Dino Toppmöller vertraute auf exakt jene zehn Feldspieler, die vor Wochenfrist bei der TSG Hoffenheim einen überzeugenden 3:1-Erfolg feierten. Im Tor kehrte Kevin Trapp nach seinen Rückenproblemen für Jens Grahl in den Kasten zurück. Beim BVB begannen im Vergleich zum 1:0 in Newcastle Salih Özcan und Giovanni Reyna für die angeschlagenen Emre Can und Felix Nmecha.
Die erste Ecke nach 33 Sekunden und den ersten Abschluss der Partie (3./Donyell Malen aus spitzem Winkel vorbei) hatten zwar die Gäste, doch auf der Anzeigetafel stand nach acht Minuten ein 1:0. Gregor Kobel hatte zunächst gegen Hugo Larsson aus acht Metern stark pariert, in der Folge traf der Ball des Schweden den ausgetreckten Arm von Marius Wolf. Schiedsrichter Robert Schröder schaute sich die Szene am Monitor an und entschied auf Handelfmeter, den Marmoush entschlossen in die Mitte verwandelte (8.). Der Ägypter traf damit erstmals in seiner Karriere in zwei Bundesligaspielen in Folge.
Marmoush mit Doppelpack
Die Führung beflügelte vor 56.500 Zuschauern die Adlerträger, die den Schwung direkt mitnahmen und einige Male insbesondere über die rechte Angriffsseite vielversprechende Angriffe initiierten. Doch der letzte Pass in die Mitte, meistens geliefert vom umtriebigen Farès Chaibi, fand keinen Abnehmer. Besser lief es in der 24. Minute, als Larsson bei einem Konter über links den Ball klug auf die rechte Seite verlagerte, Buta erst mit rechts und dann mit links zwei Mal am glänzend reagierenden Kobel scheiterte. Beim zweiten Mal – das Leder war abgefälscht – wehrte Kobel direkt vor die Füße von Marmoush ab, der aus drei Metern zum 2:0 abstaubte. Für den BVB-Keeper war es die letzte Aktion, er hatte einige Minuten vorher einen Ellenbogen von Nico Schlotterbeck ins Auge bekommen und konnte nicht weitermachen. Alexander Meyer kam in die Partie (26.).
Die Partie nahm sich in der Folge eine kleine Verschnaufpause, die Eintracht verteidigte die BVB-Offensivbemühungen souverän weg. Als beim nächsten Konter Marmoush bei einer flachen Hereingabe vor Meyer am Ball war und zu Fall kam, lag der nächste Strafstoß in der Luft. Robert Schröder entschied nach längerem Videostudium jedoch auf Weiterspielen (36.). Chaibi hatte direkt vor der achtminütigen Nachspielzeit die Möglichkeit auf das 3:0 (45./knapp vorbei), ebenso wie Marmoush, der den Pfosten traf (45.+2). Im Gegenzug legte Füllkrug im Strafraum auf Marcel Sabitzer ab. Aus 16 Metern traf der Österreicher zum 1:2 aus BVB-Sicht (45.+1). Hummels verfehlte derweil aus ähnlicher Entfernung das Tor von Trapp (45.+7).
Die eingewechselten Moukoko und Adeyemi sollten nach der Pause das Dortmunder Offensivspiel beleben. Doch zunächst war Meyer gegen Knauff gefordert, den Abpraller spitzelte Marmoush artistisch am Kasten vorbei (47.). Youssoufa Moukoko war aber nach 54 Minuten zur Stelle, als ihm das Leder vor die Füße fiel und er aus zwölf Metern vollstreckte. Der BVB agierte in dieser Phase mit mehr Konsequenz und verlagerte das Spiel mehr in die Hälfte der Frankfurter. Marco Reus, den kurze Zeit darauf von Julian Brandt ersetzt wurde, hatte noch einen Abschluss, der zur Ecke abgefälscht wurde (62.).
Éric Junior Dina Ebimbe war mittlerweile für Buta gekommen (61.), beide Mannschaften spielten mit offenem Visier und suchten den Weg zur eigenen Führung. Die Eintracht kam dabei eher nach eroberten Bällen über das schnelle Umschaltspiel. Wie auch vor dem 3:2, als Pacho den Zweikampf gewann und Skhiri letztlich aus der Zentralen messerscharf auf Farès Chaibi passte, der sich Bensabaini vom Leib hielt und zur erneuten Führung flach ins linke Eck einschoss (68.).
Dortmund antwortete mit wütenden Angriffen, aber Eintrachts Defensive blieb stabil – und war immer wieder Ausgangspunkt für Konter, die aber nicht den gewünschten Erfolg brachten. Stattdessen glich der BVB aus, als erneut die Joker der Gäste beteiligt waren. Karim Adeyemi setzte sich auf der linken Seite durch und fand in der Mitte Brandt, der Trapp keine Chance ließ (83.) und im achten Bundesligaspiel in Folge an einem Tor beteiligt war.
In der Schlussphase war es weiter ein wilder Ritt in einem tollen Bundesligaspiel, das letztlich leistungsgerecht 3:3 endet. Damit bleibt die Eintracht im 15. Bundesligaheimspiel wie auch im vierten Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage.