Die Gäste setzen vom Start weg alles daran, das Spiel an sich zu reißen, was ihnen spätestens mit der Führung durch André Silva nach einer halben Stunde auch gelingt (30., Foulelfmeter). Kevin Trapp rettet zwei Mal, ehe Bas Dost für die leistungsgerechte 2:0-Pausenführung sorgt (36.). Die Gäste setzen vom Start weg alles daran, das Spiel an sich zu reißen, was ihnen spätestens mit der Führung durch André Silva nach einer halben Stunde auch gelingt (30., Foulelfmeter). Kevin Trapp rettet zwei Mal, ehe Bas Dost für die leistungsgerechte 2:0-Pausenführung sorgt (36.). Danach gerät Frankfurt öfter unter Druck, befreit sich mit Sebastian Rodes 3:0 (71.), Martin Hintereggers Eigentor lässt den Ausgang einer intensiven Auseinandersetzung bis zum Schluss offen (77.).
Freitagabend, Flutlicht, Fremde: Faktoren, die der Eintracht seit mehreren Monaten gut zu Gesicht stehen. Ausschlaggebend für das nicht zuletzt kämpferische Übergewicht war aber vor allem das von der ersten Sekunde an hellwache Auftreten der Hessen in ihrem ersten Auswärtsspiel dieser Bundesligasaison. Hertha BSC wiederum durfte sich im Olympiastadion erstmals seit dem Restart eigener Zuschauer erfreuen.
Kollektiv kompensiert Kostic-Aus
Auch wenn klare Chancen zunächst ausblieben, war augenscheinlich, dass die Adlerträger unter der Woche ihr defensives Umschaltverhalten verbessern konnten. Ballverluste gingen fast nahtlos in Rückeroberungen über, sodass Trapp lange beschäftigungslos blieb. Ein Distanzversuch von Maximilian Mittelstädt war beim Nationalkeeper in sicheren Händen (16.). Unmittelbar zuvor hatten die schwungvoll gestarteten Adler einen ersten Dämpfer hinnehmen müssen, weil Filip Kostic nach einem Schlag aufs Knie nicht mehr weitermachen konnte (15.). Anstelle dessen bekleidete Steven Zuber fortan die linke Außenbahn. Während sich der Serbe also zu den 4.000 Zuschauern auf die Tribüne gesellte, fingen seine Kollegen den frühen Verlust bemerkenswert unbeeindruckt im Kollektiv auf.
Silva ohne Nerven, Dost mit Wucht
Der im Vergleich zum 1:1 gegen Bielefeld für Danny da Costa auf die rechte Seite gerückte Almamy Toure sorgte zwei Mal für offensive Akzente. Erst köpfte Dost eine Hereingabe des Franzosen neben den Kasten (20.), dann bediente der antrittsstarke Toure, nachdem er Mittelstädt überlaufen hatte, Silva am kurzen Pfosten. Der Kopfball des Portugiesen rauschte nur wenige Zentimeter am Gehäuse vorbei (25.). Keine fünf Zeigerumdrehungen darauf entwischte der Goalgetter dann Dedryck Boyata, der sich nur mit einem Foul zu helfen wusste (28.). Den fälligen Elfmeter verwandelte Silva nervenstark zum 1:0 (30.). Die Führung wäre im Gegenzug fast Makulatur geworden, doch Trapp war sowohl im Eins-gegen-eins gegen Matheus Cunha (31.) als auch gegen einen Schuss aus zentraler Strafraumposition von Dodi Lukebakio zur Stelle (32.). Entsprechend beruhigend daraufhin die Antwort von Dost, der eine Freistoßflanke von Daichi Kamada wuchtig in die Maschen köpfte (36.).
Ache debütiert, Rode schlenzt
Nachdem die Adlerträger vor der Pause noch knapp zwei Drittel ihrer Zweikämpfe für sich entschieden hatten, waren es nach dem Seitenwechsel weniger als die Hälfte. Was auch an den immer druckvolleren Hausherren lag, die rasch die Schlagzahl erhöhten und auf den Anschluss drängten. Nichtsdestotrotz hielten die kampferprobten Gäste energisch dagegen, in letzter Instanz mit Rückhalt Trapp. Lucas Tousarts harter Schuss aus 20 Metern war beim Frankfurter Schlussmann ebenso in sicheren Händen (53.). Dann kam Dost im eigenen Strafraum Lukebakio zuvor und klärte mit dem Schädel zur Ecke (58.). Nach einer Stunde sah Adi Hütter die Zeit für Entlastung gekommen und beorderte da Costa für Toure und Ragnar Ache für Dost auf den olympischen Rasen (66.).
Für Sommerneuzugang Ache war es das Pflichtspieldebüt für den Klub aus seiner Heimatstadt. Mit Sebastian Rode sorgte dann ein anderer Spieler aus der Region scheinbar für die Vorentscheidung, als der mit Stefan Ilsanker – für Dominik Kohr in der Startelf – die Doppelsechs bildende Mittelfeldspieler von der Strafraumkante gefühlvoll über den Innenpfosten zum 3:0 einschlenzte (71.). Doch die Hauptstädter gaben nicht klein bei, tankten sich durch den Sechzehner und der insgesamt aufmerksame Martin Hinteregger überwand unglücklich seinen eigenen Torhüter (77.). Letztlich schlug es auch nicht ins Gewicht, dass Aymen Barkok freistehend vorbei zielte (88.).
Fazit: Gesteigert und gewonnen
Die erste Halbzeit lässt kaum Wünsche offen, der zweite Durchgang etwas mehr. Doch auch wenn nach dem Seitenwechsel phasenweise die Entlastung fehlt, bleiben die Lücken im eigenen Verbund überschaubar. Vorne präsentieren sich die Adlerträger erst kaltschnäuzig, verpassen aber später ein ums andere Mal die Vorentscheidung. Unterm Strich steht sechs Tage nach dem ersten Bundesligaspiel eine Steigerung, die sowohl die Leistung als auch das Ergebnis betrifft.