Für die Eintracht bedeutet dies zumindest über Nacht Tabellenplatz sechs durch den vierten Pflichtspielsieg in Folge. Das gelang zuletzt vor über sechs Jahren. Die Fortuna bleibt damit Frankfurts Lieblingsgegner in der Bundesliga, gegen keinen Gegner ist die Siegquote (23 Siege aus 45 Partien) besser. Luka Jovic ist zudem der erste Spieler der Eintracht-Historie, dem in der Bundesliga fünf Tore gelingen. Insgesamt ist er der jüngste Bundesliga-Akteur, dem dieses Kunststück glückt. Sébastien Hallers Doppelpack sorgt dafür, dass Eintrachts Sturmduo für alle sieben Treffer verantwortlich war. Nur dreimal in der Bundesliga gewann die Eintracht höher: 1974 gegen Essen (9:1), 1981 gegen Bremen (9:2) sowie 1977 in Essen (8:1).
Personal: Drei Wechsel
Trainer Adi Hütter nahm drei Veränderungen im Vergleich zum 2:1-Auswärtssieg bei der TSG Hoffenheim vor. Kapitän David Abraham war nach seinen Adduktorenproblemen genauso zurück wie Lucas Torró nach dem Trauerfall in seiner Familie. Die beiden ersetzten Marco Russ und Gelson Fernandes. Zudem kam in vorderster Front Sébastien Haller für den Gelb-Rot-gesperrten Ante Rebic wieder ins Team. Während der Partie musste Hütter zwei Wechsel vornehmen. Lucas Torró (Schambein) und Kevin Trapp (Adduktoren) gingen vom Platz. Genaue Diagnosen und die jeweilige Ausfalldauer stehen noch nicht fest.
Jovic mit sehenswertem Doppelpack
Die Fortuna setzte in bewährter Funkel-Manier auf die kontrollierte Defensive und lauerte auf schnelle Gegenangriffe. Das hätte sogar fast die Führung gebracht, ein Fortuna-Schuss wurde von Hasebe abgeblockt (13.). Den folgenden Konter vergab nach einer Da Costa-Flanke Kostic, der vorbeizielte (14.). Das Tempo blieb weiterhin hoch, die Eintracht machte viel Druck und ließ bis zur Pause nicht mehr nach. In der 18. Minute brannte es im Fortunen-Strafraum lichterloh, die Partie lief jedoch rund eine Minute weiter. Als der Ball im Aus war, zeigte Schiedsrichter Aytekin den Videobeweis an, der ein vermeintliches Handspiel von Bodzek nach einem Torró-Querpass aus kurzer Distanz zutage brachte. Aytekin entschied auf Elfmeter, den Sébastien Haller zum 1:0 verwandelte (20.). Kurz vor dem Videobeweis hatte Luka Jovic nach einem feinen Schnittstellenpass von Ndicka freistehend am Tor vorbeigelupft. Besser und schöner machte er es wenig später, als Kostic von der linken Seite flankte und der Serbe das Leder per Seitfallzieher aus sieben Metern in die Maschen bugsierte – 2:0 (27.). Jovic legte fast ebenso sehenswert nach, denn nach einer Kombination über Gacinovic und Haller hämmerte er das vom Franzosen angechippte Leder per Direktabnahme an Rensing vorbei ins Tor (3:0/34.). Die Fortuna kam kaum zum Durchatmen, denn Torró hatte gleich zweimal die Chance. Zunächst lenkte Rensing seinen Kracher aus der Ferne an die Latte (36.), dann köpfte der Spanier knapp vorbei (39.). Eine Mischung daraus – nämlich einen Kopfball an die Latte – gelang Ndicka kurz vor dem Halbzeitpfiff. In der Zwischenzeit hatte sich auch Kevin Trapp einmal auszeichnen können, als sein langes rechtes Bein den Versuch von Ducksch entschärfte (43.).
Die Stürmer treffen weiter
Nach zwei harmlosen Düsseldorfer Versuchen durch Raman (46.) und Stöger (47.) kam die Eintracht schnell wieder in die Spur. Haller erhöhte nach einem Konter und ein bisschen Billard zum 4:0 (50.) und hätte nur Sekunden darauf fast nachgelegt, als sein Schuss geblockt wurde (51.). Lukebakios platzierter Anschlusstreffer aus 18 Metern (53.) beantwortete Jovic mit dem 5:1 nach einem langen Sprint von Kostic (55.). Der 20-Jährige hatte aber noch lange nicht genug. Ein trockener 16-Meter-Schuss (68.), ein Kopfball (72.) – 7:1, der höchste Bundesliga-Sieg seit dem 9:2 gegen Werder Bremen 1981 war perfekt.
Fazit: Dominant und elegant
Die Eintracht zeigte von Beginn an, wer Herr im Haus ist und überzeugte durch eine konzentrierte, leidenschaftliche und dominante Leistung in allen Mannschaftsteilen über die volle Spielzeit. Im Verbund wurden fast alle Angriffe der Fortunen abgewehrt, während in die andere Richtung eine schnelle Angriffswelle nach der anderen rollte und das Pressing hervorragend klappte. Spätestens nach 55 Minuten war die Partie entschieden, als Luka Jovic mit sehenswerten Treffern seinen Dreierpack perfekt gemacht hatte. Der Rest war Schaulaufen vor 51.000 Zuschauern, wobei Jovic noch nachlegte und damit für die Welle auf den Zuschauerrängen sorgte. Bemerkenswert war dennoch, dass das Team weiter Tore erzielten wollte - und dies auch tat.
So spielte die SGE:
Trapp (57. Rönnow) – Abraham, Hasebe, Ndicka - Da Costa, Kostic - de Guzman, Torró (46. Stendera) - Gacinovic – Haller, Jovic (86. Hrgota).
Tore:
1:0 Haller (20./Handelfmeter)
2:0 Jovic (27.)
3:0 Jovic (34.)
4:0 Haller (50.)
4:1 Lukebakio (53.)
5:1 Jovic (55.)
6:1 Jovic (69.)
7:1 Jovic (72.)