheitspuffer.

Der großen Vorfreude steht das Bewusstsein gegenüber, dass seit Ende 2023 für zwei Jahre ein Zuschauerteilausschluss des Unterrangs der NWK auf Bewährung ausgesetzt ist. Bedarf es nochmal einer Sensibilisierung für die Umstände?
Wir wollen die europäischen Festabende alle gemeinsam als geschlossene Einheit bestreiten. Wohin uns das tragen kann, haben wir alle erlebt. Das wird nur funktionieren, wenn auf Pyrotechnik verzichtet wird, so herausfordernd das auch für manche sein mag.

Im Old Trafford gegen Manchester United anzutreten, wäre schon großartig.

Philipp Reschke, Vorstandsmitglied Eintracht Frankfurt Fußball AG

Gibt es darüber hinaus Besonderheiten, die der neue Wettbewerbsmodus konkret für Stadionbesucher mit sich bringt?
Der Stadionbesuch an sich ändert sich nicht. Insbesondere an den letzten beiden Spieltagen verspricht man sich durch den neuen Modus mehr Spannung auch mit Blick auf die 17 weiteren Partien pro Spieltag, da die genaue Endplatzierung den Turnierbaum für die K.-o.-Phase des Wettbewerbs beeinflussen wird. Je besser die Endplatzierung, desto vermeintlich leichter der Weg ins Finale.

Wann ist nach der Auslosung mit den exakten Spielterminierungen zu rechnen?
Bis Samstagabend.

Außer Hoffenheim ist kein Gegner ausgeschlossen. Gibt es ein Auswärtsspiel, das einen besonders großen Reiz hätte?
Im Old Trafford gegen Manchester United anzutreten, wäre schon großartig. Auch Bilbao wäre mein Favorit. 2022 hat gezeigt, dass es uns guttut, wenn wir die Luft in der Finalstadt des Wettbewerbs schon vorher mal atmen können.