19.11.2021
Bundesliga

„Gut bewegen, variabel agieren“

Oliver Glasner erklärt, wie die Eintracht in Freiburg bestehen möchte, kündigt zwei baldige Rückkehrer an und zeigt auf, was er den vergangenen Spielen abgewinnt.

Oliver Glasner über…

…die Personalsituation: Im Großen und Ganzen sieht alles sehr positiv aus. Bei denjenigen, die hiergeblieben sind, ist kein neuer Verletzter hinzugekommen. Goncalo Paciencia wird am Sonntag noch fehlen, gegen Antwerpen ist er vielleicht wieder dabei.

…Christopher Lenz: Chris hatte zwischenzeitlich zwei Rückschläge. In Absprache mit der medizinischen Abteilung und auch mit Hinblick auf seine längere Pause trainiert er aktuell noch individuell. Im Mannschaftstraining wäre das Risiko einer unkontrollierten Bewegung sehr viel höher, das möchten wir gerne vermeiden. Er absolviert mit der Reha- und Athletikabteilung sein Aufbauprogramm. Es ist sehr wichtig, dass dieses gelingt. Er wird nächste Woche oder nach der Englischen Woche zur Mannschaft zurückkehren, sodass wir davon ausgehen, dass er uns noch vor Weihnachten zur Verfügung steht.

Die Pressekonferenz in voller Länge zum Nachhören gibt’s hier

...Sebastian Rode: Bei Sebastian Rode ist die aktuelle Situation okay, jedoch kann er nicht das volle Pensum absolvieren. Wir wissen, dass wir seine Belastung gut steuern müssen, so steht er zumindest 20 bis 30 Minuten zur Verfügung. Wir können ansonsten auf viele fitte Spieler zurückgreifen. Bei acht Spielen in vier Wochen ist das sehr gut.

…das defensive Mittelfeld: Wir haben mit Kristijan Jakic im Sommer auf der Position nachjustiert, als wir gesehen haben, dass personeller Bedarf besteht. Der Verein hat sehr schnell und gut reagiert. Kristijan ist seit dem zweiten Spieltag Stammspieler, dennoch ist er noch lange nicht am Ende seiner persönlichen Entwicklung. Er ist sehr offen und hört viel zu. Es ist daher nicht notwendig, durch einen Wintertransfer diese Position durch einen weiteren Spieler zu stärken. Zumal wir alles daran setzen, Sebastian Rode wieder stabiler zu bekommen.

Was die Resultate betrifft, haben wir einen Schritt nach vorne gemacht.

Cheftrainer Oliver Glasner

…die Nationalspieler: Alle Spieler, die auf Länderspielreisen waren, sind gesund, fit und mit Erfolgserlebnissen wie der Qualifikation für die Weltmeisterschaft zurückgekehrt. Rafael Borré selbst hat es wohl am meisten geärgert, dass er bei den ganzen Reisestrapazen nur zehn Minuten spielen durfte. Wenn er zwei Mal über 90 Minuten im Einsatz gewesen wäre, hätten wir uns aber wohl umgekehrt gefragt, ob das jetzt für uns so gut ist.

…die zurückliegenden Wochen: Wir gehen prinzipiell in jedes Spiel, um es zu gewinnen. Von unseren vergangenen acht Spielen haben wir fünf gewonnen, eines unentschieden gespielt und nur zwei verloren. Von daher haben wir die vergangenen Partien, zumindest was die Ergebnisse betrifft, positiv gestaltet, auch wenn die Gefühlslage vielleicht eine andere ist. In Fürth haben wir glücklich gewonnen, oftmals ist das Wie aber nicht entscheidend. Was die Resultate betrifft, haben wir einen Schritt nach vorne gemacht – und das bei schweren Spielen.

...die Ausgangssituation vor Freiburg: Auch die Partie in Freiburg wird keine einfache Aufgabe. Die Eintracht hat von den vergangenen neun Auswärtsspielen dort nur eines gewinnen können. Wir werden auf eine gute Mannschaft in einem neuen Stadion treffen und möchten eine gute Leistung zeigen.

Für uns gilt, dass wir uns gut bewegen, variabel agieren und nicht starr in den Positionen bleiben.

Cheftrainer Oliver Glasner

…mögliche Schwachstellen beim Gegner: Durch unsere Analysten und die modernen technischen Möglichkeiten wissen wir natürlich, wo diese liegen können. Wichtig ist jedoch, wie wir dieses Wissen umsetzen, wie effektiv wir sind und wie gut wir die Räume ausnutzen. Dass Freiburg bei Ecken sehr gefährlich ist und am ersten Pfosten lauert, wusste bestimmt jeder Gegner. Sie haben dennoch ihre Tore gemacht. Wir haben Ansatzpunkte gefunden und gehen davon aus, diese am Sonntag auch auszunutzen.

…die Ambitionen gegen Freiburg: Kämpferisch haben wir in den vergangenen Partien immer deutlich gezeigt, was in uns steckt und uns unseren Gegner immer entgegengesetzt. Dass die Freiburger aktuell viel Selbstvertrauen haben, hat man auch in München gesehen. Sie haben eine klare Spielidee, variieren aber auch gerne in ihrem System. Christian Streich spiegelt beispielsweise auch gerne seinen Gegner, um schnell einen Zugriff zu haben. Für uns gilt, dass wir uns gut bewegen, variabel agieren und nicht starr in den Positionen bleiben. Wenn wir es schaffen, uns der aggressiven Deckung zu entziehen, entstehen Räume, die wir nutzen müssen.

…die Ziele bis zum Jahresende: Natürlich wollen wir möglichst viele Punkte sammeln und in der Europa League auf Rang eins überwintern. Wir haben in der Bundesliga noch sechs Spiele vor uns, weshalb es schwierig ist, ein genaues Punkteziel preiszugeben. Wir haben schwere Gegner vor der Brust, dennoch trauen wir uns zu, gegen sie zu bestehen.

…die U19: In der Sommervorbereitung haben wir Spieler aus der U19 in unser Training integriert und in der vergangenen Länderspielpause auch wieder. Beispielsweise war Enrique Herrero wieder mit dabei. Für die Jungs gilt es, gute Leistungen zu bringen und sich in allen Bereichen zu verbessern, um gewappnet zu sein, wenn es zu den Profis geht.