08.12.2021
Europapokal

„Ganz klar auf Sieg spielen“

Oliver Glasner und Kevin Trapp kündigen an, in Istanbul nicht abwartend zu agieren, begründen das neue Selbstverständnis und nehmen die Stadionstimmung, wie sie kommt.

Nicht nur wegen des Zeitzonenunterschieds von zwei Stunden zwischen Frankfurt und Istanbul haben die Eurofighter von Eintracht Frankfurt keine Zeit zu verlieren. Zwischen Abschlusstraining und Abflug legten Oliver Glasner und Kevin Trapp noch einen Zwischenstopp im Pressekonferenzsaal des Deutsche Bank Park ein. Der Cheftrainer und Torhüter sprachen unter anderem über...

…die personelle Situation:

Oliver Glasner: Die personelle Situation ist nach wie vor sehr gut. Wir haben kurzfristig einen Ausfall zu beklagen. Jesper Lindström wird nicht mitfliegen, er spürt leichte Probleme im Oberschenkel. Er könnte aber gegen Leverkusen wieder zur Verfügung stehen. Wir möchten kein Risiko eingehen. Vor uns liegen noch vier Spiele in neun Tagen. Wir können uns glücklich schätzen, dass ansonsten alle fit sind und im Training einen positiven Eindruck hinterlassen. Chris Lenz kann noch nicht bei 100 Prozent sein, aber er hat keine Probleme mehr. Er ist bereit zu spielen – wie lange, wird sich zeigen. Bei Sebastian Rode sieht es so aus, dass er wie zuletzt bis zum Winter auf dem Level bleibt, für 20 bis 30 Minuten spielen zu können. Er hilft uns immer, wenn er reinkommt.

…die Atmosphäre in Istanbul:

Oliver Glasner: Wir kennen die genauen Zuschauerzahlen nicht. Ich habe aber mitbekommen, dass das Spiel nicht ausverkauft ist. Ich habe bereits mit Salzburg zu meiner Zeit als Co-Trainer dort in diesem Stadion gespielt und kenne die aufgeheizte Atmosphäre in türkischen Stadien. Diesmal werden nur Fenerbahce-Fans vor Ort sein, die ihre eigene Mannschaft nach vorne peitschen werden. Von der Bundesliga sind wir aber eine gute Stimmung gewohnt, von daher wird uns das nicht negativ beeinflussen.

Die Pressekonferenz in voller Länge zum Nachhören gibt’s hier

Kevin Trapp: Ich habe noch nie in diesem Stadion gespielt, habe aber zuvor mit Marco Russ gesprochen, der bereits dort aufgelaufen ist. Er sagt, dass es eine unfassbare Stimmung ist. Es ist bekannt, dass die Fans sehr fanatisch sind. Wir rechnen deshalb mit einer tollen Stimmung. Auch in Piräus haben wir schon vor einem tollen Publikum gespielt, es ist also nichts, was uns nervös machen wird. Wir freuen uns, in einem Stadion zu spielen in dem auch ein paar Zuschauer sein werden.

…die Ausgangslage:

Oliver Glasner: Ich sehe keine Gefahr, dass die Spieler nach der Niederlage gegen Hoffenheim verkopft sind. Ich sehe, wie sie im Training agieren. Sie haben sich das Spiel zu Herzen genommen. Die vergangenen beiden Trainingseinheiten waren sehr intensiv. Wir brauchen die hohe Konzentration und Konsequenz. Dahingehend sind wir wieder auf dem richtigen Weg.

Gedanken daran, dass ein Unentschieden reichen würde oder generell über die Tabellensituation sind der falsche Ansatz.

Cheftrainer Oliver Glasner

Kevin Trapp: Es ist eine andere Situation als vor ein paar Wochen. Wir wissen, was zu tun ist, um erfolgreich zu sein. Daran ändert auch die Niederlage gegen Hoffenheim nichts. Wir möchten die Leistungen, die wir in den vergangenen Wochen gebracht haben und die Dinge, die wir gut gemacht haben, erneut umsetzen. Die Mannschaft hat ein ganz anderes Selbstverständnis entwickelt, alle Abläufe sind besser verinnerlicht.

…die eigene Herangehensweise:

Oliver Glasner: Wir beschäftigen uns in erster Linie mit uns. Wir wissen nicht, ob der Gegner im größeren Stil rotiert. Fenerbahce hat das letzte Spiel in der Liga 4:0 gewonnen und in einem 3-4-3 gespielt. Aber sie haben auch das eine oder andere Mal mit einer Viererkette gespielt. Wir sind auf mehrere Systeme vorbereitet und werden nicht abwartend agieren, sondern ganz klar auf Sieg spielen. Gedanken daran, dass ein Unentschieden reichen würde oder generell über die Tabellensituation sind der falsche Ansatz. Es kommt darauf an, was wir auf den Platz bringen. Gerade nach Hoffenheim gibt es viele Ansatzpunkte, die wir wieder besser machen müssen. Dass wir die Räume wieder enger machen, den Gegner schwerer in unseren Strafraum lassen und wir im Spiel nach vorne weiter unsere Qualität, die sich deutlich verbessert hat, abrufen.

Wir haben es in der eigenen Hand.

Kevin Trapp

Kevin Trapp: Wir fahren nach Istanbul, um zu gewinnen und uns fürs Achtelfinale zu qualifizieren. Wir haben es in der eigenen Hand. Das haben wir uns hart erarbeitet und das möchten wir mit dem Gruppensieg krönen.

...Mesut Özil:

Oliver Glasner: Er ist ein Weltklassespieler. Das war er immer und ist es nach wie vor. Er ist in höchstem Maße spielintelligent. Er findet Räume und kann dadurch Akzente setzen. Wenn er spielt, müssen wir im Kollektiv die Räume schließen und gemeinsam agieren. Er wird nicht von einem Spieler alleine bewacht.