23.11.2019
Bundesliga

Heimserie endet

Die Eintracht verliert beim 0:2 (0:1) gegen Wolfsburg erstmals in dieser Saison in der Commerzbank-Arena, trotz 45-minütiger Überzahl.

Ausgangssituation: Punktgleich

Beide Mannschaften waren punktgleich und hatten vor der Länderspielpause Niederlagen hinnehmen müssen, die Eintracht in Freiburg und Wolfsburg gegen Leverkusen. Für die Wölfe war es die zweite in Folge in der Bundesliga. Die Eintracht hatte vor dem Spieltag noch keine Heimpartie in der Bundesliga verloren (4/2/0), hatte aber die vorigen drei Bundesliga-Heimspiele gegen den VfL nicht gepunktet.

Personal: Vier Neue

Cheftrainer Adi Hütter nahm im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Freiburg vier Änderungen in seiner Startelf vor. Für die gesperrten David Abraham und Gelson Fernandes kehrten Makoto Hasebe und Sebastian Rode zurück ins Team, außerdem durfte Mijat Gacinovic für Daichi Kamada ran und kam somit zu seinem 100. Bundesliga-Spiel (alle für die Eintracht). Zudem musste Keeper Frederik Rönnow krankheitsbedingt passen, dafür rückte Felix Wiedwald ins Tor. Es war sein erster Bundesliga-Einsatz seit Mai 2016, damals noch für Werder Bremen; er hatte aber die ersten drei Quali-Spiele in der Europa League bestritten.

Viele Ecken, kein Ertrag

Bis zum ersten Tor vor 50.700 Zuschauern war die Partie in den relevanten Statistiken ausgeglichen, beide Teams hatten zudem eine gute Möglichkeit gehabt. Paciencia köpfte kurz oberhalb der Grasnarbe einen Kostic-Freistoß aufs Tor, Casteels klärte zur Ecke (8.). Auf der Gegenseite spielte Guilavogui William frei, Wiedwald behält im direkten Duell mit einer Fußabwehr die Oberhand (10.). Das 0:1 fiel etwas aus dem Nichts. Arnold traf aus 18 Metern das Leder nicht richtig, Wout Weghorst fälschte per Kopf unhaltbar für Wiedwald ab (20.). Die Eintracht versuchte schnell zu antworten, Paciencia wurde im letzten Moment in vollem Lauf gestoppt (22.). Wie gewohnt flankte die Eintracht viel, erarbeitete sich viele Ecken (7:0 nach 33 Minuten, am Ende zwölf SGE-Ecken), aber es fehlte die letzte Konsequenz im Abschluss. Richtig gefährlich wurde es vor Casteels bis zur Pause nicht mehr. Überhaupt hatten beide Teams nur wenige Ballaktionen im jeweils gegnerischen Strafraum, es spielte sich sehr viel im Mittelfeld ab. Eine entscheidende Szene gab es noch vor der Halbzeit. Tisserand packte im Luftzweikampf gegen Paciencia den Ellenbogen aus – der VfL-Verteidiger hatte schon Gelb und wurde daraufhin in der Nachspielzeit von Schiedsrichter Daniel Siebert des Feldes verwiesen (45.).

Eintracht drückt, Wölfe treffen

Die Eintracht rannte nun dem Rückstand in Überzahl hinterher, mit Kamada statt Rode und gegen das Wolfsburger Defensivbollwerk. Dost traf mit der Hacke, stand aber im Abseits (49.), Paciencia verpasste eine scharfe Kostic-Hereingabe knapp (50.), und Gacinovic scheiterte mit einem Schüsschen (54.). Zwischenzeitlich prüfte Bruma per Kopf Wiedwald nach einem Freistoß, der Frankfurter Torhüter tauchte und wehrte ab (53.). Nach etwa 60 Minuten ähnelte die Partie einem Handballspiel, zudem wechselte Hütter zum zweiten Mal offensiv und brachte da Costa für Ndicka (Durm rutschte auf die Ndicka-Position). Mitten in diese Drangphase hinein schoss Wiedwald unbedrängt einen Rückpass in die Füße von Joao Victor, der sich nicht zweimal bitten ließ und zum 0:2 einschob (65.). Hütter ging nun aufs Ganze und brachte mit André Silva den dritten Stürmer. Da Costas Schuss wurde abgefälscht und ging vorbei (78.), Casteels parierte gegen Durm (86.) - es fehlte an Durchschlagskraft. Der Wolfsburger Sieg geriet nicht mehr in Gefahr.

Fazit: Heimfluch gegen VfL geht weiter

Vierte Heimniederlage in Folge in der Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg – irgendwie scheint ein Fluch über der Eintracht zu liegen, wenn der VfL in den Stadtwald kommt. Zur Pause führte der VfL etwas überraschend, weil beide Teams auf Augenhöhe waren. Nach dem Platzverweis gegen Tisserand kurz vor der Halbzeit rührten die Wölfe Beton an, Eintracht kam mit viel Tempo aus der Pause, der Ausgleich lag in der Luft – das vermeidbare 0:2 war jedoch ein Genickschlag. In der Folge konnte die Eintracht trotz Überzahl und drei Stürmern kaum Aktionen im Strafraum generieren, agierte nicht kreativ genug und prallte immer wieder an der taktisch sehr disziplinierten Wölfe-Defensive ab. Der Sieg für die Gäste geht daher in Ordnung.

So spielte die SGE

Wiedwald – Ndicka (61. da Costa), Hasebe, Hinteregger – Sow, Rode (46. Kamada) – Durm, Kostic – Gacinovic (68. Silva) – Paciencia, Dost.

Tore

0:1 Weghorst (20.)
0:2 Joao Victor (65.)