28.02.2024
Team

„Für Eintracht den Hintern aufreißen“

Philipp Max ordnet den Saisonverlauf und die Ausgangsposition für das letzte Drittel ein, spricht über Drucksituationen und blickt auf das Duell mit Heidenheim.

Philipp Max über ...

… den Saisonverlauf: Wir stehen auf dem sechsten Tabellenplatz, haben vier Punkte Vorsprung auf den Siebten. Das ist erst einmal gut. Unser aller Ziel ist, erneut international zu spielen. Wenn man es rein nüchtern betrachtet, dann ist das also ordentlich. Aber wenn man einige Spiele sieht, dann ist das vom Grundgefühl nicht das, was wir können und zeigen wollen. Wir hatten einen extremen Umbruch, viele junge Spieler sind dazugekommen, die ihre erste Bundesligasaison spielen. Es gibt immer Phasen, in denen es spielerisch richtig gut läuft, und dann auch mal die, in denen es nicht optimal läuft. Das war bei allen Stationen, bei denen ich bislang war, so. Und man hat sich gefragt, woran es liegt, dass man manchmal nicht an die Grenze gekommen ist. Das ist eine Frage, die wir uns auch jetzt stellen. Wir alle wollen mehr Punkte. Wir haben das neue Jahr mit dem Sieg in Leipzig super angefangen, haben sieben Punkte aus drei Spielen geholt. So ging es leider nicht weiter, und das geht auch nicht spurlos an uns vorbei. Wir sind auf dem Feld gefragt, das Heft in die Hand zu nehmen. In dieser schwierigen Phase rückt man auch enger zusammen. Sich für Eintracht Frankfurt den Hintern aufreißen, alles probieren und kämpferisch das Maximum rausholen. Ich bin zuversichtlich.

… Rückschritte: Wir hatten diese Phase im Herbst eigentlich schon einmal überwunden und hatten die Hoffnung, das ins neue Jahr zu übertragen. Dann kommt ein Spiel wie gegen Mainz, in dem wir nicht so viele Chancen herausgespielt haben, Mainz gut verteidigt hat und wir gerade so gewonnen haben. Dann fährst du nach Köln und bekommst einen richtigen Dämpfer, obwohl wir die Chancen hatten, in Führung zu gehen. Das sind Knackpunkte, die nicht sein dürfen. Das ist schwierig zu erklären. Auch gegen Bochum zu Hause können wir gewinnen. Das ist aber Fußball, es ist nicht immer alles planbar.

… Gegentore: Wir wissen um unsere fußballerische Qualität und wollen diese auch zeigen. Wir haben zuletzt aber auch Gegentore bekommen, bei denen wir einfache Lösungen hätten finden können. Das hat aber nichts damit zu tun, dass wir immer von hinten rausspielen wollen. Es steckt in uns und es ist die große Herausforderung, das auch konstant abzurufen.

Spiele zu gewinnen, ist die beste Antwort.

Philipp Max

… die Stimmung in der Mannschaft: Stimmung und Chemie in der Mannschaft sind gut. Wir wissen um die Situation und was von uns verlangt wird. Heidenheim und Hoffenheim sind richtungsweisende Spiele. In Heidenheim geht es darum, den Kampf anzunehmen und darüber dann unsere fußballerische Qualität aufzuzeigen. Ich nehme die Stimmung in der Kabine positiv wahr. Jeder will und versucht, die Dinge umzusetzen. Spiele zu gewinnen, ist die beste Antwort. Wir wissen, dass etwas Ruhe einkehrt, wenn wir erfolgreich sein werden. Es geht darum, dass wir als Mannschaft eine entschlossene und kämpferisch gute Leistung zeigen – dann werden unsere fantastischen Zuschauer auch jedes Spiel hinter uns stehen, das hat man in den vergangenen Spielen gesehen.

… Cheftrainer Dino Toppmöller: Er ist immer akribisch, das war er vom ersten Tag an. Er hat immer eine klare Idee, wie er Fußball spielen lassen will, und es hat Zeit gebraucht, das umzusetzen. Er hat sich nicht großartig verändert. Er gibt seine Ideen an uns weiter und ist immer sehr hinterher, es in den nächsten Spielen besser umsetzen. Der Trainer stellt uns immer super ein, und dann liegt es teilweise auch an uns Spielern. Zu Beginn waren es viele neue Informationen, jeder Trainer hat eine eigene Spielidee. Dass sich das erst einspielen muss, war logisch. Jeder Spieler hat das in seiner Laufbahn – auch in den Jugendmannschaften – schon mal durchgespielt. Es ist alles eine Abstimmungs- und Umsetzungssache.

… seine Erfahrung: Ich habe schon ein paar Spiele in meiner Laufbahn gemacht und auch einige schwierige Situationen gehabt. Ich habe Abstiegskampf erlebt, und das war eine weitaus bedrohlichere Situation, wenn es um Jobs und Existenzen geht. Das war eine ganz andere Drucksituation. Ich versuche, die Erfahrungen weiterzugeben und mit den Jungs darüber zu sprechen. Diese Erfahrungen gemacht zu haben, ist sicherlich kein Nachteil.

… den nächsten Gegner 1. FC Heidenheim: Wir wollen den Bock umstoßen und das Spiel gewinnen. Das ist unser Anspruch, und wir fahren mit dem Wissen dort hin, dass wir gewinnen können. Wir wissen, was auf uns zukommt – eine Mannschaft mit sehr viel Selbstvertrauen und Energie. Wir haben länger nicht mehr gewonnen und müssen alles in Heidenheim raushauen, um die drei Punkte zu holen.