Ohne den verletzten Makoto Hasebe, dafür mit Kristijan Jakic in der Abwehrzentrale, ging Cheftrainer Oliver Glasner das Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen an. Éric Junior Dina Ebimbe rotierte dafür als rechter Schienenspieler in die Startelf. Genauso wie Mario Götze, Daichi Kamada spielte dafür eine Position weiter hinten für Sebastian Rode.
Kevin Trapp führte entsprechend seine Eintracht als Kapitän aufs Feld und sah einen schwungvollen Beginn der Adlerträger. Schon in der fünften Minute war es Götze, dessen Distanzschuss knapp am Tor des Ex-Frankfurters Lukas Hradecky vorbeiflog. Keine vier Minuten später der nächste Hochkaräter, als Götze nach starker Kombination Randal Kolo Muani auf die Reise schickte. Im Abwehrverbund konnte die Leverkusener Hintermannschaft den jungen Franzosen aber noch entscheidend stören.
Keine Frage, die Eintracht war in der Anfangsphase das klar dominierende Team, die Gäste kamen in der 20. Minute das erste Mal überhaupt gefährlich vor das Frankfurter Tor, Moussa Diaby setzte sich auf der Seite durch, seine Hereingabe konnte die Eintracht aber im Verbund klären. Danach aber wieder die Hessen: Jesper Lindström hebelte mit einem Steckpass die Bayer-Defensive aus, doch Kolo Muani scheiterte aus kurzer Distanz am glänzend parierenden Hradecky (28.).
Leverkusen fand aber zunehmend besser ins Spiel und vermochte das Frankfurter Aufbauspiel effizienter zu stören. Aus einem solchen Ballgewinn die bis dato größte Chance der Gäste, als Jeremie Frimpong eine Diaby-Flanke volley nahm und der Ball die Latte touchierte (33.).
Eintracht dreht vor der Halbzeit so richtig auf
Die Partie blieb rasant und obwohl die Leverkusener nun sicherer standen, erspielten sich die Adlerträger vor der Halbzeit weitere dicke Gelegenheiten. Kolo Muani setzte sich dynamisch gegen zwei Verteidiger durch, seinen harten Abschluss parierte Hradecky aber zur Seite, wo Dina Ebimbe haarscharf am Ball vorbeirutschte (41.).
In der Nachspielzeit wurde es nun so richtig turbulent. Zuerst zog Lindström unnachahmlich an Edmond Tapsoba vorbei, wurde gefällt und Schiedsrichter Frank Willenborg zeigte auf den Punkt. Kolo Muani nahm sich des Elfmeters an, schoss allerdings zu unplatziert, Hradecky hielt. Da sich Hradecky zu früh von der Linie bewegte, wurde der Strafstoß wiederholt und Kamada verwandelte sicher zum 1:0-Pausenstand (45. + 5).
Auch in Durchgang zwei verlor die Partie nicht an Tempo und Intensität, zunächst mit dem besseren Verlauf für die Werkself. Einen Freistoß des eingewechselten Kerem Demirbay köpfte Piero Hincapie freistehend zum Ausgleich ein (56.). Doch die Eintracht zeigte sich keineswegs geschockt und drängte die Gäste sofort wieder in die Defensive. Christopher Lenz flankte scharf in die Mitte, wo Kolo Muani goldrichtig einlief und aus kurzer Distanz per Kopf Hradecky überwand (58.). Der Deutsche Bank Park stand Kopf – und es sollte noch besser kommen!
In der 60. Minute zielte Lindström noch knapp vorbei, fünf Minuten später machte es der Däne besser, indem er seinem Gegenspieler am Mittelkreis den Ball abluchste, in Richtung Hardecky sprintete und trotz Bedrängnis den Ball am Leverkusener Keeper vorbei ins Tor lupfte (65.).
Und auch mit dem Zwei-Tore-Vorsprung blieben die Hessen weiter auf dem Gaspedal. Dieses Mal schickte Lindström Kolo Muani auf die Reise, Hincapie konnte den pfeilschnellen Angreifer nur per Foul stoppen. Das zeigten die VAR-Bilder, Willenborg hatte zunächst auf Weiterspielen entschieden. Die Konsequenz: Gelb-Rot für Hincapie und der zweite Elfmeter für die Eintracht. Wieder lief Kamada an, der Japaner traf trocken zum 4:1 (72.).
Glasner nutzte die klare Führung für einige Wechsel. So wurden Sow, Dina Ebimbe, Lindström und Kolo Muani mit Standing Ovations von den 49.700 Zuschauern im Deutsche Bank Park verabschiedet. Die eingewechselten Rode, Borré, Alario und Alidou reihten sich nahtlos ein und schraubten das Ergebnis sogar noch einmal in die Höhe. Rode steckte durch auf Borré, der Kolumbianer legte selbstlos auf den mitgelaufenen Alario, der sich diese Chance nicht zu seinem ersten Bundesligatreffer im Adlerdress nehmen ließ (86.). Den durchweg gelungenen Bundesliganachmittag rundete das Bundesligadebüt von Marcel Wenig ab, der kurz vor Schluss für den Doppeltorschützen Kamada ins Spiel kam.