Es war ein hart erkämpfter Erfolg für die Eintracht im vorletzten Heimspiel des Jahres vor 46.500 Zuschauern. In einer intensiven Partie brachte Danny Da Costa die Gastgeber mit seinem erst zweiten Bundesliga-Tor in der 61. Partie in Führung (28.). Filip Kostic legte zum 2:0 nach (57.), es war sein erster Bundesliga-Treffer für die Frankfurter. Der Anschlusstreffer von Karim Bellarabi läutete eine packende Schlussphase ein, in der die Eintracht offensiv die Entscheidung liegenließ und in der Defensive mit etwas Glück das Resultat verteidigte.
Personal: Falette und Salcedo in der Dreierkette
Adi Hütter hatte sich ganz hinten für das Trio Ndicka, Falette und Salcedo entschieden. Makoto Hasebe fiel verletzt aus, Salcedo rückte im Vergleich zur Lazio-Partie für Russ ins Team. Zudem standen Willems und vor allem Gacinovic nach guten Leistungen in Rom erneut in der ersten Elf. Im Angriff bildeten Ante Rebic und Sébastien Haller die Doppelspitze, dahinter agierte erneut Mijat Gacinovic.
Danny Da Costa steht goldrichtig
Beide Mannschaften begannen mit enormem Tempo, von Kräfteverschleiß drei Tage nach dem Sieg in Rom war bei der Eintracht nichts zu spüren. Teilweise wurde das Mittelfeld in Windeseile überbrückt. Zwar hatten die Gastgeber optisch ein Übergewicht, doch zweimal konterte Bayer vorzüglich. In beiden Fällen tauchte Julian Brandt vor Kevin Trapp auf, doch der Keeper klärte reaktionsschnell (15./18.). In der 20. Minute schlug das Leder doch hinter dem Nationaltorhüter ein. Weil Dragovic beim Flachschuss von Bellarabi Trapps Sicht behinderte, zählte das Tor nicht; Schiedsrichter Brych hatte nach Videostudium den Treffer aberkannt. Die Führung der Adlerträger resultierte aus einer feinen Kombination. Willems legte auf die linke Seite zum heranrauschenden Kostic, der scharf in die Mitte flankte. Danny Da Costa brauchte aus vier Metern nur den Fuß hinzuhalten, Hradecky war bereits geschlagen. Bis zur Halbzeit wurde die Partie etwas zerfahrener. Eine Einzelaktion von Willems (36./zu harmloser Abschluss) und Hallers Versuch nach einer Brustablage von Rebic (41./Hradecky hält) brachten keine Veränderungen auf der Anzeigetafel – ebenso wie auf der anderen Seite Havertz‘ Lupfer in der Nachspielzeit (45./vorbei).
Nachspielzeit: Trapp rettet gegen Volland
Die Anfangsphase der zweiten Hälfte gehörte der Eintracht, die Druck auf das 2:0 machte und immer wieder durch konsequentes Pressing Ballgewinne erzwang. Rebics Schuss wurde von Dragovic in höchster Not geblockt (49.), Gacinovic zielte drüber (51.) – aber Filip Kostic hatte mehr Glück. Nach einem weiten Schlag von Trapp und Da Costas Einsatz kam Haller an den Ball, der mustergültig in den Strafraum zu Kostic flankte – 2:0 (57.). Nur acht Minuten später verkürzten die Gäste aus dem Nichts, nachdem Heiko Herrlich mit Bailey und Alario kurz zuvor zwei frische Offensivkräfte gebracht hatte. Das zahlte sich sofort aus: Letzterer rutschte bei Baileys Hereingabe noch vorbei, am langen Pfosten stand Karim Bellarabi und vollendete wuchtig zum 2:1 (65.). Das war der Weckruf für die Gäste, die nun aktiver wurden. Aber die Eintracht stand kompakt und ließ kaum etwas zu. Eine Vorentscheidung sollte jedoch nicht gelingen. Rebic zielte vorbei (70.) und wurde im Kollektiv verteidigt (80.), Hradecky klärte Salcedos Versuch von der Mittellinie (!) zur Ecke (77.). In der Nachspielzeit rettete Trapp aus kurzer Distanz gegen Volland den Dreier.
Fazit: Zum Sieg gefightet
Intensiv, spannend, nervenaufreibend: Die Partie bot die volle Bandbreite an Emotionen und phasenweise Tempofußball vom Feinsten. Zwar überzeugte die Eintracht auch spielerisch und wollte immer nach vorne etwas tun, spätestens nach dem Leverkusener Anschlusstreffer waren Wille und Leidenschaft jedoch die Siegfaktoren. Von einem verdienten Sieg nach einer geschlossenen Mannschaftsleistung zu sprechen, bietet sich aufgrund des deutlichen Chancenplusses dennoch an.
So spielte die SGE:
Trapp – Salcedo, Falette, Ndicka – Da Costa, Kostic – Fernandes – Gacinovic (90. Stendera), Willems (84. de Guzman) – Haller, Rebic (81. Jovic).
Tore:
1:0 Da Costa (28.)
2:0 Kostic (57.)
2:1 Bellarabi (65.)