Es war eine besondere Saison für die Frankfurter. Nach dem UEFA-Pokalsieg gab es Hoffnungen, auch national mal wieder nach vielen Jahren die Meisterschaft nach Frankfurt zu holen. Diese Wünsche hatte auch Jürgen Grabowski, der seit März aufgrund einer Verletzung nicht mehr gespielt hatte. Letztlich kam er nicht mehr zum Einsatz, im Dezember 1980 gab es das Abschiedsspiel. Dazu hegten Bernd Nickel und Bernd Hölzenbein Rücktrittsgedanken, während Lothar Buchmann das schwere Erbe von Friedel Rausch angetreten hatte. In der Bundesliga war der Meisterschaftszug schon früh abgefahren, im UEFA-Pokal war etwas überraschend im Achtelfinale Schluss. Der DFB-Pokal war wie so oft in den vergangenen Jahren der Wettbewerb, in dem es die Eintracht sehr lange aushielt. Nach drei lockeren Zu-null-Siegen zum Auftakt sah es auch nach 60 Minuten in Oldenburg nach einem sicheren Sieg aus. 5:2 beim Zweitligisten – alles klar? Mitnichten. Charly Körbel schied verletzt aus, der VfL verkürzte noch auf 4:5 und hatte sogar noch eine große Möglichkeit zum Ausgleich. Letztlich zitterte sich die Buchmann-Elf weiter und traf danach auf den Ex-Klub des Trainers, den VfB Stuttgart. Mit diesem hatte man ohnehin noch eine Rechnung aus dem Vorjahr offen, als die SGE nach 2:0-Führung noch verlor. Die Revanche klappte, und auch die Hertha wurde danach ausgeschaltet.
Der Sekt reicht nicht
Knapp zweieinhalb Wochen vor dem Pokalfinale im Stuttgarter Neckarstadion hatte die Eintracht ihr Bundesligaspiel bei ihrem Endspielgegner 1. FC Kaiserslautern mit 0:2 verloren. Insgesamt blieben die Frankfurter in den letzten sieben Bundesligaspielen sieglos, während die Pfälzer zum Zeitpunkt des Endspiels - in der Bundesliga waren gerade einmal 29. Spieltage absolviert - als Tabellendritter zumindest noch theoretische Chancen auf die Meisterschaft hatten. Wie gut, dass die Eintracht nicht als Favorit galt: In einem einseitigen Spiel war die Eintracht dem FCK in allen Belangen überlegen. Neuberger (39.), Borchers (40.) und Cha (64.) trafen vor 71.000 Zuschauern. Erst in der Schlussminute gelang Lautern durch Geye der Ehrentreffer. Offenbar hatte bei der Eintracht niemand so recht mit dem dritten Pokalsieg gerechnet, jedenfalls hatte man es versäumt, für ausreichend Sekt zu sorgen. Bernd Hölzenbein wusste nach seinem letzten Spiel für die Eintracht Abhilfe zu schaffen: Er besorgte aus der Lauterer Kabine Nachschub.