20.01.2021
Bundesliga

„Haben uns spielerisch weiterentwickelt“

Trainer und Spieler zeigen sich mit dem 2:2 wie der Hinrunde zufrieden. Neben den Ergebnissen erfreut vor allem die Spielanlage. Dafür gibt’s auch Lob vom Gegner.

Cheftrainer Adi Hütter: Wir haben ein gutes, intensives Bundesligaspiel zweier Mannschaften gesehen, die gezeigt haben, dass sie beide gewinnen wollten. Wir haben speziell am Anfang verpasst, vielleicht das zweite Tor nachzulegen. Danach hat Freiburg mit viel Wucht und Dynamik das Spiel gedreht. Ich bin nach dem Treffer zum 2:2 trotzdem zufrieden. Insgesamt ist es ein gerechtes Unentschieden. Wir haben zwar hinten heraus nochmal alles probiert, um zu gewinnen, aber auch gesehen, dass der SC Freiburg eine richtig gute Mannschaft hat und unangenehmen Fußball spielt. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir mit Tuta und Evan Ndicka zwei sehr junge Spieler in der Verteidigung haben. Riesen Kompliment an beide. Gegentore passieren. Wir waren nicht immer optimal positioniert, müssen aber auch mal dem Gegner ein Kompliment machen. Wir haben in der Pause analysiert, dass beide Flügel bei den langen Bällen zu hoch standen, das haben wir in der zweiten Halbzeit verbessert. Luka Jovic möchte ich langsam aufbauen, damit er wieder zu seiner alten Leistungsstärke kommt. Das beste Beispiel dafür ist Amin Younes. Das Hinrundenfazit fällt für mich sehr positiv aus. 27 Punkte sind genauso viele wie zu diesem Zeitpunkt in meiner ersten Saison. Anstelle der vielen Unentschieden hätte ich für den einen oder anderen Sieg mehr auch mehr Niederlagen in Kauf genommen, weil dadurch am Ende mehr Punkte stehen würden. Davon losgelöst haben wir uns spielerisch weiterentwickelt. Die Systemumstellung hat uns gutgetan, mit Luka Jovic sind wir noch variabler und gefährlicher. Deswegen gehe ich davon aus, dass wir eine gute Rückrunde spielen werden. Und natürlich möchten wir wie viele andere Vereine auch um die internationalen Plätze mitspielen.

Sportdirektor Bruno Hübner: Der Punkt ist verdient. Wir haben richtig gut ins Spiel gefunden. Wenn wir auf 2:0 nachlegen, wird es für Freiburg sehr schwer. Insgesamt haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht. Tuta hat sehr gut gespielt. In Freiburg so zu bestehen, ist super. Er war präsent und schon relativ nah dran an David Abrahams Level. Wenn sich Tuta so weiterentwickelt, ist er ein top Ersatz für David. Wir sind bis zum Schluss drangeblieben. Man sieht es an der Auswechslung von Christian Streich, als er einen Abwehrspieler für einen Stürmer gebracht hat. Die Mannschaft hat alles versucht, das 3:2 zu machen. Dafür hätten wir es manchmal sauberer zu Ende spielen müssen. Jetzt müssen wir regenerieren und Kraft sammeln. Auf der Alm wird es am Samstag nicht einfach. Die Arminia ist weit von den direkten Abstiegsplätzen entfernt und hat Oberwasser. Ich erwarte ein schweres Spiel.

Kevin Trapp: Freiburg hatte vor dem 1:2 gegen die Bayern lange nicht verloren. Daran sieht man auch, was Selbstvertrauen ausmacht. Wichtig ist, dass wir nicht verloren haben, denn Freiburg ist auch oben dran. Wir hatten in der ersten Halbzeit viele Chancen. Das Spiel war super anzusehen. Beide Mannschaften haben am Ende auf Sieg gespielt, wir vielleicht ein bisschen mehr. Das spricht für uns und zeigt unser Selbstvertrauen. Das spiegelt sich auch darin wider, dass wir wenige lange Bälle spielen und es spielerisch versuchen. Natürlich wären wir gerne vorne ran gerückt. Aber es ist eines der Remis, mit denen wir besser leben können. 27 Punkte nach der Hinrunde sind sehr gut, das hatten wir vor zwei Jahren auch. Sicherlich wäre der eine oder andere Zähler mehr drin gewesen.

Freiburg hat es auch gut gespielt: Einfach, mit vielen langen Bällen – so viele Luftzweikämpfe hatte ich schon lange nicht mehr.

Martin Hinteregger

Martin Hinteregger: So wie Freiburg aktuell drauf ist, können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein, nicht aber mit den Gegentoren, das war zu einfach. Sicher hatten wir die Chance aufs 2:0, aber Freiburg hat es auch gut gespielt: Einfach, mit vielen langen Bällen – so viele Luftzweikämpfe hatte ich schon lange nicht mehr. Dass mal einer durchrutscht, wie vor dem 1:1, kann passieren. Nichtsdestotrotz hätten wir uns da besser verhalten können. Wir haben versucht, Spielkontrolle zu erlangen, aber der Gegner hat es uns extrem schwergemacht. Insgesamt war es wieder eine stabile Leistung. Uns zeichnet seit mehreren Wochen aus, dass wir über 90 Minuten konstant guten Fußball spielen. Deshalb kamen wir auch wieder verdient auf 2:2 zurück. 27 Punkte nach der Hinrunde sind Frankfurt noch nicht oft gelungen, das ist absolut gut. Wir sind voll dabei im Kampf um die internationalen Plätze.

Djibril Sow: Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und haben es sehr gut gemacht. In der ersten Halbzeit waren wir überlegen und können mit 2:0 in Führung gehen, wenn wir die Chancen besser ausspielen. Freiburg kommt aus dem Nichts zum 1:1. Nach dem Ausgleich ist das Ergebnis letztlich gerecht. Wir hatten zu viele Ballverluste, ansonsten hätten wir vielleicht drei Punkte mitnehmen können. Freiburg hat einen super Lauf, daher Kompliment an die Mannschaft. Es ist einfach mit Amin, er hat es beim 1:0 überragend gemacht.

Die Dreierkette funktioniert gut, wir üben in jedem Training an der Abstimmung.

Tuta

Tuta: Ich habe sehr hartnäckig gearbeitet, dass ich mich auf dem Feld verbessere. Ich habe probiert, sehr fokussiert zu sein und bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Die ganze Mannschaft hat toll gekämpft und gearbeitet. Wir müssen weiter hart an uns arbeiten. Die Dreierkette funktioniert gut, wir üben in jedem Training an der Abstimmung. Martin und Evan sind sehr erfahrene Spieler. Ich fühle mich geehrt, mit ihnen spielen zu dürfen.

Amin Younes: Freiburg hat eine tolle Mannschaft, die gut in Form ist. Da ist es klar, dass du auch mal eine Phase hast, in der du unterlegen bist. Schade, denn nach dem 1:0 waren wir überlegen und hatten Chancen aufs 2:0. Wenn wir es besser ausspielen, gelingt uns das auch. Dass wir nach dem Rückstand zurückgekommen sind und dann das 3:2 machen wollten, war super. Ich freue mich, dass Luka wieder hier ist. Er ist ein toller Fußballer.

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): Eintracht Frankfurt hat eine gute Mannschaft. Das ist das fußballerisch im Moment mit das Beste in der Liga. Wenn du den Ball verlierst, geht es bei Frankfurt so schnell und so gut. Sie sind taktisch so flexibel, haben fußballerisch so viele gute Lösungen und sind reifer. Sie haben die Qualität, wenn sie es gut ausspielen, dass sie noch das Tor machen. Das hatte ich befürchtet. Wir hatten ein paar personelle Probleme und unter anderem das System umgestellt, das hat gut geklappt. Es war ein sehr intensives Spiel. Wir hätten gerne gewonnen, aber Frankfurt auch. Das Resultat ist gerecht. Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft. Wir hatten auch Phasen, in denen wir guten Fußball gespielt haben und haben es gegen Ende der ersten Halbzeit richtig klasse gemacht. Wir waren 0:1 zurück und alles hat gegen uns gesprochen. Wir hatten aber den Spirit. Frankfurt war in manchen Dingen besser, aber wir haben dagegengehalten, uns nicht beeindrucken lassen und uns diesen Punkt verdient. Mit dieser Leistung machen wir den Leuten, die zu Hause vor dem Fernseher sitzen, eine Freude, in Freiburg und in Frankfurt.