Cheftrainer Dino Toppmöller über …
… die Ausgangslage: Die Jungs haben sich gut präsentiert, Siege tun einfach immer gut – auch dem Gemüt. Wir hatten mit dem Ergebnis gegen St. Pauli einen sehr guten Start ins Jahr 2025, jetzt wollen wir einen sehr guten Start zu Hause gemeinsam mit unserem Publikum. Wir wollen die drei Punkte, und das wäre gleichbedeutend mit der historisch besten Hinrunde aller Zeiten bei Eintracht Frankfurt – das ist ein großer Ansporn für mich und meine Mannschaft. Es ist schon schön, wenn man eine Benchmark setzen kann – den Verein gibt es schon ein paar Jahre.
… das Personal: Es sieht gut aus, Tuta ist wieder voll im Training und eine Option für die Startelf.
… Omar Marmoush: Er macht einen guten Eindruck und hat eine gute Aktivität im Training. Er wird gegen Freiburg in der Startelf stehen, er ist unser Spieler.
Die komplette Pressekonferenz zum Nachhören
… den nächsten Gegner SC Freiburg: Es gibt einfachere Aufgaben, als Christian Streich zu beerben und direkt so eine gute Hinrunde zu spielen. Freiburg kommt über eine gute Geschlossenheit, im Gesamtkonstrukt sind sie schon lange zusammen und ergänzen das Team punktuell. Sie sind laufstark und gut bei Standards. Freiburg fliegt in der Wahrnehmung etwas unter dem Radar, man kann nur alle Hüte davor ziehen, wie sie es in dieser Saison sowie in den Jahren davor gemacht haben. Heimlich, still und leise spielen sie eine gute Saison [27 Punkte, Platz sechs; Anm. d. Red.]. Es war ein geräuschloser Übergang von einer Trainerikone zu einem Trainernovizen – Julian Schuster macht einen tollen Job, das sieht man auf dem Platz. Ihr Spiel lebt von der mannschaftlichen Geschlossenheit, natürlich haben sie ihre Unterschiedsspieler: Michael Gregoritsch, Ritsu Doan, Vincenzo Grifo oder Lucas Höler vorne; Lukas Kübler und Christian Günter schieben vorne immer mit an und haben einen Impact auf die Offensive; hinzu kommt ein laufstarkes Mittelfeld. Es ist eine sehr homogene und interessante Mannschaft, das Team ist der Star – das sieht man auch in der Analyse des Gegners ganz klar.
Der Sieg war tabellarisch, aber auch für die Stimmung wichtig.
Cheftrainer Dino Toppmöller
… die Defensive: Tuta ist ein Spieler, der uns Stabilität gibt. Leistung und Ergebnis hängen zwar meist eng zusammen, wir müssen es aber dennoch differenziert sehen: Gegen Augsburg und Mainz haben wir gut verteidigt, aber insgesamt fünf Gegentore bekommen; gegen St. Pauli war es nicht so gut wie davor, aber wir haben kein Gegentor kassiert. Ich mache mir keine Sorgen um unsere defensive Stabilität. Es geht darum, im Kollektiv die Räume besser zu schließen, in die der Gegner spielen will. Das fängt vorne bei den beiden Spitzen an, sie müssen Lücken nach hinten schließen – ansonsten erfolgt möglicherweise eine Kettenreaktion. Wir müssen zudem unsere Überlegenheit und Torchancen noch konsequenter nutzen, denn dann kommen wir erst gar nicht in die Situation, dass wir in der Schlussviertelstunde noch so viel verteidigen müssen – wir müssen das Spiel früher zumachen. Positiv nehmen wir aus dem Spiel gegen St. Pauli mit, dass wir gegen die zweitbeste Defensive der Liga viele Chancen herausgespielt haben, eigentlich müssen wir drei, vier Tore schießen. So zittert man hinten raus.
… der Sieg gegen St. Pauli: Entweder wächst nach einem Spiel der Glaube oder der Zweifel. Durch die Punkte, die wir bis Dezember eingefahren haben, konnte man das Gefühl haben, dass wir nur so durch die Saison fliegen. Dann kam das DFB-Pokalspiel [in Leipzig; Anm. d. Red.] mit dem Hallo-wach-Effekt und wir haben leider unseren Rhythmus etwas verloren – was passieren kann. Wir sind froh, dass wir den Turnaround geschafft haben, das war wichtig für Kopf. Der Sieg war tabellarisch, aber auch für die Stimmung wichtig. Das konnte man direkt am Montag im Training spüren, die Gruppe war sehr lebhaft. Wir kämpfen jeden Tag für dieses positive Gefühl nach Spielen, das hat einen sehr großen Einfluss auf unsere Lebensqualität.
… Hugo Ekitiké: Grundsätzlich war ich sehr zufrieden mit ihm, er hatte viele Möglichkeiten. Bei seinem Tor hatte er eine super Positionierung, leider stand er knapp im Abseits – da war das Timing zu früh, der Abschluss sensationell gut. Dann versemmelt er die Chance, da muss er mehr Ruhe haben. Später hat er noch eine gute Situation mit einem guten Laufweg. Er hat sehr ballsicher agiert und die Daten zeigen, dass er auch defensiv fleißig unterwegs war. Am Ende wird man an Toren gemessen, aber man muss es auch in Relation setzen: Von Januar bis Dezember hat Hugo in 29 Bundesligaspielen elf Tore geschossen – Omar in den ersten 29 Ligaeinsätzen für die Eintracht zwölf Tore. Wir müssen dem Jungen Zeit geben, um diese Entwicklung zu gehen. Er ist auf einem richtig guten Weg. Ehrlich gesagt hätte allein er drei, vier Tore in St. Pauli machen können. Das wird kommen, und es ist wichtig, dass er diese Situationen überhaupt hat.
… Mario Götze: Er ist ein Spieler, der uns eine gute Struktur mit und gegen den Ball gibt, weil er auch sehr schlau in seiner Positionierung agiert. Die Idee gegen St. Pauli war es, mit Ansgar und Oscar zwei frische Spieler zu bringen, die über Laufstärke und frische Energie kommen. Daher hatten wir uns für den Wechsel entscheiden, es hatte keine Leistungsgründe.