Am Anfang stand das Kennenlernen. Knapp eine Stunde verbrachte das neue Trainerteam um Chef Oliver Glasner und seine Assistenten Michael Angerschmid und Ronald Brunmayr damit, sich der Mannschaft vorzustellen und ihre Ideen zu präsentieren. Währenddessen stellte Sportvorstand Markus Krösche gegenüber EintrachtTV fest: „Oliver Glasner möchte mit den Jungs so schnell wie möglich auf den Platz. Er ist sehr engagiert und möchte mit Eintracht Frankfurt unheimlich viel erreichen.“
Dass der Österreicher dabei nichts dem Zufall überlassen möchte, machte er sogleich am Donnerstagvormittag deutlich. Nach einer lockeren Laufeinheit und kurzen Sprintübungen unter der Leitung von Athletiktrainer Markus Murrer begaben sich die Adlerträger sogleich in verschiedene Spielformen. Als wollten sie Krösches Einschätzung, „der Spielstil, den Oliver sehen möchte, ist den Jungs bekannt“, bestätigen, zelebrierten sie in drei Gruppen das beliebte Überzahlspiel.
Naturgemäß konnte im bewölkten Deutsche Bank Park nach der Sommerpause noch nicht jeder Handgriff sitzen, wofür Glasner, selbst jahrelanger Profi, gleichwohl Verständnis äußerte: „Man kann im Urlaub trainieren wie man will, aber Fußball lässt sich nicht imitieren. Diese kurzen Bewegungen, Drehungen, Starts und Stopps gibt es fast nur im Fußball.“
Was dem Eifer des Fußballlehrers freilich keinen Abbruch tat: „Es hat mich gefreut, wieder auf dem Platz zu stehen. In den vergangenen Tagen hatten wir viel mit Kennenlernen, Sprechen und im Büro zu tun. Doch wir Fußballer und Fußballtrainer möchten natürlich auf den Platz. Die Jungs haben es super gemacht, der Anfang für die neue Saison ist gemacht“, zog der 46-Jährige ein zufriedenes Fazit, auch wenn die Nationalspieler noch nicht im Stadtwald anzutreffen waren.
Chance für den Nachwuchs, Pecar in der Reha
Nichtsdestotrotz tummelten sich auf den Rasenplätzen 23 Feldspieler und drei Torhüter, darunter mit Luka Hyryläinen, Jan Schröder, Antonio Foti, Ignacio Ferri Julià, Muhammed Damar und Dario Gebuhr sowie den Keepern Jannik Horz und Matteo Bignetti acht Nachwuchskräfte. Jungprofi Martin Pecar arbeitete nach Muskelfaserriss mit Rehatrainer Benjamin Sommer individuell.
Genug Personal also, um den in den neuen Heimtrikots arbeitenden Akteuren ein ausgiebiges Abschlussspiel zu gönnen. Doch bereits in der zweiten Schicht am Nachmittag wolle sich Glasner mit seinen Schützlingen „um den Körper kümmern und im athletischen Bereich arbeiten“. Ganz im Sinne seines ganzheitlichen Verständnisses von Fußball, das er mit Krösche teilt: „Im Fußball gehört alles dazu: Mit und gegen den Ball, Umschaltmomente. Wir werden uns auch Zeit für Standardsituationen nehmen. Zudem spielt der physische Aspekt eine Rolle, den wir jedoch versuchen, ins Fußballtraining zu integrieren.“
Wir haben noch etwas vor in dieser Woche.
Cheftrainer Oliver Glasner
Kurzum: „Es wird sehr komplex.“ Zumal Glasner eines bewusst ist: „Wir legen jetzt nicht nur die Grundlage die Herbstsaison, sondern für die gesamte Spielzeit, weil die Winterpause immer kürzer wird.“
Zeit verlieren möchten die Hessen folglich nicht, wie Glasner in die kurzfristige Zukunft blickt: „Am Sonntag dürfen sich die Jungs erholen. Aber wir haben noch etwas vor in dieser Woche.“ Deshalb stehen auch am Freitag zwei Einheiten auf dem Plan. Die erste am Vormittag überträgt EintrachtTV einmal mehr live.
