11.12.2015
Bundesliga

Gegner-Interview mit Marco Reus

Im Vorfeld des Spiels bei Borussia Dortmund (Sonntag, 13.12.2015 - 17:30 Uhr) hat sich Marco Reus die Zeit genommen, uns ein paar Fragen zu beantworten. Lest hier das Interview mit dem Mittelfeldspieler des BVB.

Eintracht.de: Hallo nach Dortmund! Sechs Siege aus den letzten sieben Partien. Lediglich in Hamburg ist der BVB als Verlierer vom Platz gegangen. Was war der Grund dafür, dass Ihr Team beim HSV keinen Zugriff zum Spiel bekommen hat?
Marco Reus: Wir haben in Hamburg von der ersten Minute an nicht den Fußball gezeigt, für den wir
eigentlich stehen. Die Bundesliga ist so stark und ausgeglichen, dass du es sofort zu spüren
bekommst, wenn ein paar Prozent fehlen. Angesichts von 35 Punkten aus 15 Spielen und neun
Punkten Vorsprung auf Platz 3 können wir – denke ich – trotz dieses Ausrutschers von einer bislang
sehr guten BVB-Saison sprechen. Es ist allerdings unsere Aufgabe, gierig und fokussiert zu bleiben. Momentaufnahmen zählen nicht.

Platz zwei, fünf Punkte hinter den Bayern, neun vor Mönchengladbach. Die Tabellenplatzierung wirkt zementiert. Wohin geht der Blick von Borussia Dortmund: Den FCB ärgern oder den Abstand auf Rang drei weiter erhöhen?
Immer nur zum jeweils nächsten Spiel! Wir standen im Februar auf Platz 18 und haben uns im
Sommer dennoch vorgenommen, der Herausforderer für jene Teams zu sein, die sich 2014/2015 für
die Champions League qualifiziert haben. Das war ein ambitioniertes Ziel, und das ist es noch immer. Obwohl der Dritte, Vierte und Fünfte in der Liga sogar mehr Punkte geholt haben als im vergangenen
Jahr, haben wir uns ein ordentliches Polster herausgespielt. Wir sind also auf einem guten Weg, unser
Ziel zu erreichen und in die Champions League zurückzukehren. Darum geht es!

Bei keiner anderen Mannschaft als beim BVB sind in dieser Saison bislang mehr Tore gefallen: 62 an der Zahl – ein wahres Spektakel. Ist dies der offensiven Ausrichtung geschuldet und wird in Kauf genommen oder moniert Ihr Trainer Thomas Tuchel, dass sich die Defensivarbeit noch verbessern muss?
Wichtig ist, dass die Balance stimmt. Natürlich sind einige Gegentore vermeidbar gewesen  – und sicher wollen wir uns immer in allen Teilbereichen verbessern. Dennoch denke ich: Mit einer Tordifferenz von +22 nach 15 Spieltagen können wir ganz gut leben.

2010/11 haben Sie gemeinsam mit unserem Innenverteidiger Bamba Anderson in Mönchengladbach gespielt. Welche Erinnerungen haben Sie an ihn – auf und neben dem Platz?
Bamba ist ein typischer Brasilianer. Locker im Umgang. Wir hatten in Gladbach eine echt gute Zeit miteinander. Inzwischen gibt es aber keinen Kontakt mehr.

Eintracht-Trainer Armin Veh muss am Sonntag auf mehrere Spieler verzichten: Mit Zambrano, Russ und Stendera fallen gleich drei Spieler mit einer Gelbsperre aus. Was erwarten Sie für ein Spiel?
Wir haben gerade beim VfL Wolfsburg gewonnen. Vor dem Spiel sind in Sokratis und Hummels beide Innenverteidiger aufgrund einer Magen-Darm-Geschichte ausgefallen, in Julian Weigl aus demselben Grund erst der eine zentrale Mittelfeldspieler und während des Spiels in Ilkay Gündogan wegen Rückenproblemen auch noch der zweite. Sie sehen: Solche Dinge müssen keine entscheidende
Rolle spielen. Wir gehen dieses Spiel seriös an und erwarten eine total motivierte Eintracht.