21.12.2022
Eintracht

Goldener Oktober, Tor des Monats und der Umbau der NWK

Geschichten und Gesichter, Zahlen und Zitate, Spiele und Tore. Der Oktober unterm Adlerdach.

Geschichte des Monats: Der Stadionausbau beginnt

Während die Eintracht in der zweiten Oktoberhälfte aufdreht, zwischenzeitlich in Bundesliga, DFB-Pokal und UEFA Champions League vier Pflichtspielsiege am Stück feiert und beim 5:1 gegen Bayer 04 Leverkusen den deutlichsten Erfolg unter der Leitung von Oliver Glasner überhaupt einfährt, machen nicht nur die stimmungsvollen Heimspieltage Lust auf die Zukunft.

Auch infrastrukturell tut sich seit Oktober wieder einiges im Stadtwald, der Rück-, Um- und Ausbau der Nordwestkurve beginnt. Hintergrund ist die seit Längerem angedachte Kapazitätserweiterung, die nicht zuletzt mit sich bringt, dass der Traditionsverein ab der kommenden Saison die zweitgrößte Stehplatztribüne der Bundesliga präsentieren wird. Das Fundament des erweiterten Oberrangs soll bis Mitte Januar stehen, die Sitzplätze im Oberrang weichen 12.900 zusätzlichen Stehplätzen.

Die Umbauarbeiten an der Nordwestkurve liegen voll im Zeitplan.

Umgekehrt hat die Erweiterung des Oberrangs nach innen beziehungsweise vorne zur Folge, dass der Mittelrang verschwindet. „Diese Maßnahme ist kurzfristig nicht profitabel, sondern ein Investment in eine langfristige Zuschauerstruktur. Der Fußball soll die Teilhabe aller Menschen erlauben“, verkündet Vorstandssprecher Axel Hellmann im Rahmen eines Ortstermins.

Zahl des Monats: ~ 60.000

Auch wenn sich die Pläne nicht allein auf den Zuschauerzuwachs beschränken. Neben nachhaltiger Technik und Preisstruktur soll die Kapazität des Stadions auf mindestens etwa 58.000 Plätze wachsen. Weitere Sitzplatzoptimierungsmaßnahmen außerhalb der Nordwestkurve folgen bis nach der EURO 2024, um das Fassungsvermögen im Bundesligaspielbetrieb auf knapp 60.000 Plätze zu erhöhen.

Gesicht des Monats: Siegfried Dietrich

Einer, der nicht nur im Deutsche Bank Park, sondern vor allem im Stadion am Brentanobad dafür gesorgt hat, dass sich der Frauenfußball in Frankfurt immer größerer Popularität erfreut, wird im neuen Jahr nicht mehr als Funktionär, wohl aber als gern gesehener Gast unterm Adlerdach in Erscheinung treten. Am 13. Oktober verkündeten Siegfried Dietrich und Eintracht Frankfurt, dass der Generalbevollmächtigte und Frauen-Sportdirektor zum 31. Dezember 2022 seine Posten auf eigenen Wunsch niederlegen werde. Gesundheitliche Gründe haben diesen Schritt des 65-Jährigen nötig gemacht.

Drei Jahrzehnte für den Frauenfußball: Siegfried Dietrich.

Dietrich gehört in Deutschland und Europa zu den bekanntesten und erfolgreichsten Persönlichkeiten im Frauenfußball. Unter seiner Führung hat sich der aus der SG Praunheim gegründete 1. FFC Frankfurt in den 1990er und frühen 2000er Jahren zu einem internationalen Flaggschiff im Frauenfußball entwickelt. Mit dem FFC-Geschäftsmodell und dem großen Netzwerk des Managers wurden neue Maßstäbe in der sportlichen Entwicklung, der Professionalisierung der Strukturen, der Vermarktung des Vereins und der Spielerinnen, aber auch vor allem in der gesellschaftlichen Akzeptanz des Frauenfußballs gesetzt.

Nicht zuletzt zählt für Siggi Dietrich die zum 1. Juli 2020 mit den Vorständen des 1. FFC Frankfurt und der Eintracht Frankfurt Fußball AG realisierte Fusion zu den wichtigsten Aktivitäten in seiner 30-jährigen Karriere im Fußball der Frauen. „Mit dem neuen Miteinander wurde nachhaltig sichergestellt, dass das FFC-Lebenswerk im professionellen Fahrwasser der großen Eintracht-Familie eine sehr gute Zukunft mit neuen Zielen hat“, ist der im Dezember für seine langjährigen Verdienste zur Entwicklung des Frauen- und Mädchenfußballs mit der Silbernen Ehrennadel des Deutschen Fußball-Bunds ausgezeichnete Dietrich sicher.

Tor des Monats: Loreen Bender

Zugegeben, hier geht es ausnahmsweise um kein Tor im Adlerdress, aber immerhin um eines mit dem Adler auf der Brust. Aus guten Gründen. Als Loreen Bender am 30. Oktober bei der U17-WM der Frauen per Fallrückzieher zum 3:3 gegen Nigeria traf, riss das nicht nur Fußballästheten von den Sitzen, sondern auch alle Sportsfreunde der ARD. Mit 37 Prozent gewann die 17-jährige Mittelfeldspielerin der Eintracht-U20 die Wahl zum Tor des Monats – als jüngste Siegerin aller Zeiten! Auf Platz drei landete übrigens Jesper Lindström, der für seinen schlitzohrigen Heber ins kurze Eck gegen Leverkusen 29 Prozent erhielt.

Spiel des Monats: Blitzreaktion an der Themse

Auch das Spiel des Monats Oktober fällt unter die Kategorie Jugend forsch. Am 12. Oktober wies die U19 bemerkenswerte Comeback-Qualitäten nach, als sie in der UEFA Youth League bei den Altersgenossen von Tottenham Hotspur einen 0:2-Pausenrückstand nach dem Seitenwechsel binnen sieben Minuten durch Treffer von Divaio Bobson (46.), Anas Alaoui (49.) und Tim Hannak (53.) in einen 3:2-Sieg drehten.

Zitat des Monats

So wie es heute gelaufen ist, sind wir eine Spitzenmannschaft. Wir dürfen aber auch nicht nachlassen. Tust du das, bekommst du wie in Bochum auch mal auf die Fresse.

Christopher Lenz nach dem 5:1 gegen Bayer 04 Leverkusen

Was ansonsten los war