04.10.2024
Aktion

Finale furioso mit traumhaften Toren

Hasebe trifft doppelt beim Debüt, Gaudino und Co. zaubern, Feuerwerk vor und während des Spiels: Das „Eintracht in der Region“-Finale 2024 in Affolterbach als 18-Tore-Spektakel auf allen Ebenen.

Dass dieser Abend im tiefsten Odenwald besonders werden würde, war schon vor dem Anpfiff klar. Erstmals Makoto Hasebe und Bastian Oczipka in der Aufstellung, auch Maurizio Gaudino mit der Regionspremiere, eine hochkarätig besetzte Traditionsmannschaft von Eintracht Frankfurt, über 2000 Zuschauer auf dem Sportgelände des SV Affolterbach, Feuerwerk beim Einlaufen und ein Gastgeber, der in absoluter Feierlaune sein Sportgelände mitsamt vereinseigener Halle bis ins letzte Detail top hergerichtet hatte.

Skela, Oczipka, Hasebe, Gaudino und Co. zaubern beim 17:1

Auf dem Platz knüpften die Adlerträger nahtlos an und sorgten mit unglaublicher Spielfreude für ein Torfestival, das es in dieser Höhe noch nie im Rahmen von „Eintracht in der Region“ gegeben hatte. Ervin Skela setzte einen Freistoß mit viel Gefühl unter die Latte, Bastian Oczipka bereitete ein Tor nach Solo sehenswert mit der Hacke vor, Maurizio Gaudino lupfte aus 14 Metern über den Torwart ein, Doppelpacker Makoto Hasebe hatte viel Zug nach vorne („Ich wollte unbedingt ein Tor machen“) und traf von der Doppelsechs aus (mit Rudi Bommer – die zwei ältesten Spieler in Eintrachts Pflichtspielhistorie seit Bundesligagründung!) so oft wie in 304 Pflichtspielen für die Eintracht, Matthias Hagner netzte wie in jedem Spiel dieses Jahr ein (bester Schütze 2024 mit 18 Toren); und am Ende half die Eintracht noch mit, dass die vom SVA-Vorsitzenden Tim Schons ausgelobten 30 Liter Freibier pro Tor für die Mannschaft zumindest einmal flossen. Manuel Keil traf kurz vor Schluss per Elfmeter und sorgte für großen Jubel aufseiten des Gastgebers.

„Der Fußballsport und das Vereinsleben gewinnen“, lautete die Devise von Landrat Christian Engelhardt und der hessischen Ministerin Diana Stolz bei Moderator Daniel Granitzny von Medienpartner HIT RADIO FFH am Stadionmikro in Affolterbach. Sie sollten Recht behalten. Mit 2025 Zuschauerinnen und Zuschauern strömten mehr Menschen auf das Sportgelände als der Ortsteil von Wald-Michelbach Einwohner hat. Unter ihnen auch 30 Menschen, die Freikarten von der Behindertenwerkstatt in Fürth erhalten hatten – zur Verfügung gestellt vom rührigen SV Affolterbach.

Fußballsport und Vereinsleben gewinnen

Schon während der Vorbereitung und am Eintracht-Tag selbst war der SV Affolterbach sehr stolz darauf, sich erfolgreich für die Kampagne beworben zu haben. Simon Planicka, federführend bei der Organisation, freute sich riesig über den Zuschlag: „Die letzten Tage waren intensiv, keine Frage. Ich glaube, diese Kampagne ist einmalig in Deutschland, wahrscheinlich auf der ganzen Welt. Vielen, vielen Dank, dass ihr diese Kampagne ins Leben gerufen habt und wir die Möglichkeit erhalten haben, davon zu profitieren. Die Einnahmen sollen vor allem in die Infrastruktur und Jugendarbeit fließen.“ Der Gastgeber zeigte sich von seiner besten Seite und machte den Eintracht-Tag zu einem großartigen Erlebnis für Jedermann, gefeiert wurde bis spät in die Nacht bei der SGE-Fanparty in der mit zahlreichen Trikots geschmückten Halle. 

Im elften und letzten Spiel des Jahres im Rahmen von „Eintracht in der Region“ hat die Traditionsmannschaft nach dem Ergebnis von 17:1 die 100-Tore-Marke geknackt und blieb in diesem Jahr ungeschlagen. Das war beim Blick auf die Aufstellung um Bundesligarekordspieler Karl-Heinz Körbel keine Überraschung, neben den Genannten zauberten auch unter anderem die beiden früheren Stürmer Alex Meier und Michael Thurk. „‚Wenn du aufhörst, kommst du zu uns Tradi spielen‘, sagte Charly bei meinem Karriereende zu mir‘“, verriet Makoto Hasebe im Interview vor dem Spiel. Der Japaner, der noch vor rund einem halben Jahr in der Bundesliga spielte, hielt Wort, startete und zeigte, von welcher defensiven Qualität seine neuen Teamkollegen profitieren dürfen. Kurz nach seiner Auswechslung bilanzierte er inmitten der Fans, die ihn umringten und um Selfies baten: „Diese Begeisterung von den Fans zu spüren, ist grandios.“ Bastian Oczipka, der aktuell seine Trainer B-Lizenz macht, lobte die Bedingungen im Odenwald: „Der Eintracht-Tag ist toll organisiert, wir finden hier absolute Profibedingungen vor.“

Vor Spielbeginn trainierte die Eintracht Frankfurt Fußballschule mit rund 40 Kids des SV Affolterbach. Zusammen mit den Trainern Alexander Conrad, Cezary Tobollik, Lise Munk und Manfred Binz konnten die Kids bei den Stationen Torschuss, Technik, Spielform und Funino unter Beweis stellen. Anschließend durften die Kids zusammen mit den Ü40-Spielern beider Mannschaften bei einer Lichtershow einlaufen. Für Groß und Klein bot die Eventbühne von Eintracht Frankfurt diverse Höhepunkt mit dem Torschussgeschwindigkeitsmesser „Speed Radar“, der Torwand, dem Tischkicker, einer Hüpfburg und abwaschbaren Airbrush-Tattoos an.

Blach und Körbel: „Es geht weiter“

Bundesliga-Rekordspieler Karl-Heinz „Charly“ Körbel freut sich über ein gelungenes Jahr der Kampagne „Eintracht in der Region“, in jahresübergreifenden 32 Spielen schossen seine Mannen 274 Treffer: „Die Kampagne war auch in ihrem dritten Jahr sehr erfolgreich. Jedes Spiel zeigt uns, wie viele Menschen mit der Eintracht in ganz Hessen verbunden sind.“ Zugleich gab der Leiter der Traditionsmannschaft und Fußballschule wie auch Martin Blach, Geschäftsführer von Kampagnen-Hauptpartner LOTTO Hessen, Ausblicke für die Zukunft: „Wir werden weitermachen und auch im nächsten Jahr diese Kampagne fortführen.“

Für die Fußballschule und Traditionsmannschaft wird es also 2025 weitergehen und die Ü40-Auswahl um Körbel, Bommer, Bindewald und Co. wird vor den Augen von etlichen Fußballfans wieder für sehenswerte Tore in ganz Hessen sorgen.

Eintracht Frankfurt Traditionsmannschaft – SV Affolterbach Ü40 17:1 (7:0).

Tore

1:0 Michael Thurk (3.), 2:0 Alex Meier (14.), 3:0 Ervin Skela (16.), 4:0 Michael Thurk (30.), 5:0 Ervin Skela (31.), 6:0 Maurizio Gaudino (34.), 7:0 Makoto Hasebe (40.), 8:0 Matthias Hagner (43.), 9:0 Maurizio Gaudino (48.), 10:0 Slobodan Komljenovic (54.), 11:0 Matthias Hagner (56.), 12:0 Matthias Hagner (62.), 13:0 Baldo di Gregorio (63.), 14:0 Matthias Hagner (65.), 15:0 Makoto Hasebe (68./HE), 16:0 Markus Husterer (72.), 16:1 Manuel Keil (77./FE), 17:1 Claus-Peter Zick (79./FE).

Eintracht Frankfurt Traditionsmannschaft

Hoffelner (Qosa) – Bindewald (Uwe Müller), Körbel (Zampach), Nadaroglu (Husterer), Oczipka (Zick) – Gaudino (Amstätter), Bommer (Komljenovic), Skela (König), Hasebe (Dworschak), Meier (di Gregorio) – Thurk (Hagner).

Trainerteam: Wolfgang Trapp, Andree Wiedener.