29.11.2024
Bundesliga

„Für keine Mannschaft einfach“

Dino Toppmöller begegnet Heidenheim mit großem Respekt, betrachtet Siege als effektives Mittel gegen Müdigkeit, bezeichnet Rasmus Kristensen als „Platzhirsch“ und lobt die Detailverliebtheit von Hugo Larsson.

Cheftrainer Dino Toppmöller über …

… das Personal: Nach dem Spiel in Dänemark haben wir keine weiteren Verletzungssorgen, alle sind gut durchgekommen. Nene Brown und Oscar Højlund sind im Normalfall auch wieder verfügbar. Bis auf Aurèle Amenda können wir aus dem Vollen schöpfen und eine gute Frische auf den Platz bringen, die wir in Heidenheim brauchen werden.

... die Ausgangslage: Aufgrund der Resultate der vergangenen Wochen haben wir natürlich ein gutes Gefühl für Sonntag. Für keine Mannschaft war es bisher einfach, in Heidenheim zu spielen; das hat man am Donnerstag auch im Spiel gegen Chelsea gesehen [UEFA Conference League; Anm. d. Red.]. Wir sind gewappnet und freuen uns auf das Spiel.

Die komplette Pressekonferenz zum Nachhören

… die Vorbereitung: Ich möchte den Faktor Müdigkeit gar nicht groß thematisieren. Siege helfen, die Müdigkeit abzuschütteln. Wir haben die Möglichkeit, den einen oder anderen frischen Spieler reinzubringen; sie geben der Gruppe neue Energie. Die Jungs machen am Freitag eine kleine Regenerationsmaßnahme, am Samstag folgt dann das Abschlusstraining. Dann wollen wir am Sonntag eine gute Leistung auf den Platz bringen. Wir wollen uns immer bestmöglich vorbereiten, das haben wir bisher gut hinbekommen. Die Englischen Wochen betreffen nicht nur uns, sondern auch andere wie unseren nächsten Gegner.

… die Mentalität seiner Mannschaft: Wir als Trainerteam haben schon die Aufgabe, den Finger in die Wunde zu legen und Dinge anzusprechen, die nicht so gut gelaufen sind und die wir besser haben wollen. Unsere Führungsspieler müssen genau diese intrinsische Motivation ebenfalls mitnehmen. Vor Spielen richten sie Worte an die Mitspieler, bevor ich dann noch etwas sage. Dadurch lässt man sich mitziehen, dafür sind Führungsspieler da. All das garantiert aber keine Ergebnisse. In allen Spielen haben wir stets versucht, das Maximum rauszuholen. Es braucht auch das gewisse Spielglück; wir müssen Qualität auf den Platz bringen, es spielen einige Faktoren rein. Am Sonntag gehen wir in Heidenheim mit einem top Mindset ins Spiel und wollen gewinnen, aber es spielt auch immer ein Gegner mit.

Sie haben auch diesmal einen guten Saisonstart hingelegt, zahlen nun aber etwas Tribut für die Englischen Wochen.

Cheftrainer Dino Toppmöller über den 1. FC Heidenheim

… den nächsten Gegner 1. FC Heidenheim: Der Respekt ist riesengroß. Nicht nur bei mir, sondern in ganz Fußballdeutschland. Der Weg ist absolut beeindruckend. Frank Schmidt [Cheftrainer; Anm. d. Red.] hat eine super Art, ist sehr authentisch und scheint bei der Mannschaft gut anzukommen. Er kann die Dinge total klar einschätzen und hat ein gutes Gespür für eine Gruppe. Ich bin mir sicher, dass er sein Team auch am Sonntag entsprechend einstellen wird. Sie werden sich nicht zurücklehnen, nur weil sie jetzt mal gegen Chelsea gespielt haben. Insgesamt hat der Klub eine tolle Entwicklung genommen. Sie haben auch diesmal einen guten Saisonstart hingelegt, zahlen nun aber etwas Tribut für die Englischen Wochen – das ist ganz normal, sie sind es nicht so gewohnt. Sie werden ihre Ziele erreichen. Auch Hut ab davor, wie sie sich bisher international präsentiert haben.

… Paul Wanner [Spieler des FC Bayern, als Toppmöller Co-Trainer war; Anm. d. Red.]: Er ist ein super Junge, der hervorragend Fußball spielen kann. Er ist sehr spielintelligent. Es hat immer viel Spaß gemacht, ihn in München zu fördern – er hört gut zu, ist fleißig und wissbegierig. Spieler auf diesen Positionen, die diese Technik und Spielübersicht haben, sind normalerweise nicht die überragenden Sprinter, aber er bringt beides mit. Er hat ein gutes Tempo und einen guten linken Fuß. Für uns wird es ein Stück weit darauf ankommen, ihn zu kontrollieren, weil er jemand ist, der mit einer Aktion gefährlich werden kann – sei es ein eigener Abschluss oder ein Pass. Bei Heidenheim gibt es aber einige Spieler mit guter Qualität.

… die Rechtsverteidigerposition: Wir spielen alle drei Tage, das macht uns die Entscheidungen einfacher. Wir legen viel Wert auf gute Frische. Rasmus Kristensen ist der Platzhirsch, er hat uns in den ersten Wochen der Saison sehr gutgetan. Nicht nur hat er individuell gute Leistungen gebracht, er macht seine Mitspieler auch besser und gibt ihnen Sicherheit. Nnamdi Collins hat es zuletzt hervorragend gemacht. Beide werden in den nächsten Wochen zum Einsatz kommen.

… Hugo Larsson: Er ist in den vergangenen 14, 15 Monaten Riesenschritte gegangen und ist sicherlich noch nicht am Ende. Er ist ein Paradebeispiel für einen jungen Spieler, der immer wieder Dinge besser machen will, zuhört und sich im absolut kleinsten Detail verbessern will. Unsere Aufgabe ist es, ihn auf dem Weg zu begleiten. Er gibt uns sehr viel zurück.

… die Tabellensituation: Eine Zielsetzung, was eine finale Platzierung in der Bundesliga betrifft, ist kein Thema. Aber die Gier ist da. Wenn man Spiele gewinnt, du da oben bist und dieses Gefühl in die nächsten Tage mitnimmst, dann ist das schon eine gute Sache. Das merkt man bei den Jungs. Wir sind eine sehr junge Mannschaft und müssen uns immer weiterentwickeln. Wir sind auf einem guten Weg und wollen genau so weitermachen wie in vergangenen Wochen.