Er holte als Spieler vier Titel mit der Eintracht, seine 160 Bundesligatore im Eintracht-Dress werden wohl für immer unerreicht bleiben, ein Foul an ihm im WM-Finale 1974 hat einen Platz in jedem Fußballgeschichtsbuch und sein Sitzkopfballtor gegen Bukarest ist ebenso unvergessen wie seine Schlitzohrigkeit auf und neben dem Platz. An all das wird die Eintracht-Familie immer denken, wenn der Name Bernd Hölzenbein fällt.
Die Eintracht-Legende ist am 15. April dieses Jahres verstorben und folgte damit seinen kongenialen Offensivpartnern Bernd Nickel († 2021) und Jürgen Grabowski († 2022). Jeweils ein Jahr später wurde in Eisemroth (Nickel) und Biebrich (Grabowski) in den Heimatorten der Adlerträger ein Gedenkspiel veranstaltet, so wird es auch 2025 beim TuS Dehrn sein. Bei Bernd Hölzenbeins erstem Verein findet die Partie am 30. April statt, wenn eine Ü40-Auswahl des Gastgebers auf die Traditionsmannschaft der Eintracht trifft.
Bernd Hölzenbein wurde 1946 in Dehrn, heute ein Stadtteil von Runkel am rechten Ufer der Lahn im Landkreis Limburg-Weilburg, geboren. Der Turn- und Sportverein nennt „Holz“ den „größten Fußballer, den unser Verein hervorgebracht hat“. In seinem emotionalen Nachruf hatte der 1. Vorsitzende Georg Heun im vergangenen April geschrieben: „Er prägte bis Mitte der 1960er Jahre mit seinen drei Brüdern Gerd, Manfred und Albert den Dehrner Fußball.“ Obwohl er schon lange nicht mehr in Dehrn wohnte, besuchte Hölzenbein seinen Verein bis zuletzt regelmäßig, beispielsweise beim Pfingstturnier 2022. Früher, noch in seiner aktiven Zeit bei der Eintracht, hatte er nebenbei in der Bezirksliga Tischtennis beim TuS gespielt.
Mit 20 an den Riederwald
Im Alter von 20 Jahren wechselte Bernd Hölzenbein an den Riederwald, zur Eintracht. Hier lief er zunächst für die Amateure auf, im November 1967 debütierte er in der Bundesliga. Der Rest ist Geschichte: 420 Bundesligaspiele absolvierte er bis 1981, in denen er 160 Tore erzielte – so viel wie kein anderer Adlerträger, ein Rekord für die Ewigkeit. Er wurde Weltmeister 1974, gewann 1980 den UEFA-Pokal und holte dreimal den DFB-Pokal. Das Finale 1981 war sein letztes von 532 Pflichtspielen für Eintracht Frankfurt. Später kehrte er zurück, war in den 1990ern Vizepräsident und Manager, später dann Vorstandsberater, Chefscout und Markenbotschafter. „Bernd Hölzenbein hat unsere Eintracht fast 60 Jahre maßgeblich geprägt“, hatte Vorstandssprecher Axel Hellmann den Träger des Hessischen Verdienstordens im April gewürdigt.
Bernd war sicherlich einer der größten Eintrachtler!
Karl-Heinz Körbel
Am 30. April 2025 wird die von seinem ehemaligen Mitspieler Karl-Heinz Körbel geleitete Traditionsmannschaft der Eintracht nach Dehrn kommen und gegen eine Ü40-Auswahl des Gastgebers in Gedenken an Hölzenbein spielen. Im Vorfeld der Partie wird das Sportfeld an der Lahn in „Bernd-Hölzenbein-Sportfeld“ umbenannt werden. Körbel sagt: „Wie schon bei Jürgen Grabowski, Bernd Nickel und auch Friedel Lutz in diesem Jahr wollen wir als Eintracht-Familie auch Bernd die letzte Ehre erweisen. Bernd war sicherlich einer der größten Eintrachtler! Seine Schlitzohrigkeit, sein großes Herz und seine unglaublichen fußballerischen Fähigkeiten werde ich nie vergessen. Das wollen wir am 30. April nochmal aufleben lassen.“
Gedenkspiel für Bernd Hölzenbein
Mittwoch, 30. April, 18.30 Uhr.
Einlass: 17 Uhr.
Sportplatz Dehrn, Brückenstraße 18, 65594 Runkel-Dehrn.
Ticketpreis: 10 Euro Vollzahler, 6 Euro ermäßigt.
Tickets über www.tus-dehrn.de