22.11.2021
Bundesliga

Gelungener Mix

Die Eintracht legt gegen Freiburg altbekannte Tugenden in puncto Kampfgeist an den Tag, garniert mit spielerischer Klasse und Abgezocktheit. Das Resultat kann sich sehen lassen.

Einordnung des Spiels

Dem Gegner die erste Heimniederlage der Saison zugefügt, gegen die auch nach dem Spieltag beste Defensive der Liga zwei Tore erzielt und in der Tabelle auf Platz elf geklettert. Der Trip nach Freiburg konnte in vieler Sicht als erfolgreich gewertet werden. Ähnlich drückte sich auch Cheftrainer Oliver Glasner nach dem Spiel aus, der mit dem Auftritt seiner Mannschaft „rundum zufrieden“ war.

Das Frankfurter Spiel offenbarte nämlich zwei Eigenschaften, die es im Fußball allgemein benötigt, um am Ende auch erfolgreich zu sein: Spielerische Klasse gepaart mit Kampfgeist. Während sich Glasner in der ersten Halbzeit neben den beiden Toren über „einige ansehnliche Ballstafetten“ freute, lag in den zweiten 45 Minuten der Fokus insbesondere auf dem Verteidigen des Vorsprungs. „In der zweiten Halbzeit haben wir als Mannschaft sehr gut verteidigt und die Bälle auch mal auf der Linie geklärt. Es gehört am Ende aber auch dazu, dass du diese Arbeit investierst, um die Spiele zu gewinnen“, betonte Torhüter Kevin Trapp die geschlossene Mannschaftsleistung in der Defensive.

Story des Spiels

Respekt von den Frankfurter Spielern, einen Daumen hoch von Schiedsrichter Florian Badstübner: Vincenzo Grifo unmittelbar nach der fraglichen Elfmeterszene.

Für die Story des Spiels war gleichwohl ein Freiburger Akteur verantwortlich. Als Vicenzo Grifo in der 55. Minute beim Stand von 0:2 im Strafraum an Timothy Chandler vorbeizog und zu Boden ging, hatte Schiedsrichter Florian Badstübner die Pfeife für den Elfmeterpfiff schon im Mund. Der vermeintlich Gefoulte gab jedoch direkt an, dass keine Berührung vorgelegen habe. Für die Fair-Play-Aktion bekam Grifo Lob von allen Seiten. „Ich bin ihm über den Weg gelaufen und habe ihm gratuliert, er ist einfach ein Sportsmann“, sagte Glasner. Grifo selbst erklärte die Situation im Interview nach dem Spiel so: „Ich habe im Spiel nicht das Gefühl gehabt, dass er mich getroffen hat, deswegen wollte ich mich sofort entschuldigen, dass es keine Schwalbe war. Das möchte ich nicht. Ich möchte fair bleiben.“

Zahl des Spiels: 0

Ohne Gegentreffer, dafür mit drei Punkten im Gepäck, ging es für die Eintracht zurück nach Frankfurt.

Ein Spiel ohne Gegentreffer gelang der Eintracht zuletzt beim 0:0 am zweiten Spieltag gegen den FC Augsburg, gegen den Sport-Club kamen zudem noch wichtige drei Punkte hinzu. Beim Pfostentreffer von Nicolas Höfler zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte die Eintracht die nötige Portion „Spielglück“, wie es Sebastian Rode treffend formulierte, ansonsten stand das Frankfurter Defensivbollwerk, für das im bisherigen Saisonverlauf eigentlich der Gegner verantwortlich zeichnete. Sinnbildlich für die defensive Leistung stand ein Angriff der Freiburger unmittelbar nach dem 1:0, als Jeong gleich von drei Adlerträgern – namentlich Tuta, Ndicka und Trapp – am Torabschluss gehindert wurde.

Das berichten die Medien

Von „abgezockten Frankfurtern“ schreibt der kicker, der Wiesbadener Kurier nennt den Frankfurter Sieg einen „Befreiungsschlag“ und die Frankfurter Rundschau titelt „Eintracht Frankfurt kämpft und siegt“. Besonderen Fokus legt die Presse zudem auf die Bundesliga-Torpremiere von Jesper Lindström. Die FAZ schreibt sogar von einer „Reifeprüfung“ für den jungen, talentierten Mittelfeldspieler der Eintracht. Die gesamten Berichte rund um die Eintracht gibt es im Pressespiegel.

So geht’s weiter

Zeit zum Ausruhen gibt es in Europa-League-Wochen bekanntlich nicht, entsprechend steht für die Mannschaft eine Woche ohne freien Tag auf dem Plan. Bis Mittwoch bittet Cheftrainer Glasner zu jeweils einer Trainingseinheit pro Tag, bevor am Donnerstag der Royal Antwerp FC in Frankfurt gastiert. „Wir haben am Donnerstag die Chance, uns mit einem Sieg direkt fürs Achtelfinale zu qualifizieren, das ist unser großes Ziel“, blickte Trapp nach dem Freiburg-Spiel direkt auf die nächsten Aufgaben.