15.09.2023
Bundesliga

„Gier und hohe Spielaktivität“

Dino Toppmöller zeigt auf, worauf es gegen Bochum ankommt, und spricht über die Entwicklung des Teams sowie einzelner Spieler.

Dino Toppmöller über ...

... die Ausgangslage: Wir hatten eine gute Trainingswoche, auch wenn einige Nationalspieler nicht da waren beziehungsweise später zurückgekommen sind. Die Spieler, die da waren, haben gut gearbeitet. Wir gehen mit einem sehr guten Gefühl und Vorfreude in das Spiel, und es gibt kaum Schöneres: Flutlichtspiel im ehrwürdigen Ruhrstadion in Bochum, volles Haus, guter Platz, gute Stimmung, knackige Zweikämpfe – das ist doch etwas, wofür wir Fußball spielen.

... das Personal: Alle sind gesund zurückgekommen. Pacho ist erst seit Donnerstagabend wieder da, mit ihm muss ich noch ein Gespräch führen. Kristijan Jakic aufgrund leichte Knieprobleme und Lucas Alario wegen Zahnschmerzen mussten etwas kürzer treten.

... den nächsten Gegner VfL Bochum: Grundsätzlich ist es so, dass jede Mannschaft in einem Heimspiel früh relativ viel Druck aufbaut und nach vorne verteidigt. Sie spielen viel Mann gegen Mann mit vielen Zweikämpfen, aber auch guten Umschaltmomenten. Philipp Hofmann kann den Ball vorne halten und mit seinem guten Kopfballspiel verlängern, Takuma Asano ist ein extrem schneller Spieler und Kevin Stöger der wohl beste Techniker in der Mannschaft, der gute Pässe hinter die Kette spielt. Sie machen es gut. Hinzu kommt die Wucht im eigenen Stadion, die Energie für solche Momente gibt. Mit Dortmund haben sie so eine absolute Spitzenmannschaft vor diese Probleme gestellt.

... die Herangehensweise: Wir haben eine Idee von dem, was wir offensiv und defensiv brauchen werden. Zweikämpfe gewinnen, besser sein als der Gegner und die Gier haben, Tore zu schießen sowie erfolgreich zu verteidigen. Wir benötigen eine extrem hohe Spielaktivität. Wir wollen uns immer wieder spielerisch lösen, dürfen uns aber auch nicht zu schade sein, einfache Lösungen zu finden. 

... die jüngste, negative Auswärtsserie: Mir ist komplett egal, was vorher war. Es geht um uns und darum, welche Aufgaben wir vor der Brust haben. Wir wollen Auswärtsspiele gewinnen und fangen damit am besten am Samstag an.

Wir gehen mit einem positiven Gefühl in die kommenden Wochen, es warten viele extrem spannende Spiele auf uns.

Cheftrainer Dino Toppmöller

... die Entwicklung der Mannschaft: Wir wollen unsere Entwicklung, die wir genommen haben und die auch sichtbar war, fortführen. Wir gehen mit einem positiven Gefühl in die kommenden Wochen, es warten viele extrem spannende Spiele auf uns. Der Fokus liegt nun aber erst einmal komplett auf Samstagabend. Darauf freuen wir uns und wollen das Spiel maximal erfolgreich bestreiten. Es macht extrem viel Spaß, mit den Spielern zusammenzuarbeiten. Man sieht bei einzelnen Spielern aber auch in der Gruppe sowie mannschaftstaktischen Formen Fortschritte. Die Jungs sind extrem wissbegierig und fleißig und wollen die Dinge, die wir ihnen aufzeigen, auf dem Platz umsetzen. Für uns als Trainerteam ist es schön, die Entwicklung in den letzten Wochen zu sehen, doch am Ende des Tages wollen wir in erster Linie Spiele gewinnen. Jeder Erfolg und jedes gute Spiel hilft bei dieser Entwicklung und stärkt das Vertrauen, so dass wir als Gruppe noch schneller zusammenwachsen können.

.. Farès Chaibi: Grundsätzlich ist er immer ein Kandidat für die Startelf. Leider war er aufgrund der Länderspielreise nicht im Training. Die Länderspiele haben wir verfolgt und natürlich auch gesehen, dass er bei einem Standard getroffen hat. Am Donnerstag war er noch etwas müde, man muss neben den Spielen auch den Flugstress und den Zeitunterschied bedenken. Wir haben ein straffes Programm in den nächsten Wochen. Wir müssen schauen, ob es Sinn macht, ihn direkt am Samstag reinzuwerfen.

... Jessic Ngankam: Er hat bei all seinen Einsätzen eine gute Präsenz gezeigt, er ist auf jeden Fall ein Startelfkandidat. Es ist auch denkbar, ihn gemeinsam mit Omar Marmoush spielen zu lassen. Beide verstehen sich gut, auf und außerhalb des Platzes. 

... Niels Nkounkou: Jeder Spieler, der auf dem Trainingsplatz steht, ist ein Startelfkandidat – so auch Niels. Es war für uns extrem wertvoll, dass er hier geblieben ist, denn so konnten wir auf dem Platz mit ihm arbeiten und mit ihm Videosequenzen besprechen.

... Philipp Max: Ich habe am Donnerstag mit ihm gesprochen. Er ist für uns ein wichtiger Spieler, stand in vier der sechs Spiele bisher in der Startelf. Auch er weiß, dass er noch Luft nach oben hat, er hatte aber auch gute Aktionen. Es geht nun darum, mehr davon in 90 Minuten zu haben, und daran arbeiten wir gemeinsam. Ich habe ihm gesagt, dass wir nicht nur hier sind, um Leistung zu bewerten, sondern auch dafür, um ihm in Situationen wie dieser Unterstützung zu geben und ihm dabei zu helfen, damit er wieder auf sein Top-Level kommt.

... Mario Götze: Mal bewegt er sich im Halbraum, mal auf der Zehner-Position, mal kippt er auf den Flügel, damit Mitspieler ins Zentrum stoßen können. In zentraler Position hat er einen kürzeren Weg zum Tor, um selbst abzuschließen sowie um Steckpässe zu spielen. Für die Räume hat er ein sehr gutes Gespür und trifft diese Entscheidungen auf dem Platz, ohne dass wir ihm konkret anweisen müssen. Er liest das Spiel super.

... Paxten Aaronson: Er weiß, dass er physisch noch zulegen muss, wird aber dennoch kein Muskelberg werden. Spieler wie er leben auch von Leichtigkeit, Geschmeidigkeit und Beweglichkeit. Er ist grundsätzlich in der Lage, sich durchzusetzen. Mit seiner Entwicklung sind wir total zufrieden, in den letzten Wochen hat er noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht. Über sein Tor im Testspiel gegen Wehen Wiesbaden haben wir uns sehr gefreut.