Der Cheftrainer hatte den Auftritt im Rückspiel gegen den FC Vaduz am Donnerstagabend lakonisch analysiert: „Unsere Leistung konnte mit der der Zuschauer nicht mithalten.“ Was weniger als Kritik an der eigenen Mannschaft denn als Kompliment für die wieder einmal ausverkaufte Kulisse zu verstehen war. Getreu den Vereinsfarben war nach dem weißen Auftakt gegen Tallinn die Commerzbank-Arena diesmal komplett in Rot gehüllt. Ein Spektakel fürs Auge zweifelsohne, wenngleich sich die sportliche Alarmstufe sehr in Grenzen hielt, was den Zuschauerzustrom nur umso bemerkenswerter macht angesichts eines sportlichen Spannungsgehalts am Minimum und einem Team, das in dieser Konstellation vermutlich so schnell nicht wieder auflaufen wird.Zu gesichert erschien der Einzug in die Play-offs schon im Vorfeld, zu gegenwärtig der nahende Bundesligaauftakt gegen die TSG Hoffenheim am Sonntag. Also schonte Chefcoach Hütter wie angekündigt zahlreiche Kräfte und gewährte zudem einigen zuletzt weniger berücksichtigten Akteuren, sich für weitere Aufgaben zu empfehlen. Gleich neun Neue beorderte der Fußballlehrer im Vergleich zum aufreibenden Pokalkrimi in Mannheim in die erste Elf. „Das fiel uns vielleicht schwerer als gedacht“, räumte Lucas Torró hinterher ein, befand aber auch: „Alle haben wertvolle Spielpraxis gesammelt.“ Neben dem Spanier unter anderem Rückkehrer und Saisondebütant Sebastian Rode, der, erst vor wenigen Wochen aus dem Krankenstand entlassen, schon wieder wie eine Aufziehmaus über den flutlichtdurchleuchteten Rasen flitzte, Gegner jagte, Bälle eroberte und das Spiel zu beschleunigen versuchte: „Es hat sich heute alles gut angefühlt“, befand der Mittelfeldmotor, der sich auch gleich den Gelben Karton abholte und nach 70 Minuten Feierabend hatte.
16.08.2019
UEFA Europa League