Eintracht.de: Der FSV Mainz 05 steht derzeit auf Tabellenplatz 11, genau einen Platz besser als die Frankfurter Eintracht. Wie beurteilen Sie den bisherigen Saisonverlauf Ihres Vereins?
Loris Karius: Wir sind gut in die Saison gestartet, haben dann aber an Stabilität verloren. Es ist dann halt so in der Bundesliga – wenn du hier Fehler machst, werden diese eiskalt und umgehend vom Gegner bestraft. Aber in den letzten beiden Spielen konnten wir punkten und die Null stand hinten auch wieder – auch für mich ein gutes Gefühl.
Mainz ist eine der Hochburgen der rheinischen Fastnacht, die Fans des FSV Mainz 05 feiern sich manchmal selbst als Karnevalsverein. Wie empfinden Sie als Oberschwabe die „Narrenzeit“?
(lacht) Bei mir in der Heimat ist das in der Tat nicht so ein großes Thema wie hier in Mainz. Für uns als Fußballprofis geht der Spiel- und Trainingsalltag ja unabhängig von der Fastnacht ganz normal weiter, deshalb können wir natürlich nicht so auf die Pauke hauen wie alle anderen in Mainz. Aber ich war auch schon auf dem Rosenmontagszug und hab mitgefeiert – ich finde, das gehört in Mainz auch dazu.
Am 10. November 2013, dem 12. Spieltag der Saison 2013/14, standen Sie erstmals über die volle Spielzeit im Tor der Profis des FSV Mainz 05. Mainz gewann damals 1:0 – ausgerechnet gegen Eintracht Frankfurt. Können Sie sich an das Spiel noch erinnern?
Klar – es war erst mein zweiter Bundesligaeinsatz überhaupt und der erste in dieser Saison. Ich habe damals ein paar Schüsse von Barnetta und Kadlec gut parieren und für uns die Null halten können. Das gab Selbstvertrauen für die kommenden Spiele.
Ihren Trainer Martin Schmidt kennen Sie bereits aus gemeinsamen Regionalliga-Zeiten bei den 05ern. Was zeichnet ihn aus?
Ich denke, bei unserem Trainer macht es die Mischung. Er fordert von uns ständig 110 Prozent Leistung und Konzentration ein, im Training und beim Spiel. Gleichzeitig horcht er aber auch viel ins Team rein und lässt uns teilhaben an bestimmten Entscheidungen. Und er schafft es immer wieder, uns mit seiner leidenschaftlichen Art für die Spiele zu emotionalisieren.
Wie sehen Ihre Erwartungen in Bezug auf das Spiel gegen die Eintracht am kommenden Samstag aus?
Schon in den vergangenen Derbys haben wir uns auf dem Platz nichts geschenkt. Die Ansprüche im Umfeld der Frankfurter sind hoch, und die Eintracht wird unbedingt punkten wollen, um dem Negativ-Trend der vergangenen Wochen etwas entgegen zu setzen. Aber auch wir sind nicht zum Spaß da – wir wollen unseren Fans nach dem Sieg gegen Wolfsburg wieder einen Heimdreier schenken. Wenn dieser dann noch aus einem erfolgreichen Derby kommt, umso schöner.
Vielen Dank für das Gespräch!