21.04.2021
Team

„Gespürt, dass es richtig geil wird“

Gelb, Führungstreffer, Auswechslung, Heimsieg: Martin Hinteregger blickt auf ein kurzweiliges Comeback zurück. EintrachtTV hat mit ihm darüber gesprochen.

Hinti, Tor und Sieg gegen Augsburg – dein Comeback hätte nicht besser laufen können, oder?
Es lief wirklich optimal. Es war das gewohnt schwierige Spiel gegen die Augsburger. Sie haben sehr tief gestanden und es war schwierig, durchzukommen. Deshalb war es wichtig, dass wir durch einen Standard gefährlich waren. Das Tor hat das Spiel für uns etwas einfacher gemacht und war natürlich auch für mich optimal nach so langer Zeit. Ich weiß jetzt, wie es den Fans zu Hause gehen muss, denn ich konnte die vergangenen Wochen auch nur zuschauen. Das ist wirklich schlimm, weil man mitfiebert und nervös ist. Umso schöner ist es, wieder auf dem Platz zu stehen und auf diese Weise helfen zu können.

Dein Foul an Marco Richter hat für etwas Diskussionen gesorgt. Wie hast du das auf dem Platz erlebt?
Wir haben gut angefangen, aber in dieser Phase einen kleinen Hänger gehabt. Ich denke, das Foul war wichtig, um ein bisschen ein Zeichen zu setzen. Dadurch ist wieder etwas Stimmung und Leben reingekommen. Ich habe natürlich nicht bewusst gefoult, aber bewusst ein Zeichen gesetzt. Da muss man nicht Rot geben. Gelb war völlig okay, weil ich teilweise zurückziehe und keine Verletzungsgefahr bestand. Aber es war zu diesem Zeitpunkt extrem wichtig. Der Schiedsrichter hat zum Glück richtig gehandelt.

Der Moment der Rückkehr: Martin Hinteregger auf dem Weg ins Innere des Deutsche Bank Park.

In der zweiten Halbzeit hat dich der Trainer runtergenommen. Was hat er zu dir gesagt, als er dich zur Seite genommen hat?
Wenn man gegen seinen Ex-Verein spielt und dann noch ein Tor schießt, ist man richtig heiß und voller Adrenalin. Ich bin in der Früh aufgestanden und habe gespürt, dass es richtig geil wird. Ich hatte dieses Gefühl, das ich sonst nur vor Europa-League-Spielen kannte. Ich war heiß und man hat ja nach dem Foul gesehen, dass ich auf dem Platz einen kleinen Disput hatte. Ich habe alles reingehauen und im Endeffekt hat der Trainer die richtige Entscheidung getroffen. Nachdem er dann 20 Sekunden auf mich eingeredet hatte, habe ich das auch direkt eingesehen. Ich bin in dieser Hinsicht zwar clever, aber es wäre dann zu gefährlich gewesen, weil das Foul doch dunkelgelb war. Und ganz ehrlich: Wenn Hasebe dann für mich reinkommen kann, geht man gerne raus, weil man weiß, dass er sein Ding wie immer runterspielen wird.

Martin Hinteregger mag seine Extramotivation nicht verbergen.

Du hast dich nach dem Spiel noch mit Alfred Finnbogason unterhalten. Ging es dabei auch um dessen verschossenen Elfmeter?
Ja, natürlich! Der Elfmeter war klar, den muss man geben. Alfred hat gesagt, dass er Kevin beobachtet hat. Er hat ihn angeschaut und gesehen, dass er oft sehr früh wegspringt. Deshalb wollte er ihn in die Mitte chippen. Zum Glück für uns, sonst wäre es nochmal spannend geworden. Im Großen und Ganzen war das Gefährliche am Spiel einfach, dass Augsburg scheinbar ungefährlich war. Sie standen hinten drin und man hatte nie das Gefühl, dass es richtig gefährlich werden könnte. Das war das Schwierige, weil es eben doch manchmal gefährlich geworden ist. Aber wir haben es am Ende souverän runtergespielt. Das war nicht einfach nach den vergangenen Tagen und dem Spiel gegen Gladbach. Auch wenn draußen Nervosität aufgekommen sein mag, sind wir intern ruhig geblieben. Wir haben ein großes Ziel, bleiben ruhig und müssen weiterarbeiten.

Schaust du dir am Abend die Spiele der Konkurrenten Dortmund und Wolfsburg an?
Natürlich werden wir uns das heute anschauen und den Gegnern die Daumen drücken. Theoretisch könnte es ja am Samstag so weit sein, wenn alles für uns läuft. Das wäre natürlich der Wahnsinn. Nichtsdestotrotz: Auch wenn wir vorgelegt haben, wird Dortmund nicht so einfach Platz vier hergeben wollen. Leverkusen wird sich auch noch an die letzten Chancen klammern. Wir spielen wieder besser und ordentlicher, müssen aber im Vergleich zu den letzten zwei Spielen noch eine Schippe drauflegen, um unser Ziel zu erreichen.