24.05.2017
DFB-Pokal

Finale 1988: Wird das der große Auftritt von Detari?

Adler im Anflug! Im DFB-Pokalfinale ist Eintracht Frankfurt zum siebten Mal dabei. Vier Triumphe gab es bislang zu feiern. In einer vierteiligen Serie schauen wir auf die erfolgreichen Jahre 1974, 1975, 1981 und 1988 zurück. Teil 4: 1988.

Prominente Vereinsnamen des deutschen Fußballs standen in dieser Pokalsaison auf der Gegnerliste. FC Schalke 04, SSV Ulm, Fortuna Düsseldorf, Bayer Uerdingen und Werder Bremen waren die Gegner bis zum Finale, bis auf die Ulmer allesamt schon im Reigen der Pokalsieger vertreten. Außer eben gegen die Ulmer war jedes Weiterkommen harte Arbeit – nicht nur gegen die damals starken Uerdinger mit den Funkel-Brüdern, Rudi Bommer und Stefan Kuntz (4:2). Für den Finalkontrahent VfL Bochum war es die zweite Finalteilnahme nach 1968, damals verlor der Revierklub gegen Köln. In den Jahren nach dem Pokalcoup 1981 hatte die Eintracht keine großen Erfolge mehr in diesem Wettbewerb gefeiert, 1987 war mit dem Einzug ins Viertelfinale mal wieder ein Lichtblick – die 1:3-Niederlage dort gegen die unterklassigen Stuttgarter Kickers aber eher nicht. Ein Jahr später ging es noch weiter, auch dank Standardspezialist Lajos Detari. Der Ungar verwandelte im Viertelfinale in Düsseldorf einen Elfmeter gegen Jörg Schmadtke zum Tor des Tages. Sein richtig großer Auftritt sollte aber erst noch folgen.

Epp gegen Detari – ein Foul mit Folgen

Lange Zeit tat sich die Eintracht schwer mit Bochum. Kurz vor Spielende foulte Thomas Epp (der in Frankfurt einige Jahre später seine Sonnenbrille wegwerfen sollte, um anzuzeigen, dass wir noch ein Tor gegen den 1. FC Kaiserslautern brauchen) unseren Lajos Detari. Schiedsrichter Wilfried Heitmann entschied auf Freistoß, ca. 20 Meter entfernt vom Tor. In Minute 80:41 lief Detari an, in Minute 80:43 schlug der Ball im Bochumer Tor ein. Der Reporter kommentierte wie folgt: „Wird das der große Auftritt von Detari – und, der Ball ist im Netz.“ Detari jubelte vor der Eintracht-Kurve, Rainer Falkenhain kam im Anzug und mit Krawatte angerannt und beglückwünschte den „Döme“ als einer der Esten – und zehn Minuten später war die Eintracht Pokalsieger. Übergeben wurde der Pokal von Außenminister Hans-Dietrich Genscher. Und: Die Pokalübergabe erfolgte übrigens noch traditionell mit einem dreifachen „Hipp-Hipp-Hurraaaa!“