Finish unter Flutlicht

Nach der Champions-League-Auslosung und der Vorfreude auf das Achtelfinale im neuen Jahr gegen die SSC Napoli widmen sich die Adlerträger den letzten beiden Bundesligaaufgaben vor der Winterpause. Am Mittwochabend ist die TSG Hoffenheim zu Gast in der Mainmetropole. Unter Flutlichtatmosphäre erfolgt um 20.30 Uhr der Anpfiff. Die Schützlinge von Oliver Glasner gehen hochmotiviert in das Duell mit den Kraichgauern. „Wir möchten das letzte Heimspiel vor der Winterpause mit einem Sieg abschließen und wissen, was wir brauchen“, sagte Kevin Trapp bei EintrachtTV.

Was der Torhüter meinte, sprach Oliver Glasner nach dem Auswärtssieg in Augsburg aus. Es gehe bei der hohen Belastung im Moment nicht mehr darum, brillant aufzuspielen, „sondern nochmal alles herauszuholen und Punkte einzufahren“, so der Cheftrainer. Zudem lobte er die Geschlossenheit und Mentalität seiner Mannschaft, die auch gegen die TSG zu Erfolgsfaktoren werden sollen. Mentalität ist das Stichwort der Stunde im Herzen von Europa. Im zweiten Pflichtspiel in Folge und zum dritten Mal in dieser Saison drehte die Eintracht einen Rückstand noch in einen Sieg. In der Bundesliga gelangen nach Rückstand schon sieben Punkte, nur der 1. FC Köln hat mehr vorzuweisen (zwölf).

Hoffenheim verletzungsgeplagt

In Hoffenheim läuft es seit einigen Wochen nicht mehr so blendend wie zu Saisonbeginn. Ein Sieg aus den vergangenen sieben Spielen steht derzeit für das Team von Chefcoach André Breitenreiter zu Buche. Zudem haben die Kraichgauer mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Zu den längerfristigen Ausfällen um die Stürmer Ihlas Bebou und Munas Dabbur kam nun Grischa Prömel hinzu, der sich gegen Leipzig den Knöchel brach. Er ist mit bisher 148,8 Kilometern der laufstärkste Spieler der Bundesliga. Überhaupt laufen einzig Union Berlin und der 1. FC Köln mehr als die Gäste.

Trotz allem ist die TSG nicht zu unterschätzen, denn auch sie konnte in der laufenden Spielzeit bereits ein Spiel drehen. Gegen Bochum lag Hoffenheim am zweiten Spieltag zwischenzeitlich 0:2 zurück. Zudem stellt der Tabellenachte mit 16 Gegentoren die fünftbeste Defensive der Bundesliga. Umgekehrt stellen die Adlerträger mit 27 Treffern die zweitgefährlichste Offensive hinter dem FC Bayern München.

Ein interessantes Match-up scheint also vorprogrammiert. „Hoffenheim wird sehr spielstark und gut eingestellt ein, wir freuen uns darauf“, sagt Kevin Trapp. Ansgar Knauff pflichtet ihm bei: „Wir werden so gut wie möglich regenerieren, analysieren und schauen, was Hoffenheim macht. Aber das ist eigentlich zweitrangig. Wenn wir unser Spiel auf den Platz bringen, haben wir gegen jeden gute Chancen zu gewinnen.“

Götze trifft auf Lieblingsgegner

Aus Frankfurter Sicht besonders gut drauf ist im Moment Kapitän Sebastian Rode, der in Lissabon zum Player of the Match gekürt wurde und gegen Augsburg bereits seinen dritten Saisontreffer in der Bundesliga erzielte – persönlicher Rekord eingestellt. Sehr gerne gegen Hoffenheim spielt zudem Mario Götze. In zwölf Ligaeinsätzen gegen die TSG verbuchte der 30-Jährige fünf Treffer und zwei Assists. In seinen vergangenen drei Duellen gegen die Kraichgauer traf er jedes Mal, eine längere Torserie gelang ihm im Oberhaus gegen keinen anderen Klub.

Überhaupt besticht der Dauerbrenner, bisher in jedem Ligaspiel von Beginn an auf dem Rasen, stellvertretend für alle Adler durch körperliche Präsenz: Exakt 1.111 intensive Läufe sind Ligatopwert. Aufs Team bezogen liegt Eintracht Frankfurt mit 9.139 intensiven Läufen auf Platz drei. Gemessen am kommenden Gegner nicht die schlechtesten Voraussetzungen für das Finish unter Flutlicht.