04.04.2024
Bundesliga

„Früh stressen und unter Druck setzen“

Cheftrainer Dino Toppmöller gibt die Richtung gegen Werder vor, lobt den beispielhaften Konkurrenzkampf und spricht über den Ausfall von Ekitiké.

Dino Toppmöller über ...

… die Marschroute: Wir brauchen eine sehr hohe Aktivität im Spiel gegen den Ball, denn Bremen hat sehr gute offensive Abläufe. Wenn wir es im Spiel mit dem Ball hinbekommen, wie in der zweiten Halbzeit gegen Union eine Druckphase aufzubauen, dann sehe ich gute Chancen, dass wir das Spiel gewinnen. Alle von uns sind heiß darauf, ein gutes Spiel zu machen. Wenn wir zu Hause gegen Werder spielen, wollen wir natürlich gewinnen, aber das wollen wir auch, wenn wir zu Hause gegen Bayern oder Dortmund spielen. Es ist ein Bundesligaspiel mit einem Gegner auf dem Platz. Ich mag den Ausdruck „Pflichtsieg“ nicht, denn das ist despektierlich dem Gegner gegenüber.

… das Energielevel: Es kommt nur drauf an, was am Freitag ab 20.30 Uhr auf dem Rasen passiert. In der Gruppe ist immer eine gute Energie, am Ende geht es aber darum, das auch auf Platz zu bekommen und eine hohe Aktivität zu haben. In der zweiten Halbzeit gegen Union haben wir es hervorragend gemacht, wir hatten eine ganz andere Power auf dem Platz – das hatte auch mit taktischen Umstellungen zu tun, bei Berlin wie bei uns. Nun müssen wir das von der ersten Minute an zeigen, den Gegner früh stressen und nach vorne unser Spiel aufziehen. Durch eine hohe Aktivität gegen den Ball kommt man automatisch zu höheren Ballgewinnen. Wir müssen im Anlaufverhalten anders agieren, den Gegner früher unter Druck setzen und so auch Energie von den Rängen erzeugen. Dann sieht es in der Summe auch anders aus.

Die gesamte Pressekonferenz zum Nachhören

… das Personal: Hugo Larsson könnte eine Halbzeit spielen, das ist die Empfehlung, doch er ist kein Kandidat für die Startelf. Hugo Ekitiké wird aufgrund von leichten Problemen an den Adduktoren ausfallen. Farès Chaibi hatte gegen Union einen positiven Impact auf unser Spiel und hat es auch unter der Woche gut gemacht – er ist eine Option für den frei gewordenen Platz. Das ist aber auch Donny van de Beek. Wir werden den Kader final am Freitag nominieren.

… Hugo Ekitiké: Wenn man lange Zeit nicht spielt, dauert es, bis man in seinen Rhythmus reinkommt, und hat leider auch immer wieder Probleme. Das habe ich als Spieler auch am eigenen Leib erfahren. Sein Ausfall ist sehr schade, zuletzt hat er körperlich einen stabilen Eindruck gemacht und spielerisch immer wieder aufblitzen lassen, dass wir ihn sehr gut gebrauchen können.

… den nächsten Gegner Werder Bremen: Sie haben viel Qualität in ihren Reihen. Es ist nicht selten ein hoher Unterhaltungswert, wenn Bremen spielt, es könnte ein Spektakel werden. Wenn man ihnen Raum gibt, haben sie eine gute Spielverlagerung und Dynamik nach vorne. Wir brauchen eine gute Aggressivität im Anlaufen und zudem im Verteidigen von Give-and-go-Aktionen – damit kommen sie häufiger durch das Zentrum sowie über den Flügel.

Die Jungs pushen sich gegenseitig und jeder weiß, dass er Topleistungen bringen muss.

Cheftrainer Dino Toppmöller

… die Chancenverwertung: Wenn man so ein Spiel hat, dann muss man im Training nicht unbedingt einen anderen Reiz setzen. Es geht auch etwas um das gewisse Matchglück, es gab die eine oder andere Situation. Die Offensivspieler stärken ihr Selbstvertrauen im Training durch Abschlüsse. Die Jungs sind aus dem Spiel gegen Union auch eher mit einem neutral-positiven Gefühl rausgekommen, weil sie gesehen haben, dass nur der letzte Tick zum Tor gefehlt hat. Wenn du einen Aufwand betreibst wie in der zweiten Halbzeit, steigt die Wahrscheinlichkeit auf einen Torerfolg.

… den Konkurrenzkampf: Grundsätzlich haben wir in den Trainingseinheiten immer enge Spiele; auch, wenn wir eine Elf so besetzen, wie sie am Wochenende eventuell starten könnte. Der Konkurrenzkampf auf der Linksverteidigerposition tut uns sehr gut, die Jungs pushen sich gegenseitig und jeder weiß, dass er Topleistungen bringen muss. Es ist aber wichtig, dass dies auf einer natürlichen und gesunden Basis beruht. So ist es: ein positiver Konkurrenzkampf. Vorne ist Jean-Mattéo Bahoya immer näher an die Stammelf rangerückt. Timmy Chandler ist immer wieder eine Option für die letzten 30 Minuten – er ist spielschlau, schlägt gute Flanken, hat immer einen positiven Einfluss und ist torgefährlich mit links und rechts. Im zentralen Mittelfeld sieht man bei Donny, dass der Trainingsrhythmus inzwischen ein ganz anderer ist und er immer mehr Ansätze zeigt.