Auch das zweite Testspiel in der Vorbereitung von Eintracht Frankfurt stand ganz im Zeichen der Kampagne „Eintracht in der Region“. Nach dem 14:0-Aufgalopp in Nieder-Weisel am Samstag gastierte das Team von Cheftrainer Oliver Glasner nun beim bayerischen Regionalligisten SV Viktoria Aschaffenburg.
Vor ausverkauftem Haus, insgesamt fanden 6.620 Zuschauer am Dienstagabend den Weg ins Stadion am Schönbusch, war die Eintracht in den ersten Minuten um Spielkontrolle bemüht. Doch auch dem klassenniedrigeren Gastgeber sah man an, dass in zwei Wochen Punktspielstart in der Regionalliga Bayern ist und die Mannschaft entsprechend im Saft steht. So war es auch die Viktoria mit der ersten großen Chance im Spiel. Alexandru Paraschivs Schuss nach einer Ecke rauschte allerdings knapp am Tor von Diant Ramaj vorbei (10.).
Und auch die zweite Möglichkeit sollte dem Regionalligisten gehören. Nach einem weiten Einwurf Hamza Boutakhrits bis an den Elfmeterpunkt verfehlte Innenverteidiger Niklas Borger per Kopf nur knapp den Führungstreffer (19.).
Es entwickelte sich ein durchaus intensives Testspiel, bei dem die Eintracht nach anfänglichen Problemen langsam aber sicher die Kontrolle übernahm. Nach einer Ecke war es dann geschehen: Neuzugang Randal Kolo Muani legte den Ball von der Grundlinie in die Mitte, Evan Ndicka blieb aus kurzer Distanz eiskalt – 1:0 für die Eintracht (27.).
Zwei Adlerträger, die erst am gestrigen Montag ins Training wieder eingestiegen waren, hatten dann nach rund einer halben Stunde schon wieder Feierabend. Ansgar Knauff und Kristijan Jakic wurden positionsgetreu von Jens Petter Hauge und Djibril Sow ersetzt.
Besonders auffällig in den ersten 45 Minuten waren die beiden Außenstürmer Kolo Muani und Faride Alidou, die über ihre Außenbahnen immer wieder das Frankfurter Offensivspiel antrieben. Beide fanden jedoch nach starken Einzelaktionen mit ihren Abschlüssen ihren Meister im ehemaligen Bundesliga-Keeper Max Grün. So ging es mit einem leistungsgerechten 1:0 in die Kabinen.
In derselben blieben bei Frankfurt ganze acht Spieler, runderneuert ging es in die zweiten 45 Minuten. Das Bild blieb allerdings das gleiche wie zum Ende des ersten Durchgangs: Die Viktoria verkaufte sich durchaus teuer, die Chancen hatte aber die Eintracht. Leihrückkehrer Ali Akman versuchte es mit einem frechen Lupfer, doch Grün hatte gerade so noch die Finger am Ball (52.).
Erwartungsgemäß war nach 60 Minuten wieder Zeit zum Wechseln: Sow und Hauge wurden nach ihren 30 Minuten von Ajdin Hrustic und Harpreet Gothra ersetzt, zudem kam Almamy Toure für Onguéné.
Die zahlreichen Wechsel taten dem Frankfurter Spielfluss nicht unbedingt gut, Rafael Borré und abermals Akman hatten in dieser Phase die aussichtsreichsten Chancen auf das 2:0. Doch auch die Viktoria, bei der Trainer Jochen Seitz ebenfalls munter durchgewechselt hatte, leckte noch einmal Blut und kam durchaus gefährlich vors Tor von Jens Grahl, der im zweiten Durchgang zwischen den Pfosten stand.
In der Zwischenzeit ging das muntere Durchwechseln auf Eintracht-Seite weiter, Cheftrainer Oliver Glasner achtete auf die Belastungssteuerung seiner Rückkehrer. So war in der 75. Minute für Rafael Borré und Ali Akman Schluss, Daichi Kamada und Youngster Ferri Nacho kamen für die letzten 15 Minuten in die Partie.
Letzterer fügte sich direkt gut ein, sein Abschluss konnte Aschaffenburgs neuer Schlussmann Ricardo Döbert gerade so noch entschärfen. Auch die letzte Chance gehörte Nacho, doch auch Aschaffenburgs Nummer zwei zeigte sich als sicherer Rückhalt und hielt stark. Somit endete die Partie schlussendlich 1:0, für beide Seiten ein gelungener Test.
Cheftrainer Oliver Glasner sagte nach dem Spiel: "Ich bin nicht ganz zufrieden. Wir haben zu langsam gespielt, zu wenig die Tiefe attackiert. Es war ein wichtiger Test, weil der Gegner aggressiv und gut organisiert gespielt hat. Kompliment an Aschaffenburg, sie haben es uns sehr schwer gemacht."
Mittelfeldspieler Marcel Wenig bilanzierte: "Wir hatten anfangs ein paar Schwierigkeiten, sind aber dann besser ins Spiel reingekommen. Man hat gemerkt, dass wir noch nicht eingespielt sind. Daran werden wir in den kommenden Wochen arbeiten. Die Stimmug war gut in Aschaffenburg, es hat richtig Spaß gemacht. Wir genießen die Spiele in der Region."
Und auch Jochen Seitz, Trainer von Viktoria Aschaffenburg, äußerte sich nach der Partie: "Ich bin stolz auf meine Truppe, wir haben es gut wegverteidigt. Insgesamt war es eine tolle Veranstaltung für Viktoria Aschaffenburg."
Aufstellung erste Halbzeit:
Ramaj – Ndicka, Tuta, Onguéné – Lenz, Rode, Jakic (30. Sow), Alidou, Knauff (30. Hauge) – Alario, Kolo Muani
Aufstellung zweite Halbzeit:
Grahl – Smolcic, Hasebe, Onguéné (60. Toure) – Chandler, Wenig, Sow (60. Hrustic), Loune, Hauge (60. Ghotra) – Borré (75. Kamada), Akman (75. Nacho)
Tor
0:1 Evan Ndicka (27.)