28.10.2018
Bundesliga

Haller rettet das Remis

Gegen einen kämpferisch starken 1. FC Nürnberg schaffen die Adlerträger durch einen Treffer in den Nachspielzeit noch ein 1:1. Damit bleibt die SGE im sechsten Spiel in Folge ungeschlagen.

Erstmals seit der Relegation 2016 traf Eintracht Frankfurt wieder auf den 1. FC Nürnberg, und wieder war es ein Heimspiel für die Franken. Der „Club“ ist die etwas gefährlichere Mannschaft in einer über weite Strecken mäßigen Partie und geht nicht unverdient in Führung. In der Nachspielzeit besorgt der eingewechselte Haller das 1:1.

Ausgangssituation:

Nach holprigem Saisonstart gelangen den Frankfurter zuletzt fünf Pflichtspielsiegen hintereinander, zudem führt man in der UEFA Europa League die Tabelle der Gruppe H nach drei Siegen souverän an. Am vorherigen Spieltag ging es Nürnbergs Mitaufsteiger Düsseldorf an den Kragen, die Fortuna wurde mit einem rauschhaften 7:1 aus der Commerzbank-Arena geschossen.

Während für den 1. FCN die vergangenen beiden Auswärtsspiele zum vergessen waren (0:6 in Leipzig, 0:7 in Dortmund), hat die Mannschaft von Michael Köllner im heimischen Max-Morlock-Stadion bisher eine sehr ordentliche Bilanz. Zwar ging das jüngste Duell gegen die TSG Hoffenheim mit 1:3 verloren, doch in den Partien zuvor konnte der „Club“ vor den eigenen Fans zwei Siege und ein Remis feiern. 

Personal: 

Nachdem man in Nürnberg zuletzt vor allem defensiv so seine Probleme hatte, kam jetzt auch noch eines in der Offensive hinzu. Mit Mikael Ishak hat sich gegen Hoffenheim der beste Stürmer der Hausherren verletzt. Für ihn rückte Törles Knöll ins Team. Ebenfalls passen musste Eduard Löwen, der sich im Training das Außenband gezerrt hatte. Dafür stand bei den „Clubberern“ erstmals in dieser Spielzeit Abwehrstabilisator Ewerton im Kader. 

Von den Langzeitverletzten abgesehen ist aktuell die nötige Frische das größte Problem von SGE-Coach Adi Hütter. Nach dem 2:0 im Europapokal gegen Limassol veränderte er seine Mannschaft folglich wieder und gönnte Sébastien Haller eine Pause, die Doppelspitze bildeten Luka Jovic und Ante Rebic. Ebenfalls in der ersten Elf standen die zuletzt angeschlagenen Kevin Trapp, David Abraham und Danny Da Costa.

Partie auf überschaubarem Niveau

Die erste Chance der Partie gehörte den Gastgebern, die engagiert begannen und es in Person von Behrens aus der Distanz versuchten (4.). Die Eintracht hingegen setzte auf schnelle Gegenstöße nach Ballgewinn, brauchte aber eine Viertelstunden bis zum ersten Abschluss durch Jovic. Dennoch blieb der „Club“ tonangebend, sodass erst Trapp und dann der Pfosten nach einem Versuch von Knöll retten mussten (16., 17.). Es dauerte bis zur Mitte der ersten Halbzeit, bis die Eintracht besser ins Spiel fand und den 1. FCN vor mehr Probleme stellen konnte. Keeper Mathenia war jedoch ein ums andere Mal zur Stelle und verhinderte so wirklich gefährliche Situationen. So blieb es bis zur Pause eine Begegnung auf mäßigem Niveau. 

Die Joker stechen

Unverändert kamen beide Mannschaften aus der Kabine und auch am Spiel änderte sich zunächst nicht viel. Es blieb also bei der oft mangelnden Präzision auf beiden Seiten - auch dem Umstand geschuldet, dass das Spielzentrum von den Kontrahenten sehr eng gemacht wurde und sich somit kaum Raum zum kombinieren bot. SGE-Coach Adi Hütter reagierte nach 68 Minuten und brachte Haller und Allan für Rebic und Gacinovic. Es dauerte bis zur 77. Minute, als Kubo nach einem Schnitzer in der Frankfurter Hintermannschaft Trapp zu einer tollen Parade zwang. Der ersten echten Torchance der zweiten Hälfte folgte prompt die Führung der Nürnberger durch der eingewechselten Zrelak, dessen ersten Ballkontakt in der Bundesliga direkt zum 1:0 führte. Die SGE war jetzt merklich um eine Antwort bemüht, doch Jovic setzte einen Schuss nach schöner Vorarbeit durch Da Costa über das Tor (84.). In der zweiten Minute der Nachspielzeit gelang dann doch noch der Ausgleich, weil auch auf Frankfurter Seite ein Joker stach: Es sollte an Haller sein, auf 1:1 zu stellen, der eine Da Costa-Flanke über die Linie drückte und so den Endstand besorgte. 

Fazit: 

Am Ende nimmt die SGE einen Punkt aus Nürnberg mit, weil Haller in der Nachspielzeit seine starke Form der vergangenen Wochen bestätigt und bei der "Weltklasse-Hereingabe" (O-Ton von Eurosport-Experte Matthias Sammer) von Da Costa zur Stelle ist. Gegen einen unbequem zu bespielenden Aufsteiger fehlt es zu lange am nötigen Zug und der Genauigkeit, was zum verdienten Rückstand führt. Letztlich gelingt es doch noch im sechsten Spiel hintereinander ungeschlagen zu bleiben, weil in der Schlussphase die Moral stimmt. 

So spielte die SGE:

Trapp - Hasebe, Ndicka, Abraham - Da Costa, Kostic - Fernandes, de Guzman (81. Stendera), Gacinovic  (68. Allan) - Jovic, Rebic (69. Haller).

Tore:

1:0 Zrelak (78.)
1:1 Haller (90.+2)