02.03.2020
Vorschau

Gewusst wie

Die Lage der Liga ist das eine, die Expertise im DFB-Pokal das andere: Frankfurt und Bremen kennen und können den Wettbewerb wie wenige andere Vereine.

„Diese Hürde haben wir genommen und das wollen wir am Mittwoch wiederholen“, sagte Sebastian Rode nach dem Weiterkommen in der UEFA Europa League im Hinblick auf das bevorstehende Viertelfinale im DFB-Pokal. Nachdem die DFL Deutsche Fußball Liga das für vergangenen Sonntag angesetzte Bundesligaspiel in Bremen aufgrund der Verschiebung der Partie in Salzburg von Donnerstag auf Freitag neu terminieren wird, treffen die Eintracht und der SV Werder nun doch nicht zwei Mal binnen vier Tagen aufeinander. Vielmehr wird Frankfurt dann vier volle Tage Pause und die Nordlichter derer zehn gehabt haben. In jedem Fall bleibt es ein Duell von großer Tradition, immerhin begegnen sich beide Seiten zum insgesamt 108. Mal. Mit keiner anderen Mannschaft kreuzten die Frankfurter so häufig die Klingen wie mit den Grün-Weißen.

Favoritenschreck tritt auf Favoritenschreck

Dass die Eintracht und der SV Werder überhaupt in diesem Viertelfinale stehen würden, war nach der Auslosung der zuvor ausgespielten Achtelfinalpartien keinesfalls vorauszusetzen. Schließlich zogen beide mit Leipzig und Dortmund zwei Gegner, die es derzeit im Achtelfinale der UEFA Champions League sowie der Spitzengruppe der Bundesliga stehen. Und dennoch gelang beiden Mannschaften jeweils vor heimischer Kulisse die Überraschung. Am Ende setzte sich Bremen mit 3:2 gegen den BVB durch, während eine starke Eintracht gegen Leipzig verdient mit 3:1 gewann. Für beide war es der dritte Sieg im laufenden Wettbewerb, nachdem die Hessen zuvor auswärts den SV Waldhof Mannheim und den FC St. Pauli ausgeschaltet hatten, während die Norddeutschen erst Atlas Delmenhorst und in der nächsten Runde den 1. FC Heidenheim schlugen. Kurioserweise genossen die Gäste in sämtlichen Pokalpartien dieser Saison zuvor Heimrecht, da sich der Oberligist aus Delmenhorst in der ersten Runde dazu entschlossen hatte, aus finanziellen Gründen ins deutlich größere Weserstadion umzuziehen und seinen Heimvorteil dadurch gewissermaßen abzugeben.

Starke Bilanz im Viertelfinale

Nun müssen die Werderaner erstmals in dieser Pokalsaison auswärts ran und treffen mit der Eintracht auf einen Gegner, dem diese K.-o.-Spiele in der Commerzbank-Arena traditionell liegen. So liegt etwa die letzte Heimniederlage im DFB-Pokal schon über sechs Jahre zurück. Zuletzt gelang es am 11. Februar 2014 Borussia Dortmund, die Adler im heimischen Wohnzimmer aus dem Wettbewerb zu werfen. Durch das späte 0:1 von Pierre-Emerick Aubameyang scheiterte Frankfurt im damaligen Viertelfinale nur knapp. Noch nicht ahnend, dass der Gabuner drei Spielzeiten später auch einem möglichen Pokalsieg der SGE durch seinen Treffer zum 2:1-Endstand im Endspiel in Berlin im Wege stehen würde. Wesentlich erfreulicher liest sich wiederum die ganzheitliche Viertelfinalbilanz. Bisher stand die Eintracht 15 Mal in der Runde der letzten Acht und ging dabei in elf Partien als Sieger vorm Platz. Überhaupt setzte es seit besagtem Finale 2017 lediglich eine Niederlage, in der ersten Runde der Vorsaison in Ulm.Die einzige Pokalniederlage gegen Bremen in der langen Geschichte dieses Wettbewerbes mussten die Hessen übrigens im Nachsitzen hinnehmen. Im Halbfinale der Spielzeit 1990/91 stand es nach 120 Minuten 2:2. Weil die unmittelbare Entscheidung durch Elfmeterschießen erst in der folgenden Saison eingeführt wurde, wechselte das Heimrecht, wodurch die Hanseaten knapp zwei Wochen später im Wiederholungsspiel durch ein 6:3 vor heimischer Kulisse das Ticket fürs Endspiel lösen konnten. Die SGE schied somit aus, hatte im MSV Duisburg aber zumindest einen Leidensgenossen, denn auch die Zebras kamen zuhause nicht über ein 0:0 hinaus und verloren dann das Wiederholungsspiel in Köln mit 0:3. Es dauerte bis zur Saison 1997/98, bevor sich die Eintracht und der SV Werder zum bisher letzten Mal im DFB-Pokal duellierten. Den Adlern gelang damals durch einen souveränen 3:0-Heimerfolg die späte Revanche.

Zum Spiel

Anstoß: Mittwoch, 4. März, 20.45 Uhr, DFB-Pokal Viertelfinale.
Stadion: Commerzbank-Arena Frankfurt.
Hörtipp: EintrachtFM überträgt ab 20.35 Uhr live.
TV-Hinweis: Außerdem zeigt die ARD das Viertelfinale in voller Länge.

Tickethinweis

Eine kleine Restchance auf Karten gibt es neben einem regelmäßigen Blick in die Ticketbörse: Denn im Gegensatz zur Bundesliga, wo der BUSINESSCLASS-Bereich bis Saisonende komplett ausgebucht ist, sind für den DFB-Pokal noch Tickets erhältlich.Zu den VIP-Tickets geht's hier.