17.03.2023
Bundesliga

„Fokus liegt voll auf Union“

Oliver Glasner ordnet die Konstellation vorm Gastspiel bei Union ein, lobt die Arbeitsmoral, lässt die Systemfrage offen und stellt Einstellung über Aufstellung.

Oliver Glasner über...

…die letzten Tage und die Vorbereitung auf Berlin: Wir kannten das Gefühl gar nicht, als ausgeschiedenes Team von einem Europapokalspiel abzureisen. Wir können das Aus jedoch alle einordnen. Wir sind natürlich traurig, aber auch sehr stolz. Die ganze Europapokalreise haben wir im Kreise der Mannschaft nochmal kurz thematisiert. Die Jungs sind gut drauf. Am Freitag haben alle Spieler im Training einen sehr positiven Eindruck gemacht. Der Fokus liegt voll auf Union Berlin.

…das Personal: Éric Junior Dina Ebimbe trainiert zwar wieder mit, ein Einsatz kommt aber noch zu früh. Jesper Lindström wird auch nach der Länderspielpause noch kein Thema sein. Sebastian Rode fehlt gelbgesperrt. Ansonsten sind alle Spieler einsatzbereit.

Die gesamte Pressekonferenz zum Nachhören

…den Gegner Union Berlin: Auch Union hat eine hervorragende internationale Saison gespielt. Zuletzt war in manchen Spielen etwas Sand im Getriebe, gerade ergebnistechnisch. Diese Phasen scheinen aktuell einige Klubs durchzumachen. Sie bringen viel Tempo in der Offensive mit und waren nicht zuletzt im Europapokal besonders gefährlich durch Standards. Für uns wird es wichtig sein, vor der Länderspielpause nochmal alles zu investieren und drei Punkte zu holen. Wir wissen um ihre Heimstärke und Spielanlage. Im Hinspiel haben wir gezeigt, dass wir eine Idee und die Fähigkeiten haben, um Union Probleme zu bereiten.

...die Tabellenkonstellation: Es geht darum, konzentriert zu verteidigen, fokussiert bei Standards und wach bei zweiten Bällen zu sein. Wenn uns das gelingt, ist die Erfolgswahrscheinlichkeit wesentlich höher, als wenn wir uns Tag und Nacht mit der Tabelle beschäftigen.

…das Spielsystem: Die Viererkette behalten wir grundsätzlich als Option im Hinterkopf. Diese Saison haben wir sie schon häufiger gespielt. So haben wir einen Offensiven mehr und können so auch mehr Druck am Ball ausüben, höher attackieren und weniger in unserer Hälfte spielen. Allgemein spielen wir unseren Stil. Diesen wollen wir nicht ändern, sondern noch verfeinern. Wir wollen wieder flüssiger spielen als zuletzt und unseren Fußball auf den Platz bringen.

Wenn der Trainer der Motivator sein muss, läuft etwas falsch.

Cheftrainer Oliver Glasner

…Randal Kolo Muani: Als Trainer brauchst du deine besten Jungs. Kolo ist ein herausragender Spieler, wir brauchen seine Fähigkeiten. Er steht derzeit im Fokus, alle Augen sind auf ihn gerichtet. Aber drum herum brauchen wir eine funktionierende Mannschaft, die auf jeder einzelnen Position bestens besetzt ist. Daichi, Mario, Aurélio oder Rafael – jeder hat seine ganz eigenen Qualitäten.

…die Stimmung im Team: Die Jungs wollen immer erfolgreich sein und guten Fußball spielen. Wenn der Trainer der Motivator sein muss, läuft etwas falsch in der Gruppe. Bei uns als Trainerteam geht es darum, wie wir nach ausbleibenden Ergebnissen wieder Zuversicht geben können oder umgekehrt: Wo wir nach einer Siegesserie den mahnenden Finger heben, sodass es nicht zur Selbstverständlichkeit wird. Klar können wir uns vorwerfen lassen, mal nicht gut gespielt oder Fehler gemacht zu haben. Doch jeder einzelne Spieler hat jederzeit alles reingeworfen und alles gegeben.