19.06.2020
Bundesliga

„Freddy hat sich Einsatz verdient“

Rönnow im Tor, Paciencia im Wartestand und die leise Hoffnung auf Europa. Cheftrainer Adi Hütter liefert letzte Erkenntnisse vor dem Spiel in Köln.

Adi Hütter über...

...die Personalsituation: Goncalo Paciencia ist noch nicht so fit, wie wir uns das vorstellen. Deswegen wird er in Köln nicht im Kader sein. Wir müssen schauen, ob es für nächste Woche reicht. Ansonsten können wir bis auf Gelson Fernandes aus dem Vollen schöpfen.

...die Torwartposition: Wir werden wieder rotieren, das war auch in Berlin der Schlüssel zum Sieg. Ich kann jetzt schon verraten, dass Frederik Rönnow im Tor stehen wird. Das hat mit Respekt seinem Verhalten gegenüber zu tun. Er hat sich das durch seine Leistungen verdient. Als sich Kevin Trapp verletzt hat, hat sich Freddy unglaublich professionell verhalten und immer sehr, sehr stark trainiert. Das habe ich auch vor versammelter Mannschaft nochmals betont und ist mit Kevin so abgesprochen. Zwischen den beiden herrscht ein super Vertrauensverhältnis. Als Trainer gibt es nichts Besseres, als zwei solche Toptorhüter in der Mannschaft zu haben. Freddy hat seit seinem Wechsel vor zwei Jahren eine unglaublich gute Entwicklung genommen und hat als Nationaltorhüter sicher den berechtigten Anspruch, regelmäßig zu spielen. Ich würde mir wünschen, weiterhin mit ihm zusammenzuarbeiten.

...taktische Fragen: Als es am Ende der Hinrunde nicht gut gelaufen ist, hatte ich das Gefühl, etwas verändern zu müssen. Die Umstellung auf Viererkette war die richtige, wie Siege gegen Hoffenheim und zwei Mal Leipzig gezeigt haben. Ich habe aber auch immer betont, dass wir flexibel und variabel bleiben müssen. Jetzt sind wir auch vor dem Hintergrund, dass Makoto Hasebe wieder in Topform ist, zur Dreierkette zurückgekehrt, was uns auch gutgetan hat.

In Summe gesehen war das Wichtigste, dass wir nach der Unterbrechung an uns geglaubt haben, zwar respektvoll, aber nicht ängstlich mit den unteren Regionen umgegangen sind und uns weitgehend vom Abstiegskampf ferngehalten haben.

Adi Hütter

...Makoto Hasebe: Makoto kann auch in diesem Alter auf hohem Niveau spielen. Es zeichnet ihn aus, dass er sich immer top professionell verhält und dem Fußball alles unterordnet. Er ist ein Schlüsselspieler beim Spiel mit dem Ball und steht uns mit seiner Routine und seinem Auge gut zu Gesicht. Ich bin froh, ihn in meiner Mannschaft zu wissen und dass er bis 2021 verlängert hat.

...Bas Dost: Bas macht es insgesamt ordentlich. Wir wie er wissen, dass er mehr kann. Er hatte aber auch Pech mit seiner Verletzung. Abwarten, ob er von Anfang an spielen wird. Wir möchten die Saison so gut wie möglich abschließen, am liebsten natürlich, indem er uns mit Toren hilft.

...die sportliche Ausgangslage: Die Niederlage im Hinspiel hat sehr wehgetan. Wenn wir nochmal angreifen wollen, müssen wir beide Spiele gewinnen. Wir möchten uns die Chance auf Platz sieben so lange wie möglich erhalten, wissen aber auch, dass wir von den anderen abhängig sind. Dafür müssen wir so auftreten wie in den vergangenen Spielen. Natürlich kann man immer sagen, wir haben zu viele Punkte liegengelassen. Auf der anderen Seite haben wir gegen Mannschaften gewonnen, als es nicht zu erwarten war. Wir waren letztes Jahr mit 54 Punkten auf dem siebten Platz, das sieht in dieser Saison anders aus. In Summe gesehen war das Wichtigste, dass wir nach der Unterbrechung an uns geglaubt haben, zwar respektvoll, aber nicht ängstlich mit den unteren Regionen umgegangen sind und uns weitgehend vom Abstiegskampf ferngehalten haben.

...Spekulationen um seine Vertragsverlängerung: Ich lese diese Meldungen natürlich auch, konzentriere mich aber aufs Wesentliche: die Meisterschaft so gut wie möglich zu beenden. Dass wir uns zusammensetzen und intensive Gespräche führen werden, ist kein Geheimnis. Ich habe noch ein Jahr Vertrag, beide Seiten kommen gut miteinander aus. Gesprächen steht nichts im Wege.