Plan mit Umwegen
Kaum in Frankfurt angekommen, war Rodrigo Zalazar im vergangenen Sommer auch schon wieder weg. Und das alles andere als überraschend. „Wir haben immer gesagt, dass wir junge und entwicklungsfähige Spieler suchen. Rodrigo passt hier sehr gut ins Konzept, denn er hat bereits bei seinen vorherigen Stationen sein Können unter Beweis gestellt. Für uns ist es ein sehr gutes und sinnvolles Konzept. Derzeit sprechen wir mit verschiedenen Klubs über eine Leihe“, hatte Sportvorstand Fredi Bobic bereits am Tag der Verpflichtung aus den Plänen, den 20-Jährigen für ein, wenn nötig auch zwei Jahre an das Bundesliganiveau heranzuführen. Nachdem sich in der deutschen zweiten Liga kein Abnehmer gefunden hat, erhielt der polnische Erstligist Korona Kielce den Zuschlag. „In seinem Alter müssen wir berücksichtigen, wo er Spielpraxis sammeln kann, auch weil wir auf seiner Position bereits über viele Spieler verfügen. Wir kennen den Trainer von Korona Kielce, Gino Lettieri, sehr gut und wissen Rodrigo bei ihm in guten Händen“, begründete Bobic seinerzeit das Transferziel. Im Team des ehemaligen Coachs des MSV Duisburg kam der Techniker bislang auf drei Einsätze und insgesamt 94 Spielminuten. In diesem Zusammenhang sei berücksichtigt, dass der U20-Nationalspieler Uruguays in Malaga zuvor ein halbes Jahr keine Spielpraxis erhalten hatte. Diese erhält der 1,78-Mann aktuell vermehrt in der zweiten Mannschaft. In fünf Spielen konnte er hier bereits zwei Treffer erzielen. Bemerkenswert: Alle Partien endeten siegreich.
Verlängerung in Düsseldorf noch ohne Fortune
Für Eigengewächs Aymen Barkok schien es nach einer von Verletzungen geprägten Saison wieder bergauf zu gehen. Die Eintracht und Fortuna Düsseldorf einigten sich darüber, Barkok nach 2018/19 ein weiteres Jahr in die Hände von Ex-Eintracht Trainer Friedhelm Funkel zu geben. Barkok, 2013 in der B-Jugend ins Nachwuchsleistungszentrum am Riederwald gewechselt, konnte in der Vorbereitung auf sich aufmerksam machen, bis ihn eine Schultereckgelenkssprengung im Testspiel gegen den TSV Krefeld-Bockum Mitte August außer Gefecht setzte. In der vergangenen Woche konnte er bereits wieder individuelle Einheiten auf dem Platz absolvieren und könnte in naher Zukunft wieder eine Alternative für den Bundesligakader der Fortuna darstellen.
Hoffnung Kamada
Im Januar 2018 stieß Lucas Silva Melo, kurz genannt Tuta, aus dem Land des Rekordweltmeisters Brasilien zur Eintracht. Mit der U20 des Sao Paulo FC gelang dem Rohdiamanten – der neben der Innen- auch die Außenverteidigerposition bekleiden kann – der Gewinn der Copa Sao Paulo de Futebol Junior, einem der renommiertesten Nachwuchsturniere im Raum Sao Paulo. Nachdem der junge Mann im Training und diversen Testspielen Erfahrungen sammeln konnte, entschieden sich die Verantwortlichen um Sportvorstand Fredi Bobic aufgrund der großen Konkurrenzsituation in der Abwehr für eine Ausleihe zum belgischen Erstligisten KV Kortrijk. Auch wenn Tuta bisher noch nicht Teil des Spieltagskaders war, so besteht dennoch etwa mit Blick auf die Entwicklung Daichi Kamadas berechtigte Hoffnung, dass die Pro League auch auf außerkontinentale Talente als Entwicklungsbeschleuniger wirkt.
Empfehlungsschreiben auf der Insel
Ein wenig anders stellt sich die Situation bei Jetro Willems dar. Der Linksverteidiger kam in seiner zweiten Saison nur noch sporadisch zum Einsatz. Im Sommer zog es Willems daher zum Premier-League-Klub Newcastle United. Bei den „Magpies“ traf er mit dem Ex-Hoffenheimer Joelinton auf einen alten Bekannten aus der Bundesliga. Willems ist im Team von Coach Steve Bruce gesetzt, spielte in fünf Ligaspielen teilweise sogar auf Linksaußen und konnte bereits mit einem sehenswerten Treffer gegen den FC Liverpool für Aufsehen sorgen.
Newcastle besitzt eine Kaufoption.Dem Vereins- folgt der Trainerwechsel
Am letzten Tag der Sommertransferperiode verließ Ante Rebic die Eintracht in Richtung der Lombardei, zum AC Milan. Die Verantwortlichen einigten sich auf einen zweijährige Leihe Rebics, in deren Gegenzug André Silva an den Main wechselte. In bislang drei Einsätzen für den AC konnte der Kroate bislang 63 Minuten Einsatzzeit verbuchen. Unter dem neuen Trainer Stefano Pioli, der in dieser Woche auf den nur vier Monate im Amt befindlichen Marco Giampaolo folgte, werden die Karten nun jedoch neu gemischt. Apropos Karten: Sollte Rebic mit den Italienern in dieser Saison den Europapokal erreichen, müsste er nur noch vier anstatt fünf Spielen gesperrt zusehen.
Die UEFA hat einem Einspruch der Eintracht in Teilen entsprochen.