11.03.2024
Bundesliga

Fazit des Spiels: Stets bei sich bleiben

Energie auf Rasen und Rängen befeuern sich gegenseitig, ein 125. Geburtstag wie vom Party-Planer. Dabei beweist die Eintracht erneut Comeback-Qualitäten. #SGETSG in der Nachbetrachtung.

Bloß nicht aus der Spur bringen lassen – ein Impuls, der einem Großteil der 57.000 Zuschauer im Deutsche Bank Park gegen 17.36 Uhr durch den Kopf gegangen sein dürfte. Auch den Spielern, die den frühen Rückstand gegen die TSG Hoffenheim kaum bis gar nicht an sich rankommen ließen. „Egal wie das Spiel auch läuft: Wir hatten uns vorgenommen, bei uns zu bleiben und an unsere Stärken zu glauben. Einfach weiterspielen und voll reinhauen“, beschrieb Ansgar Knauff im Nachgang. Das taten die Adlerträger.

Positionsspiel, Ruhe am Ball, überlegt, spielbestimmend, viel Ballbesitz und gehörig viel Zug nach vorne – mal mit langen Bällen aus der Abwehrkette in die Tiefe, häufig auch über die rechte Außenbahn. Das Resultat: 3:1 – wie in den letzten sechs Duellen zwischen den beiden Teams fielen mindestens vier Tore. Die Eintracht bleibt durch den Sieg in neun der letzten zehn Bundesligaspiele ungeschlagen. Bereits 13 Punkte holten die Hessen im bisherigen Saisonverlauf nach Rückstand – zweitbester Wert ligaweit.

Manni Binz, während des Spiels als Experte bei EintrachtFM am Mikrofon, sah „ein bärenstarkes Spiel der Eintracht“, wie er bei „Drüber gebabbelt – die Spieltagsanalyse aus dem Deutsche Bank Park“ sagte: „Hoffenheim hat sich selbst geschwächt. Das Chancenverhältnis war klar, wir hätten noch viel höher gewinnen können.“ Selbst geschwächt – damit sprach die Eintracht-Legende auf den frühen Hoffenheimer Platzverweis an, als John Anthony Brooks, zuvor noch Torschütze zum 0:1, den wieselflinken Omar Marmoush als letzter Mann nur regelwidrig bremsen konnte. Eine Szene, die Frankfurt, so Knauff „auch erzwungen hat, weil wir schnell umschalten“.

Götze-Sachen

Was im Anschluss an einen späteren Ballgewinn im Gegenpressing folgte, beschrieb Frankfurts Cheftrainer mit „… und dann macht Mario Götze Mario-Götze-Sachen“. Ein Zuckerball auf Éric Junior Dina Ebimbe, der perfekt einläuft und zum zwischenzeitlichen 2:1 einköpft. Einfach schön. Der 31-Jährige nahm den Schwung aus der langen Trainingswoche mit in den 25. Spieltag. „Am Donnerstag war er im Elf-gegen-Elf im Training der beste Mann, es hatte sich also schon angedeutet“, so Toppmöller über Frankfurts Nummer 27, der nach weniger Einsatzzeit in den vorangegangenen Partien gegen Hoffenheim in die Startelf zurückkehrte: „Die Pause hat ihm ganz gutgetan. Wenn er diese Spielaktivität und Gier hat, dann ist er für uns ein so wertvoller Spieler“, fügte der Fußballlehrer an.

Der Mittelfeldmann, diesmal wieder in offensiverer Rolle, krönte seine Leistung mit seinem Treffer zum 3:1-Endstand. „Er kann auch die defensivere Position spielen, das hat er gegen die Bayern und Leipzig gezeigt. Seine Stärke ist jedoch die Offensive – Chancen zu kreieren, selbst zum Abschluss zu kommen und in die Box reinzulaufen, da hilft er uns extrem“, lobte Sportvorstand Markus Krösche.

Makoto Hasebe feiert seinen 150. Bundesligasieg.

Hasebes 150. zum 125.

Götze, vom kicker Sportmagazin für seinen Auftritt mit der Note 1,5 bedacht, ging in Minute 85 vom Feld. Für ihn kam Timothy Chandler, und mit dem Eintracht-Urgestein ein weiterer alter SGE-Hase: Makoto Hasebe. Im Jubiläumsspiel zum 125. Geburtstag der Frankfurter Eintracht machte der Japaner, die goldene Nummer 20 auf dem schwarzen Sondertrikot leuchtend, die 150 voll: Hasebe feierte nicht nur mit der Eintracht Geburtstag und drei Punkte, sondern auch seinen insgesamt 150. Bundesligasieg. Nummer eins datiert vom 2. Februar 2008, ein 1:0 mit Wolfsburg in Bielefeld.

Ausblick: Dortmund wartet

Westfalen ist das Stichwort: nicht Bielefeld, sondern Dortmund – nächster Gegner der Eintracht. Am Sonntag, 17. März, 17.30 Uhr gastieren die Adlerträger bei der Borussia im SIGNAL IDUNA PARK. „Wir bleiben ganz bei uns, wissen, was wir können und wollen so gut wie möglich spielen. Im Hinrundenspiel haben wir Dortmund schon die Stirn geboten, jetzt wollen wir auch auswärts etwas mitnehmen“, sagte Dina Ebimbe mit Blick auf die Partie gegen den Rangvierten und das spektakuläre 3:3 aus dem Oktober 2023. Sieben Punkte liegt die Eintracht als Sechster nun vor Hoffenheim und Freiburg, sieben Zähler beträgt der Rückstand auf Schwarz-Gelb. „Jetzt wollen wir auch in Dortmund gewinnen“, so Sportvorstand Krösche.