25.07.2019
UEFA Europa League

Hart erkämpfter Auftaktsieg

Die Eintracht startet mit einem 2:1 bei Flora Tallinn in die Saison. Torró (24.) und Joveljic (71.) treffen, Ainsalu gelingt der zwischenzeitliche Ausgleich (34.).

Frankfurt verpasst es in der ersten Halbzeit, die vorhandenen Torchancen in einen deutlicheren Vorsprung umzumünzen und tut sich nach dem Seitenwechsel zunächst schwer, ehe Joveljic das Hinspiel der zweiten Qualifikationsrunde für die UEFA Europa League zugunsten der Gäste entscheidet.

Ausgangssituation: Ungewisse Ausgangslage

Nach 68 Tagen Pflichtspielpause startete die Eintracht als erster Bundesligist in die Spielzeit 2019/20. In der zweiten Qualifikationsrunde für die UEFA Europa League waren die Hessen im Hinspiel beim FC Flora Tallinn gefordert. Dass der Tabellenführer aus Estland nach 20 Ligaspielen wesentlich besser im Rhythmus sein würde, war ebenso unbestritten wie die Favoritenrolle des Halbfinalisten der Vorsaison.

Personal: Ein Neuzugang in der Startelf

Auch wenn sich die Adler planmäßig weiter in der Vorbereitungsphase befinden, verzichtete Cheftrainer Adi Hütter auf Experimente und bot die in seinen Augen stärkste Elf auf, die in ähnlicher Konstellation bereits häufiger aufgetreten war. Im Tor ersetzte Felix Wiedwald den an der Schulter verletzten Frederik Rönnow, zudem feierte Dominik Kohr sein Eintracht-Debüt im zentralen Mittelfeld.

Wie vor einem Jahr: Premierentreffer Torró

Der Neuzugang hatte nach wenigen Sekunden auch gleich die Führung auf dem Fuß, als er nach einer Verlängerung Goncalo Paciencias in den Strafraum durchgestartet war, aufs linke untere Eck zielte, wo aber an Matvei Igonen zur Stelle war (2.). Der Torhüter war kurz darauf nochmals mit den Fäusten rechtzeitig oben, als Danny da Costa aus halbrechter Position aufs kurze Eck feuerte (9.). Insgesamt war die Eintracht erwartungsgemäß das aktivere Team, doch die Hausherren vermochten über ihre schnellen Spitzen punktuell Nadelstiche zu setzen, ließen es aber in Strafraumnähe an Zielstrebigkeit vermissen. Zwar griff auch bei den Gästen nicht jedes Rädchen ins andere, dennoch strahlten sie eine grundsätzliche Torgefahr aus. So nach einer Viertelstunde, als Ante Rebic die Kugel auf den hinterlaufenden Filip Kostic durchsteckte, der aus spitzem Winkel den Außenpfosten traf. Beim Nachschuss von Lucas Torró aus dem Hinterhalt zeigte Igonen eine Glanzparade (14.). Zehn Minuten später war der Schlussmann aber machtlos, als es der Spanier erneut aus der Distanz versuchte und das Leder schnurgerade in die Maschen jagte (24.). Bereits im Vorjahr hatte der defensive Mittelfeldspieler in Marseille das erste Europapokaltor erzielt. Doch der unbekümmerte Außenseiter ließ sich nicht beirren und glich nach einer halben Stunde aus, als Mihkel Ainsalum eine Hereingabe von der linken Seite aus kurzer Entfernung zum 1:1-Pausenstand über die Linie drückte (34.).

Joker Joveljic jubelt

So eindeutig das Chancenverhältnis in der ersten Halbzeit gewesen war, so ausgeglichen gestaltete sich das Geschehen nach dem Seitenwechsel, der Ballbesitz hielt sich weitgehend die Waage. Die Ungenauigkeiten im Frankfurter Passspiel häuften sich und erst nach einer Stunde erhöhten die Adler wieder den Druck. Erst fand Mijat Gacinovic mit einem harten Schuss in Igonen seinen Meister (63.). Dann tauchte da Costa nach einer Flanke am langen Pfosten auf, verzog aber volley (64.). Coach Hütter reagierte und brachte mit Daichi Kamada sowie Dejan Joveljic zwei frische Offensivkräfte. Der junge Serbe brauchte nur wenig Anlaufzeit und köpfte kurz darauf eine maßgeschneiderte Flanke von da Costa unaufhaltsam zur abermaligen Führung ein (71.). In der Schlussphase entwickelte der Gastgeber nochmal neuen Mut und traf durch den umtriebigen Erik Sorga sogar die Latte (79.).

Fazit: Erster Schritt in die richtige Richtung

Die Eintracht zeigte vielversprechende Ansätze, nutzte anfangs zu wenige ihrer Chancen, befindet sich aber mitten in der Vorbereitung noch nicht am Leistungsmaximum. Durch den Hinspielsieg haben die Hessen in einer Woche das Weiterkommen in der eigenen Hand.

So spielte die SGE

Wiedwald - Abraham, Hasebe, Ndicka - Torró - da Costa (88. Chandler), Kostic - Kohr, Gacinovic (64. Kamada) - Paciencia (64. Joveljic), Rebic.

Tore

0:1 Torró (24.)
1:1 Ainsalu (34.)
1:2 Joveljic (71.)