Die Adlerträger hatten dabei eine kritische Schlussphase zu überstehen. Gelson Fernandes hatte nur Sekunden nach seiner Einwechslung zunächst die Gelbe Karte für ein Foulspiel an Goretzka erhalten, der Schiedsrichter korrigierte sich nach einem Hinweis des Videoassistenten jedoch und zeigte Rot. Im Finale am 19. Mai heißt der Gegner nun FC Bayern München. Und wie in Mönchengladbach vor einem Jahr sangen die Eintracht-Fans noch lautstark weiter, als die Mannschaft schon in der Kabine war. Zuvor hatten sie ihre Helden frenetisch und gebührend gefeiert.
Ausgangssituation: Schalke mit Derby-Schwung
Während die Eintracht zuletzt mit 1:4 in Leverkusen verlor und dort nur in der ersten Halbzeit mithalten konnten, holte sich Schalke mächtig Selbstvertrauen beim 2:0-Derbyerfolg gegen den BVB. Zum neunten Mal wurden Schalke und Frankfurt gegeneinander im Pokal gelost, beide Teams kamen jeweils viermal weiter.
Personal: Mascarell zurück
Am 10. Februar hatte Omar Mascarell letztmals für die Adlerträger gespielt, es war ohnehin erst sein sechster Pflichtspieleinsatz in dieser Saison. Nach etwas über zwei Monaten kehrte der Spanier direkt in die Startelf zurück. Im Vergleich zum Leverkusen-Spiel rückten auch Marco Russ und Luka Jovic ins Team. Falette (nicht im Kader), da Costa und Fernandes rotierten hinaus.
Erste Halbzeit: Viel Mittelfeld
Zwei Torschüsse nach 30 Minuten – beide Teams verrichteten also zunächst eine konzentrierte Abwehrarbeit, wobei die Frankfurter Defensive etwas mehr gefordert war. Hasebe und Co. waren aber immer zur Stelle, wenn es drohte, brenzlig zu werden. Den einzigen Schuss auf das Schalker Gehäuse bis dahin setzte Jovic aus der Ferne ab, Fährmann hatte jedoch keine Mühe (7.). Schalkes Doppelchance durch Caligiuris abgefälschten Weitschuss (32./knapp vorbei) und Burgstallers Kopfball nach anschließender Ecke (Hradecky hielt) sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass beide Teams noch nicht ihr volles Potenzial auf den Platz brachten. Schon nach 43 Minuten musste Niko Kovac wechseln, Kevin-Prince Boateng musste angeschlagen vom Feld. Für ihn kam Gacinovic in die Partie.
Zweite Halbzeit: Bollwerk hält auch mit zehn Mann
So richtig begannen die Höhepunkte erst in der 67. Minute. Hradecky parierte zunächst glänzend gegen Burgstaller aus kurzer Distanz, wenig später war er auch reaktionsschnell bei Konoplyankas 20-Meter-Hammer (68.). Dann die 75. Minute: Nach einer de Guzman-Ecke ist es die Hacke von Luka Jovic, die das Leder in die Maschen befördert. Ein Schalker Sturmlauf sollte folgen, erst recht nach Fernandes‘ Roter Karte (80.). Doch das Eintracht-Bollwerk hielt allen Knappen-Angriffen stand, mit Glück und Geschick.
Fazit: Eine Energieleistung
Eintracht Frankfurt vollbringt auf Schalke eine Energieleistung. Gegen den aktuellen Tabellenzweiten der Bundesliga kämpft sich die Eintracht ins Finale, trotz Rückschlägen während des Spiels (Boateng, Fernandes).
So spielte die SGE:
Hradecky – Russ, Hasebe, Abraham – Willems (72. da Costa), Wolf - de Guzman, Mascarell (78. Fernandes) – Fabián, Boateng (43. Gacinovic) – Jovic.
Tor:
0:1 Jovic (75.)