24.01.2021
Eintracht

„Hallo, Herr Minister“

Anlässlich der seit 160 Jahren bestehenden diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan lädt Außenminister Heiko Maas Eintracht-Profi Makoto Hasebe zum virtuellen Kennenlernen.

Fußball verbindet. Der Ausspruch dient wahlweise als Phrase, Slogan – oder unumstößliche Wahrhaftigkeit. Wie in diesem Fall: Anlässlich der seit nun 160 Jahren bestehenden japanisch-deutschen Freundschaft lud Deutschlands Außenminister Heiko Maas Eintracht Frankfurts Fußballprofi Makoto Hasebe zum virtuellen Kennenlernen.

Der am 24. Januar 1861 in der damaligen Hauptstadt Edo unterzeichnete erste Freundschaftsvertrag von Japan und Preußen gilt als Grundlage für den engen politischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Austausch beider Nationen. Für viele Deutsche sind Japans Kunst und Kultur eine Inspiration, dahingehend bildet auch der Sport als verbindendes Element keine Ausnahme.

Neben dem grundsätzlich angestrebten Engagement zur Stärkung internationaler Kooperationen sowie des Völkerrechts und für Abrüstung und Freihandeln steht die globale Gemeinschaft mit der anhaltenden Coronapandemie schließlich vor einer zusätzlichen Herausforderung, die mehr denn je uneingeschränkter Solidarität bedarf, wie Hasebe, seinerseits der Asiate mit den meisten Bundesligaspielen aller Zeiten, erklärt: „Momentan durchlebt die ganze Welt, nicht nur Deutschland und Japan, wegen Corona eine schwere Zeit. Daher verstehe ich unter Solidarität, nicht nur an uns selbst, sondern auch an andere Leute und Länder zu denken.“

Natürlich kam im respektvollen Austausch, den Makoto Hasebe, der sich ob der Möglichkeit, Heiko Maas persönlich kennenzulernen, sichtlich geehrt fühlte, mit den Worten „Hallo, Herr Minister“ eröffnete, auch die über den Fußball hinausgehende deutsch-japanische Verbundenheit zur Sprache. Aber seht selbst.

Zu den Hintergründen der sogenannten Eulenburg-Mission

Japan und Deutschland haben genau vor 160 Jahren, am 24. Januar 1861, ihre diplomatischen Beziehungen aufgenommen – mit dem Abschluss des Japanisch-Preußischen Freundschafts-, Handels- und Schifffahrtsvertrages. Damals kam Friedrich Albrecht Graf zu Eulenburg als außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister mit der Segelkorvette SMS Arcona nach Japan. Er leitete die (preußische) Ostasien-Mission, die es zur Aufgabe hatte, Handelsbeziehungen mit Südostasien und Ostasien ins Leben zu rufen bzw. zu fördern. Graf zu Eulenburg, geboren 1815 in Königsberg (heute: Kaliningrad, Russland), diente nach dem Studium der Rechtswissenschaften zunächst im preußischen Innenministerium. 1852 begann er als Generalkonsul für Belgien in Antwerpen seine diplomatische Karriere. Die Korvette Arcona startete ihre Reise – mit Eulenburg an Bord – im Oktober 1859 und kam im September 1860 in Japan an.

Nach monatelangen Verhandlungen war es im Januar 1861 endlich soweit: Der Vertrag konnte unterzeichnet werden, der den ersten Schritt für die japanisch-deutsche Freundschaft markierte, die dann bis heute – 160 Jahre lang – währt. Nach der Meiji-Restauration wurden von der japanischen Regierung viele Experten auch aus Deutschland eingeladen. Das waren Ärzte, Ingenieure und Wissenschaftler verschiedener Bereiche. Manche haben ihr Herz dermaßen an Japan verloren, dass sie ihr ganzes Leben in Japan blieben. Viele Studenten und junge Wissenschaftler aus Japan eigneten sich zielstrebig neues Wissen in Deutschland an und lernten dort neue Technologien kennen, um so zur Modernisierung Japans beitragen zu können. Der Austausch, der damals in vielen Bereichen wie Wissenschaft, Technologie und Kultur, entstand, wird bis heute intensiv gepflegt.

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