02.09.2020
Digital

Hackathon² erfolgreich beendet

Sieben Monate nach dem Kick-off haben die DFB-Akademie, Sportec Solutions und Eintracht Frankfurt das Siegerteam des zweiten Hackathon gefunden.

Als im Rahmen des DFB-Pokalspiels gegen Leipzig am 4. Februar der Startschuss zum Hackthon² ertönte, war die offensichtlichste Anpassung im Vergleich zur ersten Auflage die, den Teilnehmern wesentlich mehr Erarbeitungszeit einzuräumen: Statt nur einer Nacht knapp drei Monate, so der Plan. Bedingt durch die Coronapandemie fand das Final Event nun nicht wie angedacht im Mai im Rahmen des 34. Bundesligaspieltags zwischen Eintracht Frankfurt und dem SC Paderborn 07, sondern mit Verzögerung am Donnerstag, 28. August, statt.

Was nichts daran änderte, dass der Zeitgewinn hinsichtlich fundierter Forschungserkenntnisse und Arbeitsergebnisse mehr Vor- als Nachteile mit sich brachte. „Wir sind stolz, gemeinsam mit unseren Partnern der DFB-Akademie und der Sportec Solution dieses außergewöhnliche Projekt realisiert zu haben, bei dem viele werthaltige Dialoge, Impulse und Erkenntnisse innerhalb des Fußballs solidarisch geteilt wurden. Ein schönes Zeichen besonders in diesen Zeiten“, so Sebastian Zelichowski. Der Referent des Sportvorstands bei Eintracht Frankfurt fungierte zugleich als einer von vier Juroren des Hackathon² gemeinsam mit Dr. Hendrik Weber (Sportec Solutions), Christofer Clemens (DFB) und Rasmus Ankersen (u.a. CEO FC Midtjylland).

Online-Tool schafft Abhilfe

Ein Teil der Arbeit bestand darin, neben monatlich stattfindenden Treffen, sogenannten Keynotes, welche aus Impulsvorträgen sowie Erfahrungsberichten zur Arbeit mit Daten bestanden, in regelmäßigen Abständen den jeweiligen Arbeitsstand der Teilnehmer im Dialog mit Mentoren weiterzuentwickeln.

Da viele der Keynotes, zum Teil auch mit internationalen Wettbewerbern, ohnehin virtuell geplant waren, war die Umstellung während des Lockdowns geringer als in anderen Lebens- und Arbeitsbereichen. Wenngleich die Größenordnung mit bis zu 80 Teilnehmern nur bedingt vergleichbar war. Aber es funktionierte. Beispielsweise nutzten die Datenexperten und Fußballanalysten ein spezielles Online-Tool, welches Fragerunden sortierte und einen strukturierten Gedankenaustausch ermöglichte.

Außerordentliche Keynote-Veranstaltung

Außer den geplanten Keynotes bot der Hackathon² darüber hinaus eine außerordentliche Online-Veranstaltung, bei der von Eintracht-Seite Sportvorstand Fredi Bobic, die Spielanalysten Gabor Ruhr und Marco Schuster sowie der Leiter Spielkonzeption Matthias Borst und das U15-Trainergespann Thomas Broich und Jerome Polenz zu den über 90 virtuellen Zuschauern sprachen und interessante Einblicke gewährten.

Auch das Final Event hielt neben Fredi Bobic unter anderem Oliver Bierhoff als Ehrengast bereit. Dass sich der Direktor Nationalmannschaft und Akademie nicht persönlich, sondern per Videoschalte zeigte, tat der Ehre keinen Abbruch. Zumal sich das Finale ohnehin, gemäß dem Zeitgeist, als „Hybrid-Event“ halb analog und halb digital gestaltete.

Dieser Markt wird für alle immer größer und kann uns auch besser machen, weil wir daraus sehr viele Erkenntnisse und Optimierungen ziehen.

Fredi Bobic, Sportvorstand Eintracht Frankfurt

In dieser Form stellten die fünf im Finale stehenden Teams in jeweils 30 Minuten ihre Ergebnisse siebenmonatiger Arbeit vor. Die Quintessenz der Resultate sollte nicht zuletzt beinhalten, neue KPIs zu entwickeln, Strategien und Muster frühzeitig zu erkennen und durch automatisierte Prozesse Zeit bei der Arbeit zu gewinnen. Zeit wiederum, die für eine intensivere Detailanalyse nutzbar wäre und trotzdem im eng-getakteten Spieltagsrhythmus hilfreich ist. Ein Prozess, der sich durch die Entwicklung von Algorithmen noch besser unterstützend automatisieren ließe.

Errungenschaften, der auch Eintracht-Sportvorstand Bobic viel Gutes abgewinnen kann: „Es ist mir persönlich sehr wichtig, mich in verantwortlicher Funktion auf Daten verlassen und diese richtig bearbeiten zu können. Genauso wichtig sind die Daten für unsere Spieler. Dieser Markt wird für alle immer größer und kann uns auch besser machen, weil wir daraus sehr viele Erkenntnisse und Optimierungen ziehen.“

Vor diesem Hintergrund verfolgten die DFB-Akademie, das DFL-Tochterunternehmen Sportec Solutions und Eintracht Frankfurt das gemeinschaftliche Ziel, durch die gezielte Symbiose von Informatik-, Daten- und Fußballexpertise anwendungsorientiertes Wissen zu generieren und im Arbeitsalltag umsetzbare Ergebnisse zu erzielen. Der erste Schritt dazu ist gemacht.