Erik Durm über...
…das Testspiel am Samstag vor Zuschauern: Wir haben immer Bock und freuen uns auf jedes Spiel. Die Rückkehr der Fans ist für uns aber sicherlich ein zusätzlicher Ansporn. Wir haben alle sehr lange auf diesen Moment gewartet. Ich bin davon überzeugt, dass die Stimmung geil sein wird. Wir werden alles reinhauen und möchten den Fans ein gutes Spiel bieten. Ich glaube, dass wir an diesem Wochenende noch mehr Kraft und Energie haben als in den vergangenen Wochen, weil sich die Vorbereitung dem Ende zuneigt. Wir wollen natürlich gewinnen, aber in erster Linie geht es darum, unseren Fußball zu spielen und umzusetzen, was der Trainer sehen möchte.
…Cheftrainer Oliver Glasner: Er ist sehr kommunikativ, sowohl auf als auch neben dem Platz. Er erklärt uns immer, was er von uns sehen möchte und warum. Auch in den Analysen ist er sehr detailliert und weist uns sofort auf Fehler hin. Wir haben einen guten Plan, Oliver Glasner hat uns seine Spielphilosophie erklärt. Wir möchten hoch pressen und immer Druck auf den Gegner ausüben, das haben wir zuletzt Woche für Woche umgesetzt. Die Jungs geben alles auf dem Platz und mit den Testspielen können wir bisher sehr zufrieden sein. Wir lernen von Tag zu Tag mehr.
…seine sportliche Situation: Ich versuche in erster Linie, immer gesund zu bleiben. Zum Glück bin ich während meiner bisherigen Zeit in Frankfurt von größeren Verletzungen verschont geblieben. Das vergangene Jahr war nicht einfach, gerade zu Beginn der Saison war ich ein paar Mal gar nicht im Kader. Ich habe aber nie aufgegeben und werde immer Gas geben. Ob ich spiele, entscheidet der Trainer. Mit Timothy Chandler und Danny da Costa spielen zwei meiner Freunde auf derselben Position. Ich sehe sie aber nicht als Konkurrenten, am Ende steht der Beste auf dem Platz und wird von den anderen Jungs unterstützt. Ich möchte in erster Linie die Defensive stabilisieren und unser Tor schützen. Im Spiel nach vorne könnte von meiner Seite sicherlich noch mehr kommen, aber das ist als Defensivakteur nicht meine Hauptaufgabe. Ich werde versuchen, offensiv noch mehr Gas zu geben, für die Flanken sind allerdings andere Spieler zuständig. Wenn ich mal einen Assist gebe, freue ich mich, aber im Vordergrund steht die Mannschaft.
…taktische Präferenzen: Ich habe in meiner Karriere sowohl in einer Dreier- als auch in einer Viererkette gespielt. Unter Jürgen Klopp sind wir in Dortmund fast ausschließlich mit einer Viererkette aufgelaufen, das hat mir auch ganz gut gelegen. Am Ende entscheidet aber der Trainer, ich spiele beides gerne. Ich werde die Position nicht großartig anders interpretieren als in der vergangenen Saison. Ich sehe mich nicht als Außenbahnspieler, deshalb bin ich vielleicht defensiver unterwegs als meine Kollegen auf der linken Seite.
…das bezugsfertige ProfiCamp: Wir freuen uns sehr, dass wir endlich in das ProfiCamp umziehen konnten. Es ist ein sehr großer Komplex, auch die Kabinen sind deutlich größer und schöner. Alles ist unglaublich gut durchdacht. Jetzt ist es noch einfacher, unserer Arbeit nachzugehen. Wir können viel professioneller arbeiten und Spielszenen im Kino analysieren. Alles ist neu, auch der Wellnessbereich ist top – so macht das Training noch mehr Spaß.
Wir werden uns immer gegenseitig unterstützen, egal ob wir spielen oder auf der Bank sitzen.
Erik Durm
…den Konkurrenzkampf im Team: Der Konkurrenzkampf ist wie immer groß. Es macht trotzdem Spaß, die Jungs sind alle gut drauf und es gibt keinerlei Reibereien in der Mannschaft. Auf dem Platz gibt jeder Vollgas, aber wir verstehen uns alle super. Ich glaube, das hat man in der vergangenen Saison gesehen. Deshalb waren wir so erfolgreich. Konkurrenzkampf ist wichtig und fördert die Leistung auf dem Platz. Wir werden uns immer gegenseitig unterstützen, egal ob wir spielen oder auf der Bank sitzen. Wir wollen als Team erfolgreich sein.
…die COVID-19-Erkrankung von Ajdin Hrustic: In erster Linie wünschen wir Ajdin einen milden Verlauf und hoffen, dass er schnell zurückkommt. Wir folgen den Vorschriften und sind sehr vorsichtig. Der Großteil von uns ist geimpft, dazu gehöre auch ich. Für mich war die Impfung wichtig. Letztendlich muss aber jeder selbst entscheiden, ob und wann er sich impfen lassen möchte. Wir haben großen Respekt vor diesem Thema und gehen auch in der Kabine vorbildlich miteinander um.
…die vergangene Saison: Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meiner Leistung und der des Teams, sonst hätten wir die Saison auch nicht als Tabellenfünfter abgeschlossen. Trotzdem war es schade, dass wir die Champions League am Ende so knapp verpasst haben. Wir wissen aber auch, dass wir es sofort unterschrieben hätten, wenn uns vorher jemand gesagt hätte, dass wir um die oberen Tabellenplätze mitspielen. Sicherlich war es auch ein Faktor, dass unsere Fans nicht im Stadion sein konnten. In dieser Hinsicht war es auch für uns eine schwierige Saison. Ich bin mir sicher, dass wir mit unseren Fans im Rücken den einen oder anderen Punkt mehr geholt hätten. Wir wollen aber nicht der Vergangenheit hinterhertrauern, sondern in der neuen Saison von Anfang an Gas geben, um wieder oben mitzumischen.
Ich bin mir sicher, dass wir mit unseren Fans im Rücken den einen oder anderen Punkt mehr geholt hätten.
Erik Durm
…Ziele für die neue Saison: Wir alle wissen, dass die vergangene Spielzeit eine absolute Ausnahmesaison war. Trotzdem haben wir eine mindestens gleichwertig, wenn nicht sogar bessere Mannschaft. Wir haben gute und talentierte Jungs dazubekommen und sind größtenteils als Team zusammengeblieben. Wir gehen sehr optimistisch in die neue Saison. Es wäre aber falsch, ein Ziel auszugeben. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr haben wir in dieser Saison wieder eine Dreifachbelastung. Wir möchten in allen Wettbewerben weit kommen und in der Liga um die oberen Plätze mitspielen.
…den Weggang von André Silva: Ich bin überzeugt davon, dass die Verantwortlichen gute Entscheidungen getroffen haben und treffen werden. Ich weiß nicht, ob noch ein weiterer Spieler kommt. Mit Rafael Borré haben wir einen neuen Stürmer, der sehr viel Potential und eine super Technik mitbringt. Es werden auch andere Spieler Tore schießen und Assists geben.
…das Auftaktprogramm: Wir haben erst vor zwei Jahren im Pokal gegen Waldhof Mannheim gespielt, die Erinnerungen sind noch frisch. Das Spiel hat damals nicht besonders gut angefangen, am Ende haben wir uns aber zum Glück durchgesetzt. Im Pokal ist immer alles möglich, daher müssen wir absolut fokussiert sein. Mannheim ist ein Drittligist, diese Mannschaften können sehr gut kicken. Das haben wir vor ein paar Wochen erst im Testspiel gegen Wehen Wiesbaden gesehen. Wir sind auf jeden Fall gewarnt. Danach wartet zum Bundesligaauftakt Borussia Dortmund, das wird ein Knaller. Für mich persönlich ist es an alter Wirkungsstätte sowieso ein besonderes Spiel. Es wird sehr schwer, aber wir haben noch knapp zwei Wochen Zeit. Wir werden uns bestmöglich vorbereiten und am Wochenende hoffentlich gewinnen. Dann möchten wir im Pokal weiterkommen und in Dortmund ein gutes Spiel abliefern.