28.03.2022
Eintracht

„Genau der richtige Zeitpunkt“

Philip Holzer und Axel Hellmann begründen die vorzeitige Vertragsverlängerung mit dem Vorstandssprecher, skizzieren ihr Geschäftsmodell und wagen einen Blick in die Zukunft.

Punkt elf Uhr verkündete Philip Holzer im Pressekonferenzraum des Deutsche Bank Park die frohe Kunde: Axel Hellmann hat seinen Vertrag vorzeitig bis 2027 verlängert. Außerdem sprachen der Vorsitzende des Aufsichtsrats und Sprecher des Vorstands der Eintracht Frankfurt Fußball AG über...

...die Vertragsverlängerung:

Philip Holzer: Die Vertragsverlängerungsgespräche waren intensiv, aber konstruktiv und harmonisch. Die Rahmendaten waren schnell gelöst. Wir haben in allen Bereichen große Schnittmengen gefunden. Wir möchten mit der Verlängerung ein Zeichen für Kontinuität setzen und die Weichen für die Zukunft stellen. Der frühe Zeitpunkt ist ein Zeichen absoluter Wertschätzung. Das neue Arbeitspapier ist auch ein Zeichen der Wertschätzung für die geleistete Arbeit in nun zehn Jahren. Wir haben unsere Tradition und Werte nie aus dem Blick verloren. Der Aufsichtsrat ist der festen Überzeugung, dass Axel die kommenden Herausforderungen mit seiner hohen Dynamik, Analytik und Innovation angehen wird.

Die komplette Pressekonferenz zum Nachhören

Axel Hellmann: Ich bedanke mich bei den Mitgliedern des Aufsichtsrats und seinem Vorsitzenden Philip Holzer für das große Vertrauen in meine Arbeit und die meiner Kollegen. Die Entwicklung von Eintracht Frankfurt ist eine Teamleistung. Wir haben gemeinsam viel bewegt. Der frühe Zeitpunkt meiner Vertragsverlängerung mag ungewöhnlich sein, hinsichtlich der vor uns liegenden Zeit ist er aber genau der richtige. Ich bin mir sicher, dass wir auf der Grundlage dieser großen inneren Stärke und Geschlossenheit des gesamten Klubs eine gute und erfolgreiche Zukunft vor uns haben.

...die Ziele von Eintracht Frankfurt:

Persönlich und inhaltlich auf einer Wellenlänge: Philip Holzer und Axel Hellmann.

Philip Holzer: Eintracht Frankfurt macht auf internationalem Parkett eine sehr gute Figur, wir können gut mithalten. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir uns auch einmischen. Das Jahrhundertspiel gegen den FC Barcelona löst bei mir Gänsehaut aus. Bisher haben wir 250.000 Kartenanfragen. Ich spüre, dass die Emotionalität für den Fußball immer noch da ist. Wir möchten weiterhin ein Klub sein, der im Wettbewerb steht und wir sind auch bereit, diesen Wettbewerb anzunehmen. 50+1 ist ein Teil der Bundesliga, daran werden wir nicht rütteln. Es gibt viele andere Möglichkeiten, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu etablieren. Das haben wir auch vor.

Axel Hellmann: Wir haben in den vergangenen Jahren viel bewegt – hinsichtlich Tempo, Tiefe und Intensität mehr als andere Klubs. Das war eine Teamleistung. Ich bin sehr froh, dass wir eine einheitliche Linie verfolgen, was der Klub will und was der Klub kann. Bei uns müssen die Dinge aus eigener Kraft funktionieren. Das bedeutet: Wir investieren, um daraus Kapitalkraft zu schöpfen. Was die Eigenerlöse anbelangt, befinden wir uns unter den Top Drei oder Vier der Bundesliga. Wir haben uns darauf verständigt, dass meine Aufgaben erstmal die gleichen bleiben. Es wird die Aufgabe von Eintracht Frankfurt sein, uns sowohl in der Verbands- als auch politischen Arbeit – in Deutschland und Europa – stärker einzubringen. Die Eintracht findet Gehör.

...die Zusammenarbeit im Vorstand:

Philip Holzer: Die Teamarbeit und Geschlossenheit im Vorstand ist unfassbar. Wir sind seit zwei Jahren in einem pandemiebedingten Krisenmodus, seit Februar kommt mit dem Krieg in der Ukraine nun auch eine geopolitische Krise hinzu. Oliver Frankenbach ist für Eintracht Frankfurt ein Glücksfall. Auch wenn die Zahlen gezwungermaßen nicht immer gut sein können, stimmen sie zu 100 Prozent. Und damit ist schon viel gewonnen (schmunzelt).

Bei uns gehen wirtschaftliche Vernunft und sportliche Wettbewerbsfähigkeit Hand in Hand.

Axel Hellmann, Vorstandssprecher Eintracht Frankfurt Fußball AG

Axel Hellmann: Wir hatten im Sommer zwar viele Abgänge und unsere sportlichen Ambitionen nicht erfüllen können, aber wir hatten immer Klarheit in unseren Entscheidungen. Hier gebührt Philip ein Kompliment, der sicher kein Verwalter ist, sondern im Stillen arbeitet und in Erscheinung tritt, wenn es etwas zu vermelden gibt. Zum Erfolg gehört eine Grundstabilität in allen Bereichen. Die Zusammenarbeit im Vorstand ist hervorragend und passt sehr gut. Markus Krösche versteht mehr vom Fußball als nur die sportlichen Themen, weil er eine gute kaufmännische Ausbildung hat. Bei Oliver Frankenbach weiß man, woran man ist: Er hat alles im Griff. Bei uns gehen wirtschaftliche Vernunft und sportliche Wettbewerbsfähigkeit Hand in Hand.